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Dass es zu gravierenden medizinischen Vorfällen gekommen sei, entbehrt jeder Grundlage und wurde von Gegnern der Dorntherapie behauptet. Dass der Beckenschiefstand durch subluxierte Hüftgelenke entsteht, war eine Annahme von Dieter Dorn. Dr. Makus Hansen hat aber mit Untersuchungen bewiesen, dass das ganze Becken schief stehen kann.
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Die Dorn-Therapie soll behandlungsbedürftige funktionelle [[Beinlängendifferenz]]en korrigieren und [[Wirbel (Anatomie)|Wirbel]], die sich nicht in ihrer normalen Position befänden, durch leichten Druck des Therapeuten und gleichzeitige Bewegungen des Patienten in die richtige Position zurückbringen. Da aus jedem Wirbel ein [[Nerv]]enpaar austritt, das im gleichen Körpersegment liegende Organ- und Gewebsbereiche versorge, würden gleichzeitig positive Wirkungen auf diese Bereiche erzielt. So liege etwa im Bereich des dritten Brustwirbels das „Tor des Windes“ (bei den Chinesen „Fengmen“ genannt), die Versorgung der Atmungsorgane. Somit könne eine Wirbelkorrektur in diesem Bereich die Normalisierung einer gestörten Atemfunktion, wie z.&nbsp;B. Asthma oder Bronchitis,<ref>Vergleiche Jürgen Bschaden: ''Shen-Akupunkturatlas.'' Springer, Berlin 2001, ISBN 3-540-67937-5, S. 243.</ref> bewirken oder könnten Probleme im Atmungsbereich auf eine Fehlstellung des dritten Brustwirbels zurückzuführen sein.
 
== Verbreitung ==
Die Methode ist vorwiegend in [[Deutschland]] verbreitet. Sie wird überwiegend bei Rücken- und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Teilweise wird die Dorn-Methode mit Massageangeboten nach [[Rudolf Breuß]] zur Muskelentspannung kombiniert, um die eigentliche Behandlung nach Dorn dadurch zu erleichtern. Die Kosten einer Dorn-Therapie werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da es keinen gesicherten Wirkungsnachweis gibt, von den privaten Krankenversicherungen hingegen meist schon.
 
Die Dorn-Methode war sehr einflussreich, insbesondere ihre „sanfte“ Art der Wirbelsäulenbehandlung hat viele Nachahmer gefunden. Auch hat sie zahlreiche Weiterentwicklungen erfahren, so z. B. von Helga und Eberhard Popp ''(Dynamische Wirbelsäulentherapie)'' und von Burkhard Hock (''Hock-Methode'', früher ''Dorn-Hock-Methode'').
 
== Kritik ==
Die Dorn-Therapie ist von der Wissenschaft nicht anerkannt, da ein wissenschaftlicher Beleg für ihre Wirksamkeit in Form von [[Klinische Studie|klinischen Studien]] fehlt und die postulierten [[Pathomechanismus|Pathomechanismen]] nicht belegt sind. Insbesondere die von den Dorn-Anwendern vertretene Theorie eines Beckenschiefstandes, der durch einen nicht korrekt in der [[Gelenkpfanne]] sitzenden [[Hüftkopf]] bedingt sein soll, wird von Fachleuten aus Sicht der wissenschaftlichen Medizin als Beleg für mangelndes medizinisches Grundlagenwissen und ein gänzlich unpassendes Denkmodell der Dorn-Methode angeführt.<ref name="mtk-physio.de">[http://www.mtk-physio.de/Info-Box/Dorn-Therapie/Dorn-Info/dorn-info.html Aufsatz mit grundlegender Kritik] an der Methode Dorns aus medizinischer Sicht, veröffentlicht auf dem Internetportal des [[Physiotherapie|Physiotherapeuten]] ''Michael Lierke'' unter dem Titel ''„Dorn-‚[[Therapie]]‘ oder die Entmystifizierung der Theorie vom angeblichen Beckenschiefstand als Folge einer Hüftgelenks[[luxation]]“''.</ref> Zudem seien zumindest manche Interventionen der Behandler nicht für alle Patienten gefahrlos und es sei darüber hinaus nach Selbstanwendung der Methode, wie sie in Seminaren als unbedenklich propagiert werde, zu gravierenden medizinischen Notfällen gekommen (ebenda).
 
In letzter Zeit ist jedoch auch bei den Vertretern der Methode ein Umdenken zu bemerken. Festgestellte Beinlängendifferenzen werden nun nicht mehr unbedingt auf eine [[Verrenkung]] des [[Hüftgelenk]]s zurückgeführt (die medizinisch äußerst selten ist), sondern auf [[Subluxation]]en der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke oder Störungen in dem „komplexen Zusammenspiel von knöchernen und muskulären Strukturen“.<ref>Helmuth Koch, Hildegard Steinhauser: ''Die Dorn-Therapie.'' 2. Auflage. Foitzick Verlag, Augsburg 2004, ISBN 3-929338-27-0, S. 71.</ref>
 
== Zitate ==