„Pantalone“ – Versionsunterschied

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'''Pantalone''' ist eine der am wenigsten veränderten Masken der italienischen [[Commedia dell’arte]]. Er ist ein alter, geschäftstüchtiger, gleichzeitig geiziger, meist verliebter und stets betrogener [[Modenarr|Geck]], der in gelben [[Pantoffel]]n, rotem Wams und enger roter [[Strumpfhose]] sowie einem schwarzen Umhang auftritt, meist seinen Geldbeutel gut sichtbar an der Hüfte und einen spitzen Bart tragend. Auf Stichen von [[Jacques Callot]] und Gemälden von [[Antoine Watteau]] wird er häufig den Oberkörper vorgebeugt dargestellt. Er gehört mit dem [[Dottore (Theater)|Dottore]] zur Gruppe der Vecchi (italienisch: die Alten), denen die [[Zanni (Theaterfigur)|Zanni]], die Diener, gegenüberstehen.
'''Pantalone''' ist eine der am wenigsten veränderten Masken der italienischen [[Commedia dell’arte]]. Er ist ein alter, geschäftstüchtiger, gleichzeitig geiziger, meist verliebter und stets betrogener [[Modenarr]], der in gelben [[Pantoffel]]n, rotem Wams und enger roter [[Strumpfhose]] sowie einem schwarzen Umhang auftritt, meist seinen Geldbeutel gut sichtbar an der Hüfte und einen spitzen Bart tragend.


Als Ehemann [[Liste deutscher Redewendungen#jemandem die Hörner aufsetzen|bekommt er Hörner aufgesetzt]], als Witwer auf Freiersfüßen steigt er erfolglos jungen Mädchen hinterher, als Vater versucht er sich in die Liebesdinge seiner Tochter einzumischen, ihre Liebschaft zu verhindern und sie zu seinem eigenen Vorteil zu verkuppeln. Dabei gibt er ein willkommenes Opfer für seine eigene Dienerschaft ab und fällt auf jede [[Intrige]] herein; zum Schluss des Stücks stellt er sich aber gerne als der heimliche Arrangeur dar.
Als Ehemann [[Liste deutscher Redewendungen#jemandem die Hörner aufsetzen|bekommt er Hörner aufgesetzt]] als Witwer auf Freiersfüßen steigt er erfolglos jungen Mädchen hinterher als Vater versucht er sich in die Liebesdinge seiner Tochter einzumischen, ihre Liebschaft zu verhindern und sie zu seinem eigenen Vorteil zu verkuppeln. Dabei gibt er ein willkommenes Opfer für seine eigene Dienerschaft ab und fällt auf jede [[Intrige]] herein; zum Schluss des Stücks stellt er sich aber gerne als der heimliche Arrangeur dar.


== Name ==
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Der Name geht möglicherweise auf ''piante leone'' als Spottbezeichnung für die venezianischen Kaufleute nach dem Niedergang der [[Republik Venedig]] als Handelsmacht zurück; siehe Karl Riha. Der [[Italienische Sprache|italienische]] Begriff ''pantaloni'' für ursprünglich enganliegende Hosen geht auf die Figur des Pantalone zurück.<ref name="etymonline">[http://www.etymonline.com/index.php?term=pantaloons&allowed_in_frame=0 Online Etymology Dictionary: pantaloons]</ref>
Der Name geht möglicherweise auf piante leone als Spottbezeichnung für die venezianischen Kaufleute nach dem Niedergang der [[Republik Venedig]] als Handelsmacht zurück siehe Karl Riha. Der [[Italienische Sprache|]] Begriff pantaloni für ursprünglich enganliegende Hosen geht auf die Figur des Pantalone zurück.<ref name="etymonline">[http://www.etymonline.com/index.php?term=pantaloons&allowed_in_frame=0 Online Etymology Dictionary: pantaloons]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Karl Riha]]: ''Commedia dell’arte. Mit den Figurinen [[Maurice Sand]]s.'' [[Insel Verlag]], Frankfurt am Main 1980 u.&nbsp;a., ISBN 978-3-458-19007-3.
* [[Karl Riha]]: ''Commedia dell’arte. Mit den Figurinen [[Maurice Sand]]s.'' Insel Verlag, Frankfurt am Main 1980 u.&nbsp;a., ISBN 978-3-458-19007-3.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*{{Webarchiv | url=http://commediadellarte.zapalot.de/commedia_figuren/pantalone.htm | wayback=20141111220001 | text=„Figuren der Commedia dell’Arte: Pantalone“}}
*{{Webarchiv|url=http://commediadellarte.zapalot.de/commedia_figuren/pantalone.htm|wayback=20141111220001|text=„Figuren der Commedia dell’Arte: Pantalone“}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 3. August 2017, 15:32 Uhr

Pantalone, Gipsfigur im Musée Carnavalet in Paris

Pantalone ist eine der am wenigsten veränderten Masken der italienischen Commedia dell’arte. Er ist ein alter, geschäftstüchtiger, gleichzeitig geiziger, meist verliebter und stets betrogener Modenarr, der in gelben Pantoffeln, rotem Wams und enger roter Strumpfhose sowie einem schwarzen Umhang auftritt, meist seinen Geldbeutel gut sichtbar an der Hüfte und einen spitzen Bart tragend.

Auf Stichen von Jacques Callot und Gemälden von Antoine Watteau wird er häufig den Oberkörper vorgebeugt dargestellt. Er gehört mit dem Dottore zur Gruppe der Vecchi (Italienisch: die Alten), denen die Zanni, die Diener, gegenüberstehen. Als Ehemann bekommt er Hörner aufgesetzt; als Witwer auf Freiersfüßen steigt er erfolglos jungen Mädchen hinterher; als Vater versucht er sich in die Liebesdinge seiner Tochter einzumischen, ihre Liebschaft zu verhindern und sie zu seinem eigenen Vorteil zu verkuppeln. Dabei gibt er ein willkommenes Opfer für seine eigene Dienerschaft ab und fällt auf jede Intrige herein; zum Schluss des Stücks stellt er sich aber gerne als der heimliche Arrangeur dar.

Wortherkunft

Der Name geht möglicherweise auf "piante leone" als Spottbezeichnung für die venezianischen Kaufleute nach dem Niedergang der Republik Venedig als Handelsmacht zurück (siehe Karl Riha). Der Italienische Begriff "pantaloni" für (ursprünglich enganliegende) Hosen geht auf die Figur des Pantalone zurück.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Online Etymology Dictionary: pantaloons