„RWE“ – Versionsunterschied

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Das Bundeskartellamt leitete im März 2013 ein Verfahren wegen des Verdachts überhöhter Fernwärmepreise gegen sieben Versorgungsunternehmen ein, darunter RWE Energiedienstleistungen, Dortmund (früher: ExxonMobil/Favorit Fernwärme). Die Ermittlungen konzentrieren sich auf rund 30 verschiedene Wärmeversorgungsgebiete, verteilt über fast alle Bundesländer.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/aktuelles/presse/2013_03_07.php | titel= Bundeskartellamt prüft überhöhte Fernwärmepreise | titelerg= Pressemitteilung des Bundeskartellamtes| hrsg= BKartA| datum= 2013-03-07| zugriff=2013-10-10}}</ref>
Das Bundeskartellamt leitete im März 2013 ein Verfahren wegen des Verdachts überhöhter Fernwärmepreise gegen sieben Versorgungsunternehmen ein, darunter RWE Energiedienstleistungen, Dortmund (früher: ExxonMobil/Favorit Fernwärme). Die Ermittlungen konzentrieren sich auf rund 30 verschiedene Wärmeversorgungsgebiete, verteilt über fast alle Bundesländer.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/aktuelles/presse/2013_03_07.php | titel= Bundeskartellamt prüft überhöhte Fernwärmepreise | titelerg= Pressemitteilung des Bundeskartellamtes| hrsg= BKartA| datum= 2013-03-07| zugriff=2013-10-10}}</ref>

== Worst Lobbying Award 2010 ==
Im Dezember 2010 gewann die RWE den ''Worst Lobbying Award 2010'' in der Kategorie Klima mit 58% der Gesamtstimmen. Die Jury aus Mitgliedern nichtstaatlicher Organisationen kritisierte vor allem die Kampagnen des Konzerns zur Klimapolitik ''„[...]weil der Energieriese sich ein umweltfreundliches Image verpasst und zugleich Lobbyarbeit betreibt, um seine schmutzigen Kohle- und Ölkraftwerke weiter zu führen“''.<ref>[http://www.worstlobby.eu/de/2010/worst-eu-lobbyists-2010-gew%C3%A4hlt WORST EU LOBBYISTS 2010 gewählt]</ref>


== Haustürgeschäfte ==
== Haustürgeschäfte ==

Version vom 5. März 2014, 07:28 Uhr

RWE AG

RWE Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007037129
Gründung 1898
Sitz Essen
Leitung Peter Terium
(Vorstandsvorsitzender)
Manfred Schneider
(Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 66.341 (2013)[1]
Umsatz 54,070 Mrd. EUR (2013)[1]
Branche Energieversorgung
Website www.rwe.com

Die RWE AG (bis 1990 Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG) mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter Energieversorgungskonzern. Am Umsatz gemessen ist er der zweitgrößte Versorger Deutschlands.

Geschichte

Aktie 1910
Europas größtes Kraftwerk: Das Goldenberg-Werk mit den 12 Aposteln rechts

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

Am 25. April 1898 wurde die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE) gegründet. Das neue Tochterunternehmen übernahm von der Mutter, der Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co die Verpflichtung, die Stadt Essen mit Elektrizität zu versorgen. Das erste Kraftwerk wurde 1900 auf dem Gelände der Stinnes-Zeche Victoria Mathias errichtet und verstromte die dort geförderte Steinkohle. Diese Idee von Hugo Stinnes ersparte den beiden Unternehmen die Kohleumlage an das Steinkohlesyndikat. So sicherte sich Stinnes einen regelmäßigen Absatz und einen Aufsichtsratsposten, ohne an RWE beteiligt zu sein. Lahmeyer musste während der Elektrokrise im März 1902 die RWE-Mehrheit an ein von August Thyssen und Hugo Stinnes geführtes Konsortium unter Beteiligung der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der Disconto-Gesellschaft veräußern. Unter dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Stinnes wurde RWE vom Stadtwerk zur Überlandzentrale umgebaut:

„[W]ir gedenken dadurch unsere Aufgabe für uns und die Allgemeinheit zu erfüllen, daß wir den Konsumenten, [...] zu den denkbar billigsten Preisen größtmögliche Strommengen zur Verfügung stellen.“

Geschäftsbericht 1902/03

RWE expandierte durch Abschluss weiterer Versorgungsverträge mit Gemeinden im Ruhrgebiet und im Rheinland. Um das Wachstum zu finanzieren sowie leichter kommunale Konzessionen und Wegerechte zu erlangen, bot Stinnes den Kommunen Anteile an RWE an:

Cöln. Das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk in Essen hat dem Staat, den in Betracht kommenden Provinzen und größeren Gemeinden eine ausschlaggebende Beteiligung an seinem Unternehmen angeboten. Wie die „Cöln. Ztg.“ erfährt, findet morgen in Berlin eine Beratung der zuständigen Ministerien unter Zuziehung von Vertretern der beteiligten lokalen Staats- und Gemeindebehörden über die Frage statt, ob und in welcher Form diesem Anerbieten näher getreten werden soll.“

Kurzmeldung im Dresdner Journal, 1906, Nr. 2, Mittwoch, den 3. Januar[2]

Die Expansion des gemischtwirtschaftlichen Unternehmens mit privaten und staatlichen Anteilseignern stieß auf Widerstand beim Konkurrenten Elektrizitätswerk Westfalen, einem Zusammenschluss der AEG, Kommunen und Zechenzentralen. Am 10. März 1908 einigten sich die Konkurrenten, die Grenzen der Versorgungsgebiete an der Linie Dorsten, östlich an Gelsenkirchen vorbei bis nach Barmen festzulegen. Stinnes erwarb elektrische Straßen- und Kleinbahnbetriebe, um den Strom abzusetzen. Die so erworbenen Verkehrsbetriebe fasste man in der RWE-Bahnabteilung zusammen. Die weitere Entwicklung führte 1936 zur Gründung der Tochtergesellschaft Rheinisch-Westfälische Straßen- und Kleinbahnen GmbH in Essen, die bis 1966 auf diesem Gebiet tätig war. Durch eine aggressive Akquisitionspolitik und zahlreiche Gründungen von Elektrizitätswerken und Versorgungsunternehmen expandierte RWE unter den Vorständen Alfred Thiel (Vorstand 1902–1903) und Bernhard Goldenberg (Vorstand 1904–1917) schnell zu einem der größten deutschen Energieunternehmen. 1910 scheiterten die Vertragsverhandlungen mit der Stadt Köln über Stromlieferungen, da Rheinbraun unter Paul Silverberg ein besseres Angebot machte. 1905 hatte RWE das Braunkohlenkraftwerk Berggeist bei Brühl erworben. Als die Braunkohle dort zur Neige ging, wurde nach dem Großkraftwerkskonzept Klingenbergs das Goldenbergwerk auf dem Gelände der Grube Vereinigte Ville der Roddergrube errichtet, das seit Anfang April 1914 große Mengen Strom aus Braunkohle erzeugte. Im Krieg wurde das Goldenbergwerk und das Kraftwerk Reisholz zu den größten und modernsten Braun- bzw, Steinkohlenkraftwerken Europas ausgebaut, um die energieintensive Rüstungsindustrie zu beliefern. 1924 erbrachten beide Werke 76 % der Gesamtleistung des RWE.[3] Im November 1920 übernahm RWE die Mehrheit an der Roddergrube.

Weimarer Republik

Die Weimarer Republik versuchte im Dezember 1919 die Elektrizitätswirtschaft zu einem Reichsmonopol zu sozialisieren. Stinnes verwies auf den bestehenden Einfluss der Kommunen, die die Aufsichtsratsmehrheit seit 1910 und die Aktienmehrheit seit 1920 innehatten, so dass RWE damit bereits quasi sozialisiert sei. Unter dem Einfluss des neuen Reichsschatzministers von Raumer 1920, dem vormaligen geschäftsführenden Vorstandsmitglieds des Verbands der Elektroindustrie unterblieb 1920 der Erlass der konkretisierenden Ausführungsgesetze. Wegen inflationsbedingter Umstellungen auf die Rentenmark verloren am 1. Juli 1924 die Kommunen ihre Aktienmehrheit. Daher wurde bei RWE ein zwanzigfaches Stimmrecht für Namensaktien eingeführt.

Nach dem Tod Goldenbergs wurde Arthur Koepchen Vorstand des Unternehmens, ein Wegbereiter der Verbundwirtschaft. Unter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Albert Vögler forcierte Koepchen den Ausbau der Wasserkraft (1926/1930 Koepchenwerk; 1928/1931 Schluchseewerke; 1929/1933 Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern; 1926/1930 Vermuntwerk). Er verband 1930 Braunkohlekraftwerke im Rheinland mit Wasserkraftwerken in den Alpen durch die von ihm 1924 initiierte Nord-Süd-Leitung, eine Verbundleitung auf Höchstspannungsebene: Tagsüber floss Strom der Wasserkraftwerke nach Norden, nachts nach Süden, um Wasser in die Speicherkraftwerke zu pumpen. Mit dem Ausbau erschloss RWE Absatzgebiete im südlichen Rheinland, Schwaben und der Schweiz. 1923 hatte RWE bereits die ehemalige Muttergesellschaft Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co mit ihren Töchtern Main-Kraftwerke AG, die Kraftwerk Altwürttemberg AG und die Lech-Elektrizitätswerke AG erworben. Um die Verbundleitung zu ermöglichen, schloss RWE 1927 den sog. Elektrofrieden mit der staatseigenen Preußischen Elektrizitäts AG und der reichseigenen EWAG, mit dem Liefergebiete abgesteckt wurden. Durch die Demarkationslinie entlang der Weser bis zum Main bei Frankfurt übergab RWE seine Beteiligung an den Braunschweigischen Kohlenbergwerken und der Staat Preußen die aus dem Stinnes-Konkurs erworbene BIAG Zukunft. Nach der Gelsenberg-Affäre konnte RWE mit Hilfe Friedrich Flicks im Rheinbrauncoup Ende 1932 die Mehrheit an Rheinbraun erwerben. Deren Aufsichtsrat Silverberg hatte sich der Übernahme seiner Braunkohlegruben durch RWE jahrelang widersetzt. Er hatte dabei angenommen, dass die Übernahme die durch amerikanische Obligationsanleihen ab 1925 expandierende RWE AG finanziell überfordern würde, da der Schuldbetrag 1930 das Aktienkapital überstieg, und eine Kapitalerhöhung durch die inflationsgeschädigten Kommunen blockiert würde. Flick und Thyssen reichten jedoch ihre Rheinbraun-Anteile im Tausch für RWE-Anteile an der Steinkohlengesellschaft Harpener Bergbau AG weiter und konnten so Silverberg entmachten. Als Ersatz für die durch Gesetz beschränkte Anzahl von Aufsichtsräten wurden 1932 die Regionalbeiräte geschaffen. Bislang bekam jede beitretende Kommune einen Aufsichtsratsposten (1930: 75 von 107).

NS-Zeit

Am 1. Mai 1933 trat der RWE-Vorstand geschlossen der NSDAP in Essen bei.[4] In der Anfangszeit des Regimes stand RWE als Exponent der großen Energieversorger unter Druck. Zur Zeit der Weimarer Republik hatte die NSDAP die Dezentralisierung der Energieversorgung durch Kleinkraftwerke propagiert, außerdem kritisierte sie neben der Preispolitik die Verwundbarkeit der großen Energieversorger im Krieg: die Nord-Süd-Leitung mit der Hauptschaltstelle Brauweiler und das Goldenbergwerk lagen in Reichweite feindlicher Ferngeschütze. RWE-Vorstand Koepchen konnte trotz polemischer Angriffe seine Vorstellungen im 1934 gegründeten Reichsverband der Elektrizitätsversorgung (REV) und mit seinen Gutachten allmählich durchsetzen. Der Erlass des preußischen Innenministers vom August 1935, der die Energieversorgung als (dezentralisierte) Gemeindeaufgabe bestimmte, wurde durch das Energiewirtschaftsgesetz 1935 abgewendet, das die zentralisierte Verbundwirtschaft festschrieb. Wegen der Aufrüstung war das Regime auf die Kraftwerkskapazitäten der großen Energieversorger angewiesen, und die Aufrüstung war auch für RWE die Lösung der Marktstrukturkrise, in der es sich durch die Fehlplanung überdimensionierter Großkraftwerke der 20er Jahre befand: 1930 waren 1250 MW, 1932 2310 MW Überkapazitäten (28% der reichsweiten Gesamtleistung unter Vorhalt von 25% Leistung über der Jahresspitzenlast) zu verzeichnen bei seit 1929 rückgängigen Verbrauch. Erst die energieintensive Wiederaufrüstung machten Großkraftwerke rentabel.[5] Mit dem Energiewirtschaftsgesetz wurden die Gebietsmonopole gegen den jahrelangen Widerstand der RWE endgültig festgelegt. Da nach 1933 die kommunalen Mandate NSDAP-Mitglieder übernahmen, kamen diese in die Konzernleitung. Der dritte Aufsichtsratsvorsitzende Dillgardt handelte als GBEn mit dem Plan einer staatlichen Reichssammelschiene gegen die Interessen des RWE mit seinem vertikal integrierten Konzern.[6] 1937 erreichte das Steinkohlensyndikat mit der STEAG-Gründung einen ersten Teilerfolg in der jahrelangen Auseinandersetzung um das Verstromen ihrer Ballastkohle mit den Gebietsmonopolisten RWE und VEW, die sich einer Subventionierung einer nicht wettbewerbsfähigen Steinkohleverstromung zu Syndikatspreisen durch die Elektrizitätswirtschaft erwehren mussten.[7] RWE-Vorstandsmitglied Wilhelm Ricken äußerte in seiner Vorstandsantrittsrede 1943, dass Deutschland den Krieg verlieren werde. Aus Kollegenkreisen denunziert, wurde er vom Volksgerichtshof 1944 zum Tod verurteilt.[8] Während des Zweiten Weltkrieges war RWE ein Rückgrat der Rüstungsindustrie, allein aus dem Goldenbergwerk kam 1943 jede achte kWh der öffentlichen Versorgung.[9]

Bundesrepublik

„Die Energiepolitik in der Bundesrepublik (...) wird heute weitgehend vom RWE bestimmt“,[10] denn dieser „Mammutkonzern ist derart verästelt, dass es kaum möglich ist, seinen Einfluß auch nur annähernd richtig einzuschätzen“[11] Durch die Teilung Deutschlands stieg RWE zum mit Abstand[12] größten Energieversorgungsunternehmen Deutschlands auf, da die meisten Gebiete der staatlichen Vorkriegskonkurrenten im Osten lagen. 1948 wurde durch RWE-Vorstand Heinrich Schöller ein exklusiver[13] Interessenverband der großen Energieversorger, die Deutsche Verbundgesellschaft, wieder gegründet. Seit 1945 war Wilhelm Werhahn Aufsichtsratsvorsitzender.

RWE sträubte sich anfangs an der staatlich geförderten Entwicklung der Kernenergie in Deutschland teilzunehmen. In den 50er Jahren fehlten die Finanzierungsmöglichkeiten.[14]

Kraftwerk Frimmersdorf

RWE investierte stattdessen in die Braunkohlekraftwerke Fortuna, Frimmersdorf, Weisweiler und Goldenberg, da es 80% der Braunkohle kontrollierte.[15] RWE versuchte damals „mit allen Mitteln der Propaganda (...) die Atomkraft als Utopie hinzustellen“[16] RWE gab 1956 als Versuchsballon das Versuchsatomkraftwerk Kahl in Auftrag.[17] Ab den 60er Jahren baute RWE auf Drängen des Atompapst Heinrich Mandel ein Leistungs-Kraftwerk in Gundremmingen. 1962 beschäftigte das Unternehmen 15.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden DM. 1972 waren 56.600 Mitarbeiter bei RWE beschäftigt und erzielten einen Jahresumsatz von 6,8 Milliarden DM.


1981 trug RWE zu einem Drittel der SO2-Emissionen aus Kraftwerken der Bundesrepublik bei.[18] Die Sonderregelung in der Großfeuerungsanlagenverordnung 1983, dass die meisten Braunkohlekraftwerke 650 statt 400 mg SO2/m³ emittieren durften, wurde nach dem Begünstigten „Lex RWE“ genannt.[19] Das von RWE entwickelte[20] um die Hälfte billigere[21] Trocken-Additiv-Verfahren, mit dem SO2-Emissionen von 650 mg/m³ erreicht wurden,[22] wurde daraufhin aufgegeben.[23]

Seit 1990

1990 erwarb RWE zusammen mit Preussenelektra und Bayernwerk von der Treuhandanstalt im Stromvertrag großenteils die gesamte ostdeutsche Stromwirtschaft.[24] Die übergangenen ostdeutschen Kommunen wehrten sich erfolgreich gegen die Enteignung und erzwangen 1992 eine Verständigung („Stromvergleich“) vor dem Bundesverfassungsgericht zu ihren Gunsten.[25]

Entwicklung zum europäischen Konzern

Bis Ende der 1980er Jahre ist aus RWE ein Mischkonzern geworden, mit mannigfaltigen Aktivitäten außerhalb des Stromgeschäfts. 1990 wurde das operative Geschäft in den fünf Unternehmensbereichen Energie, Bergbau und Rohstoffe, Mineralöl und Chemie, Entsorgung sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau von den Führungsgesellschaften RWE Energie, Rheinbraun, RWE Dea, RWE Entsorgung, Rheinelektra und Lahmeyer getätigt. Die neu geschaffene Position des Vorstandsvorsitzenden wird von Friedhelm Gieske übernommen. Im Laufe der 1990er kamen Aktivitäten in Bereich Chemie und Petrochemie (RWE Condea) und Telekommunikation (RWE Telliance) hinzu. Nach Zukäufen im Bereich der Wasserversorgung wurde der RWE Entsorgung in RWE Umwelt umfirmiert (und es folgte ein forcierter Ausbau mit der Beteiligung an Berliner Wasserbetrieben und dem Kauf von Thames Water und American Water).

2000 fusionierte RWE mit seinem Konkurrenten Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen (VEW). Gleichzeitig wurden die Vorzugsrechte kommunaler Anteilseigner erworben. In den darauffolgenden Jahren hat sich RWE von einem Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zu einem europäischen Konzern entwickelt. Im Zuge dessen reduzierte RWE langjährige Finanzbeteiligungen an Unternehmen wie Hochtief und Heidelberger Druckmaschinen.

Im Rahmen einer weiteren Konzentration auf Kernkompetenzen kündigte RWE im November 2005 an, das Wassergeschäft von RWE Thames Water in Großbritannien und von American Water in Nordamerika zu veräußern. Das Unternehmen fokussiert sich zukünftig ausschließlich auf das Energiegeschäft (Strom und Gas) in Deutschland, Großbritannien, Benelux sowie Mittel- und Osteuropa. Mit dem Verkauf der RWE Umwelt im September 2004 an Remondis ist der Ausstieg aus dem Entsorgungs-Geschäft abgeschlossen worden und mit dem Verkauf von Thames Water im Dezember 2006 der Ausstieg aus dem Wasser-Geschäft eingeleitet. Der Börsengang von American Water erfolgte im April 2008. Die Fokussierung auf die beiden Energieträger Strom und Gas wurde auch durch die Gründung des Bereichs Midstream verdeutlicht, der die Gas-Aktivitäten des Konzerns koordiniert (zum Beispiel Gaseinkauf, Gastransport, Gasspeicherung).

RWE-Logo 2000–2007

Im Januar 2009 wurden der Übernahmeplan des niederländischen Energieversorgers Essent bekannt. Die Europäische Kommission genehmigte diesen Plan im Juni 2009. Die Übernahme von Essent verzögerte sich, weil Essent zusammen mit dem niederländischen Versorger Delta Miteigentümer des Kernkraftwerks Borssele ist, in dessen Statuten festgelegt war, dass die Kontrolle über die Anlage in öffentlicher Hand verbleiben muss. Essent übertrug seinen wirtschaftlichen Anteil am Kernkraftwerk an RWE, die Kontrolle über das Kernkraftwerk verblieb aber in den Händen der öffentlichen Aktionäre. Die Transaktion wurde im September 2009 abgeschlossen.[26] RWE erwarb 100 % der Energy Resources Holding (ERH), die wiederum zu 30 % an der Kraftwerksgesellschaft in Borssele beteiligt ist.

Energiewende

RWE war unter Jürgen Großmann als Vorstand ein Verfechter der Kernenergie und forderte eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke.[27] Mit dem Atomausstieg nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde die noch im Jahr zuvor beschlossene Laufzeitverlängerung durch den Bundestag jedoch wieder rückgängig gemacht. Daraufhin reichte RWE im April 2011 beim Verwaltungsgerichtshof Kassel Klage gegen die Abschaltung von Biblis A und B auf Grund des Atom-Moratoriums ein. Der Klage wurde stattgegeben. Gegenwärtig (Stand: 1/2014) bereitet RWE eine Schadenersatzklage gegen den Bund vor.[28]

Unter dem Vorstandsvorsitzenden Peter Terium (ab Juli 2012) leitete RWE eine Wende in der Unternehmensstrategie ein. So wurde aus finanziellen Gründen beschlossen, nicht nur in Deutschland, sondern auch international aus der mit sehr hohen Kapitalkosten verbundenen Kernenergie auszusteigen und sich an keinen weiteren Neubauprojekten von Kernkraftwerken zu beteiligen. Das Unternehmen zog sich aus bereits geplanten Kernkraftprojekten in Großbritannien zurück. Stattdessen sollten nun verstärkt die lange Zeit bekämpften Erneuerbaren Energien ausgebaut werden, darunter auch die Solarenergie. RWE ist auch am Desertecprojekt beteiligt, dessen Zukunft allerdings fraglich ist.[29][30] Zudem betonte Terium, es sei rückblickend ein Fehler gewesen, die Solartechnik lange Zeit abgelehnt zu haben.[31]

Aufgrund des stark steigenden Anteils an vorrangig eingespeistem Strom aus Photovoltaik und Windkraft kam es bei RWE zu hohen Verlusten. Im November 2013 kündigte das Unternehmen daraufhin scharfe Sparmaßnahmen und die Streichung von bis zu 10.400 Arbeitsstellen bis 2016 an.[32]

Konzernstruktur

Die Konzernstruktur [33] umfasst die Bereiche

  • Konventionelle Stromerzeugung: mit RWE Generation als Dachgesellschaft der nationalen Stromerzeuger und operativer Betreiber Gas- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland; angegliederte Töchter sind:
    • RWE npower als Bereich für Stromerzeugung in Großbritannien
    • Essent Productie als Bereich für Stromerzeugung in den Niederlanden
    • RWE Power als Bereich der Energiegewinnung und Rohstoffversorgung, vorwiegend in Deutschland.
    • RWE Technology, als Projektmanagement- und Engineering-Gesellschaft
  • Vertrieb/Verteilnetze Deutschland: RWE Deutschland bündelt die deutschen Aktivitäten des RWE-Konzerns in den Bereichen Netz (Strom, Gas und Wasser) in Deutschland, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regionalgesellschaften. Zu den Beteiligungen gehört u.a. die Westnetz, envia Mitteldeutsche Energie, Süwag Energie, Lechwerke und Kelag (Österreich), sowie RWE Vertrieb und RWE Effizienz. Bei RWE Deutschland sind auch die 8 Mehrheits- und rund 70 Minderheitsbeteiligungen an Stadtwerken angesiedelt.
  • Vertrieb Niederlande/Belgien: Essent
  • Vertrieb Großbritannien: RWE npower
  • Zentral-/Osteuropa: RWE East mit Sitz in Prag als Bereich für Stromerzeugung und -vertrieb in Zentral-Ost- und Süd-Ost-Europa mit u.a. RWE Polska in Polen, RWE Ceska republika in Tschechien, VSE in der Slowakei, RWE Turkas Güney (RTG) in der Türkei und RWE Hungaria in Ungarn
  • Erneuerbare Energien: RWE Innogy
  • Upstream Gas & Öl: RWE Dea, Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas weltweit (Upstream)
  • Trading/Gas Midstream: RWE Supply & Trading als Handels-'Drehscheibe' für Strom, Kohle, Gas und Öl sowie CO2-Zertifikate.

Zudem bestehen spartenübergreifende Dienstleistungsgesellschaften wie RWE Service als zentrales Dienstleistungsunternehmen (z. B. zentraler Einkauf), RWE IT als zentrales IT-Dienstleistungsunternehmen, RWE Consulting und RWE Group Business Services

Unternehmensleitung

Vorstandsvorsitzender ist Peter Terium. Weitere Vorstände sind Rolf Martin Schmitz (stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Uwe Tigges und Bernhard Günther.[34]

Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Manfred Schneider.

Anteilseigner

Die Anteilseigner setzen sich wie folgt zusammen:

  • 59 % institutionelle Investoren
  • 25 % kommunale Aktionäre
  • 13 % Privataktionäre
  • 1 % Belegschaftsaktionäre

Größte Einzelaktionäre sind mit 16 % die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft (RWEB), der einen Teil der kommunalen Aktionäre versammelt; die größten institutionellen Investoren sind mit fünf Prozent BlackRock Financial Management und mit drei Prozent Mondrian Investment Partners. Stand: Oktober 2013[35]

Öffentliche Aktionäre

Insgesamt sind ca. 25 % der RWE-Aktien in kommunalem Besitz. Die kommunalen Aktionäre sind über die Verband der kommunalen RWE-Aktionäre GmbH (VKA) organisiert, der die kommunal- und aktienrechtlich zulässige Interessenvertretung von 86 Einzelgesellschaftern bei der RWE wahrnimmt.[36] Parallel haben sich einige der Mitglieder der VKA und weitere öffentliche RWE-Aktionäre (Sparkassen, Versicherungen u.ä.) ihre RWE-Anteile in die RW Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (RWEB) eingebracht. Der Zusammenschluss bietet eine Reihe von zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen des Managements der RWE-Beteiligung. RWEB hielt im Oktober 2013 eine Beteiligung von 16,15 % am Grundkapital von RWE und ist mit weitem Abstand der größte Einzelaktionär.[37] Von 2006 bis 2010 wurde eine Dividende von 3,50 Euro pro Aktie ausgezahlt. 2011 und 2012 wurden zwei Euro pro Anteil ausgeschüttet.[38] Teil des angekündigten Sparkurses bei RWE ist eine Halbierung der Dividende für 2013 auf einen Euro pro Aktie.[39] Zusätzlich setzt der Verfall des RWE-Aktienkurses einige kommunale Haushalte unter Druck, da Abschreibungen in den Büchern der Städte vorgenommen werden müssen. In der Stadt Gütersloh wurde beispielsweise im Laufe des Jahres 2013 ein tranchenweiser Verkauf von Anteilen diskutiert.[40][41]

Unternehmenskultur

Die gewachsene, traditionelle Unternehmenskultur von RWE ist stark von der Verwurzelung im rheinischen Bergbau und der Montanmitbestimmung geprägt. Sie ist konsensorientiert und bürokratisch.[42] Charakteristisch für den Konzern ist die wechselseitige Einflussnahme durch und auf kommunale Anteilseigner. Diese ist durch nach Aktiengesetz nicht vorgeschriebene[43] Regionalbeiräte institutionalisiert, in welchen lokale Politiker, Vertreter städtischer Energieerzeuger und weitere Interessenvertreter sitzen.[44] Diese erhalten von RWE eine Aufwandsentschädigung in Höhe von jährlich 6650[45] bis 7400 Euro im Jahr.[46] Das „Kopfnicken mit Büffet“ bezeichnen Kritiker des Konzerns als „legalisierte Korruption“[47][45][43] Nach einem Rechtsstreit des Beirats Napp vor dem Bundesverwaltungsgericht müssen seit 2011 die kommunalen Beiräte die Vergütung abführen.[48]

Auch kam in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit immer wieder zu direkten Zuwendungen an Kommunal- und Landespolitiker; so wurde im November 2004 bekannt, dass RWE unter anderem an Hermann-Josef Arentz 60.000 Euro jährlich bezahlt und kostenlos Strom geliefert hat. Ebenso wurden an den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer 81.800 Euro gezahlt und kostenlos Strom geliefert. Der Konzern begründete die Zahlungen mit einem „Kommunikationsfehler“. Durch diese sog. RWE-Affäre geriet RWEs Lobbyismuspolitik generell in die Kritik.

Energieträger und Kraftwerke

Kraftwerk Niederaußem

RWE betreibt zahlreiche Kraftwerke; zum größten Teil erfolgt RWEs Energieproduktion durch konventionelle fossile Kohle- und Gaskraftwerke. Für RWE ergeben sich dabei folgende Werte für 2011:[49] Die Stromerzeugung wird zu 16,7 % aus Kernenergie, zu 4,3 % aus erneuerbaren Energieträgern und zu 79,0 % aus fossilen und anderen Energieträgern realisiert.

Der CO2-Ausstoß des Unternehmens betrug im Jahr 2009 mehr als 107 Millionen Tonnen. Unter den europäischen Energieversorgungsunternehmen befindet sich RWE damit auf Platz 4.[50] Kritiker werfen RWE vor, an den konventionellen Energien, insbesondere der Kohle, festzuhalten und die erneuerbaren Energien nicht ausreichend zu fördern. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ist bei RWE im Vergleich zu anderen Stromversorgern unterdurchschnittlich.[51][52]

RWE ist selbst größter Nutzer von Braunkohle in Deutschland und Betreiber des Rheinischen Braunkohlereviers und bezieht Kohle aus dem Tagebau Garzweiler, Hambach und Inden. RWE steht in der Kritik, dort für die Absenkung des Grundwassers und für Bergschäden verantwortlich zu sein.[53][54] Weiterhin wird die Zerstörung von Ortschaften und Natur durch das Abbaggern kritisiert.[55]

RWE importiert Kohle u.a. aus der Mine El Cerrejón in Kolumbien.[56][57] Dort kommt es zu Interessenskonflikten mit dem Wayúu-Volk.[58][59] RWE hat gemeinsam mit den europäischen Kohleimporteuren E.ON, Vattenfall, Électricité de France, GDF Suez, Enel und Dong Energy 2010 die Initiative „Better Coal“ ins Leben gerufen. Diese soll dafür sorgen, dass der Kohleabbau mit Verantwortungsübernahme für die Umwelt abläuft. Die Initiative wird als Greenwashing kritisiert.[59]

→ Für eine Liste der Kraftwerke von RWE siehe RWE Generation (Kern- und konventionelle Kraftwerke, sowie Wasserkraft) und RWE Innogy (Erneuerbare Energien)

Netze

Mit den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes und der EU und nachdem das von der deutschen Energiewirtschaft zunächst favorisierte Modell des verhandelten Netzzugangs zugunsten des staatlich regulierten Netzzugangs umgesetzt wurde, kam es ab 2003 zur rechtlichen Entflechtung der Übertragungs-(bzw. Fernleitungs-) und Verteilungsnetze für Strom und Gas mit der Schaffung eigens zuständiger Tochtergesellschaften.

Übertragungsnetz Strom

2003 wurde Amprion (ursprünglich RWE Transportnetz Strom GmbH) als Tochterunternehmen Übertragungsnetzbetreiber im RWE-Konzern gegründet. Der Verkauf von 74,9 % der Amprion-Anteile durch RWE für einen Kaufpreis von 1. Mrd. Euro an ein Konsortium aus Infrastrukturfonds wurde im Juni 2011 angekündigt und im September 2011 abgeschlossen.[60]

Fernleitungsnetz Gas

2004 wurde die Thyssengas (ursprünglich RWE Transportnetz Gas GmbH) als TochterunternehmenFernleitungsnetzbetreiber im RWE-Konzern geschaffen. Im April 2007 leitete die EU-Kommission ein Missbrauchsverfahren gegen RWE ein unter dem Verdacht, sie habe über die RWE Transportnetz Gas Konkurrenten den Zugang zum Erdgasmarkt erschwert.[61] Die EU-Kommissarin für Wettbewerb Neelie Kroes kam zu der Beurteilung, dass RWE auf den Gastransportmärkten in Nordrhein-Westfalen den Markt beherrsche. Nach Androhung eines Bußgeldes in dreistelliger Millionenhöhe bot RWE im Mai 2008 an, sein Gastransportnetz in Deutschland innerhalb von zwei Jahren an einen unabhängigen Dritten zu verkaufen.[62] Nach langer Prüfung gab die EU-Wettbewerbsbehörde Mitte März 2009 bekannt, dass das Verfahren bei einem Verkauf des Gasübertragungsrechtes eingestellt werde. Im Dezember 2010 wurde schließlich ein Vertrag zum Verkauf der Thyssengas abgeschlossen. Der Verkauf wurde im Februar 2011 nach Genehmigung durch die Kartellbehörden vollzogen.

Verteilungsnetze

Die Verteilungsnetze sind weiterhin als Tochterunternehmen im Eigentum von RWE unter den jeweiligen Regionalgesellschaften.

Marktstellung in Deutschland

RWE gehört zu den weltgrößten Strom- und Gasversorgern. In Deutschland ist das Unternehmen nach eigenen Angaben nach Absatzzahlen im Strommarkt auf den ersten, im Gasmarkt auf dem dritten Rang.[63] Im Jahr 1999 befürchtete das Bundeskartellamt bei der Fusion von RWE und VEW ein wettbewerbsloses Duopol im Elektrizitätsmarkt,[64] denn zeitgleich beantragten Veba und Viag den Zusammenschluss zur E.ON. Die beiden Fusionen wurden 2000 unter weitreichenden Auflagen genehmigt.[65] 2003 stellte das Bundeskartellamt in einem Untersagungsbeschluss fest, der 2008 vom Bundesgerichtshof bestätigt wurde,[66] dass E.ON und RWE ein marktbeherrschendes Duopol“ bilden.[67] In seinem Sektoruntersuchungsbericht 2011 geht das Kartellamt auf Basis von Daten der Jahre 2007/08 unter Annahme keiner grundlegenden Veränderungen bis 2010 davon aus, dass im Bereich Stromerzeugung und -großhandel „mehrere Anbieter (RWE, E.ON, Vattenfall und gegebenenfalls auch EnBW) individuell über eine marktbeherrschende Stellung verfügen.“[68] Die Monopolkommission befand in ihrem Sondergutachten 2013, dass die individuelle Marktmacht in den derzeitigen Marktverhältnissen nicht mehr bestehe.[69]

2006 wurde RWE durch das Bundeskartellamt abgemahnt, da es kostenlos zugeteilte CO2-Zertifikate gegenüber seinen Industriekunden als Kosten geltend gemacht hatte.[70][71]

Das Bundeskartellamt leitete im März 2013 ein Verfahren wegen des Verdachts überhöhter Fernwärmepreise gegen sieben Versorgungsunternehmen ein, darunter RWE Energiedienstleistungen, Dortmund (früher: ExxonMobil/Favorit Fernwärme). Die Ermittlungen konzentrieren sich auf rund 30 verschiedene Wärmeversorgungsgebiete, verteilt über fast alle Bundesländer.[72]

Haustürgeschäfte

Der Stromvertrieb über Haustürgeschäfte wird von Wettbewerbern und Verbraucherschützern kritisiert. Auch RWE benutzt diesen Vertriebskanal; in einigen Fällen wendeten die von RWE engagierten Kundenwerber unlautere Mittel an, um die potenziellen Kunden bei Hausbesuchen zum Vertragsabschluss zu bewegen. Die Stadtwerke von Bochum, Emmerich und Wuppertal setzten vor Gericht per einstweiliger Verfügung durch, dass RWE falsche Behauptungen bei Haustürgeschäften unterlassen muss.[73] In Aachen und Menden sind Gerichtsverfahren zu Ungunsten von RWE ausgefallen.[74]

Ausgewählte Transaktionen

Ausgewählte Akquisitionen (ab 2000)

Ausgewählte Desinvestitionen (ab 2000)

Siehe auch

Literatur

  • Joachim Radkau, Lothar Hahn: Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft, Oekom, München 2013, ISBN 978-3-86581-315-2.
  • Helmut Maier (Hrsg.): Elektrizitätswirtschaft zwischen Umwelt, Technik und Politik: Aspekte aus 100 Jahren RWE-Geschichte 1898–1998, TU Bergakademie, Freiberg 1999, ISBN 3-86012-087-5.
  • Hans Pohl: Vom Stadtwerk zum Elektrizitätsgroßunternehmen. Gründung, Aufbau und Ausbau der „Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerke AG“ (RWE) 1898–1918. Stuttgart 1998
  • Lutz Mez, Rainer Osnowski: RWE - Ein Riese mit Ausstrahlung. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1996, ISBN 3-462-02550-3
  • Thomas P. Hughes: Networks of Power. Electrification in Western Society. 1880–1930, London 1983.
  • Gerald D. Feldman: Hugo Stinnes. Biographie eines Industriellen 1870–1924. München (C.H. Beck) 1998, ISBN 3-406-43582-3
  • Dieter Schweer, Wolf Thieme (Hrsg.): RWE - ein Konzern wird transparent. Der gläserne Riese. Gabler, Wiesbaden 1998. ISBN 3-409-01898-0 (In Auftrag gegeben von RWE zum 100-jährigen Firmenjubiläum)
Commons: RWE – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d RWE AG: Geschäftsbericht 2013. (PDF; 8 MB) Abgerufen am 4. März 2014.
  2. Letzter Bericht "'Volkswirtschaft.'" in Dresdner Journal, 1906, Nr. 2, Mittwoch, den 3. Januar nachmittags
  3. Thomas P. Hughes: Networks of Power. Electrification in Western Society. 1880-1930, London 1983, S. 409.
  4. Helmut Maier: „Nationalwirtschaftlicher Musterknabe“ ohne Fortune. Entwicklungen der Energiepolitik und des RWE im „Dritten Reich“, in: Ders. (Hrsg.): Elektrizitätswirtschaft zwischen Umwelt, Technik und Politik: Aspekte aus 100 Jahren RWE-Geschichte 1898–1998, Freiberg 1999, S. 132.
  5. Norbert Gilson: Der Irrtum als Basis des Erfolgs. Das RWE und die Durchsetzung des ökonomischen Kalküls der Verbundwirtschaft bis in die 1930er Jahre, in: Helmut Maier (Hrsg.): Elektrizitätswirtschaft zwischen Umwelt, Technik und Politik: Aspekte aus 100 Jahren RWE-Geschichte 1898–1998, Freiberg 1999, S. 84ff..
  6. Helmut Maier: „Nationalwirtschaftlicher Musterknabe“ ohne Fortune. Entwicklungen der Energiepolitik und des RWE im „Dritten Reich“, in: Ders. (Hrsg.): Elektrizitätswirtschaft zwischen Umwelt, Technik und Politik: Aspekte aus 100 Jahren RWE-Geschichte 1898–1998, Freiberg 1999, S. 154.
  7. Peter Döring: Ruhrbergbau und Elektrizitätswirtschaft. Die Auseinandersetzung zwischen dem Ruhrbergbau und der öffentlichen Elektrizitätswirtschaft um die Steinkohlenverstromung von 1925 bis 1951, Klartext Verlag Essen 2012. ISBN 978-3-8375-0521-4.
  8. Walter Wagner:Der Volksgerichtshof in nationalsozialistischen Staat - Mit einem Forschungsbericht für die Jahre 1975 bis 2010 von Jürgen Zarusky, München 2011, S. 344.
  9. Helmut Maier: „Nationalwirtschaftlicher Musterknabe“ ohne Fortune. Entwicklungen der Energiepolitik und des RWE im „Dritten Reich“, in: Ders. (Hrsg.): Elektrizitätswirtschaft zwischen Umwelt, Technik und Politik : Aspekte aus 100 Jahren RWE-Geschichte 1898–1998, Freiberg 1999, S. 130.
  10. Eine Mischung aus Allmacht und Filz, Der Spiegel vom 24. Februar 1986.
  11. Helmut Gröner: Die Ordnung der deutschen Elektrizitätswirtschaft, Baden-Baden 1975, S. 63 ; Strom: Es wird bewußt diskriminiert, Der Spiegel vom 14. März 1977.
  12. Helmut Gröner: Die Ordnung der deutschen Elektrizitätswirtschaft, Baden-Baden 1975, S. 64 (mit Tabellen S. 64ff).
  13. Ulrich Jochimsen: Der Stromstaat, S. 66ff. (PDF).
  14. Damaliger Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Josef Abs 1952 nach Radkau 1983, S. 26.
  15. Radkau 1983, S. 118.
  16. Atomminister Balke an Vialon 1960, Radkau 1983, S. 121, 503.
  17. Vgl. Wer wieviel Strom bekommt, Der Spiegel vom 1. Januar 1958.
  18. AGAI (AG Atomindustrie)/AKCI (Arbeitskreis Chemische Industrie) (Hrsg): RWE - Ein Riese mit Ausstrahlung. Köln 1984, S. 126.
  19. AGAI (AG Atomindustrie)/AKCI (Arbeitskreis Chemische Industrie) (Hrsg): RWE - Ein Riese mit Ausstrahlung. Köln 1984, S. 138ff.; Heidi Fichter: „Umweltpolitik und Wirtschaftsinteressen. Eine Untersuchung der Entscheidungsprozesse zur Großfeuerungsanlagenverordnung (GFAVO)“, FFU-Reports 88-1, Berlin 1988; Frevel mit Schwefel, Der Spiegel vom 2. Mai 1983; siehe auch Ein paar Hintertüren, Der Spiegel vom 19. November 1984; BVerfG (Vorprüfungsausschuss) vom 14. September 1983, 1 BvR 920/83, NJW 1983, 2931.
  20. Heinz-Günter Kemmer: Trick der Natur senkt Kosten, Die Zeit vom 8. August 1980.
  21. BT-Drs. 9/872: „Energie und Umwelt“, Sondergutachten März 1981 des Rats von Sachverständigen für Umweltfragen, S. 71 (PDF).
  22. Franz Joos: Technische Verbrennung - Verbrennungstechnik, Verbrennungsmodellierung, Emissionen, Berlin/Heidelberg 2006, S. 712.
  23. Alexandra Bültmann/Frank Wätzold: The implementation of national and European legislation concerning air emissions from large combustion plants in Germany, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ August 2000, S. 20 (PDF).
  24. Udo Leuschner: ENERGIE-WISSEN: Die Stromwirtschaft der neuen Länder wird ebenso gegliedert wie im Westen; Joachim Kahlert: Dezentrale Energieversorgung in Ostdeutschland: Entwicklungsstand und Perspektiven, Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 25. Oktober 1991 in Brandenburg/Havel, Bonn 1991; Fritz Vorholz: Falscher Anschluß, Die Zeit vom 31. August 1990
  25. Vereinbarung zur Beilegung des Streits vor dem Bundesverfassungsgericht über die Struktur der Stromversorgung in den neuen Ländern (2 BvR 1043/91, 1183/91, 1457/91) vom 22. Dezember 1992. Geklagt wurde gegen den Stromvertrag 1990 und den Einigungsvertrag vom 31. August 1990 (Änderung des § 4 Abs. 2 des KVG, BGBl. II S. 889, 1199), vgl. OLG Rostock Az. 1 U 187/98; Felix Christian Matthes: Stromwirtschaft und deutsche Einheit. Eine Fallstudie zur Transformation der Elektrizitätswirtschaft in Ostdeutschland, Berlin 2000 (=Diss. FU Berlin 1999).
  26. http://www.rwe.com/web/cms/de/188322/rwe/investor-relations/events-praesentationen/
  27. Rheinische Post vom 13. August 2010 Seite B1: RWE schließt Jobabbau nicht aus
  28. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-gerichtsurteil-rwe-will-schadensersatz-fuer-atomkraft-aus-12751671.html
  29. Strategiewechsel bei RWE. Energiekonzern baut keine Atomkraftwerke mehr . In: Süddeutsche Zeitung, 17. Juni 2012. Abgerufen am 17. Juni 2012.
  30. Der Neue bei RWE setzt auf Energiewende. In: Handelsblatt, 19. Juni 2012. Abgerufen am 19. Juni 2012.
  31. RWE stoppt Bau neuer Atomkraftwerke. In: Die Zeit, 25. Oktober 2012. Abgerufen am 25. Oktober 2012.
  32. RWE streicht jede zehnte Stelle. Die Zeit, 14. November 2013, abgerufen am 14. November 2013.
  33. Struktur - Gesellschaften. Darstellung auf dem RWE-Website. RWE, abgerufen am 20. November 2013.
  34. Über RWE: Vorstand. RWE, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  35. RWE Investor Relations - Aktionärsstruktur (Stand Dez 2012; korrigiert um die Ad-hoc-Mitteilung vom 1. Oktober 2013)
  36. Der VKA - Aufbau & Organisation. Verband der kommunalen RWE-Aktionäre GmbH, abgerufen am 9. Oktober 2013.
  37. Veröffentlichung einer Stimmrechtsmitteilung gemäß § 26 WpHG, § 21 WpHG Abs. 1 von RWEB GmbH, Dortmund, Deutschland. 1. Oktober 2013, abgerufen am 9. Oktober 2013.
  38. RWE Dividendenzahlungen
  39. Focus, Kommunen wollen Dividenden-Halbierung bei RWE verhindern 27. September 2013
  40. WAZ, RWE-Aktien, Das Himmelfahrtskommando 29. Mai 2013
  41. Die Glocke, Gütersloh verspekuliert sich mit RWE-Aktien 25. September 2013
  42. http://www.wiwo.de/unternehmen/energiekonzerne-rwe-mitarbeiter-hadern-mit-ihrem-eigenen-chef/5531420.html
  43. a b Werner Rügemer: Die deutsche Justiz und die Korruption, KJ 1997, S. 466 (PDF)
  44. RWE, Regionalbeiräte
  45. a b Beiräte - "absolut üblich", Süddeutsche Zeitung, 10. Mai 2010; abgerufen am 10. November 2013
  46. RWE, Regionalbeiräte, Vergütung
  47. Nicht mehr haltbar, Der Spiegel vom 9. Juli 1979.
  48. Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 31. März 2011, 2 C 12.09, NVwZ-RR 2011, 739.
  49. RWE Group electricity production by geographic region (2011). (pdf; 11,2 MB) In: FACTS & FIGURES. RWE, September 2012, abgerufen am 8. Oktober 2013 (englisch, Seite 155).
  50. CARMA
  51. spiegel.de:Das Märchen vom grünen Riesen, 2. März 2010
  52. greenpeace.de:RWE - Richtig Wenig Erneuerbare Energien, 2. März 2010
  53. BUND. Landesverband Nordrhein-Westfalen: Bergschäden durch Braunkohle
  54. Schäden durch Braunkohle-Tagebau - Zeitgeschichtliches Archiv - WDR.de
  55. BUND. Landesverband Nordrhein-Westfalen: Verheizte Heimat
  56. RWE wegen Kohleimporten in der Kritik, Handelsblatt
  57. Sterben für deutschen Kohlestrom. Die Zeit, 16. April 2013, abgerufen am 29. November 2013.
  58. Ein Häuptling gegen RWE, Die Welt 21. April 2013
  59. a b Bitter Coal (PDF; 1,4 MB): Ein Dossier über Deutschlands Steinkohleimporte, FIAN und Urgewald, April 2013
  60. RWE schließt Verkauf des Mehrheitsanteils an Amprion ab. Pressemitteilung. RWE AG, 6. September 2011, abgerufen am 7. September 2011.
  61. http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_7073_de.htm
  62. faz.net: RWE-Chef zum Wettbewerbsverfahren (2. Juni 2008)
  63. RWE: Marktpositionen des RWE-Konzerns nach Absatz, Webseite abgerufen am 17. Januar 2013.
  64. Bundeskartellamt: Das Untersagungskriterium in der Fusionskontrolle – Marktbeherrschende Stellung versus Substantial Lessening of Competition? Diskussionspapier für die Sitzung des Arbeitskreises Kartellrecht am 8. und 9. Oktober 2000, S. 18f. (PDF); Entscheidung der Kommission vom 13. Juni 2000 zur Vereinbarkeit eines Zusammenschlusses mit dem Gemeinsamen Markt und mit dem EWR-Abkommen (KOME 2001/519/EG VEBA/VIAG)
  65. Bundeskartellamt: Bundeskartellamt gibt Fusion RWE/VEW mit Auflagen frei, Pressemitteilung vom 4. Juli 2000; BkartA: Beschluss im Zusammenschlussverfahren - Az. B8-309/99, „RWE/VEW“ (PDF)
  66. Bundesgerichtshof, Beschluss vom 11. November 2008 ("Stadtwerke Eschwege"), KVR 60/07 (PDF).
  67. BKartA, Beschluss vom 12. September 2003, B 8 - 21/03 - E.ON/Stadtwerke Eschwege (PDF).
  68. Bundeskartellamt: Stromerzeugung und -großhandel. Abschlussbericht gemäß § 32e GWB – Januar 2011, S. 20 (PDF); Heinz-J. Bontrup/Ralf-M. Marquardt Chancen und Risiken der Energiewende, Arbeitspapier 252 der Hans-Böckler-Stiftung vom März 2012, S. 15 (PDF).
  69. Energie 2013: Wettbewerb in Zeiten der Energiewende. (pdf; 6,1 MB) Sondergutachten 65. Monopolkommission, , S. 89, abgerufen am 16. Januar 2014: „...die Verhältnisse im Jahr 2012 dergestalt verschoben haben, dass die großen Energieversorgungsunternehmen im Moment nicht mehr über individuelle Marktmacht verfügen...Für eine darüber hinausgehende Abstimmung im Rahmen kollektiver Marktbeherrschung sind derzeit ebenfalls keinerlei Anhaltspunkte erkennbar.“
  70. Hohe Strompreise - Kartellamt mahnt RWE ab, Spiegel Online
  71. Bundeskartellamt mahnt Stromversorgungsunternehmen wegen überhöhter Strompreise im Hinblick auf CO2-Zertifikatehandel ab, Internetseite des Bundeskartellamtes
  72. Bundeskartellamt prüft überhöhte Fernwärmepreise. Pressemitteilung des Bundeskartellamtes. BKartA, 7. März 2013, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  73. Haustürgeschäfte mit „unlauteren Mitteln“ – Ärger für Energiekonzern RWE WAZ
  74. Stadtwerke Menden gewinnen Rechtsstreit gegen RWE, bussines on
  75. RWE erwirbt deutsches Wärmegeschäft von ExxonMobil, 20. Januar 2009, abgerufen 2. November 2011