„Chakra“ – Versionsunterschied

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Von der Forschung wurde diese Lehre nur am Rande behandelt, zum Beispiel vom Psychologen [[Carl Gustav Jung]].<ref>Carl Gustav Jung: ''Die Psychologie des Kundalini-Yoga''. Walter Verlag, 1998, ISBN 3-530-40684-8</ref> Wissenschaftlich nicht anerkannt sind Versuche von esoterisch-spirituellen Kreisen, die Chakren mit dem [[Nervensystem]] gleichzusetzen, wie sie unter anderem von [[Charles Webster Leadbeater]] vorgeschlagen wurden.<ref>Charles Webster Leadbeater: ''The Chakras.'' Theosophical Publishing House, 1927</ref>
Von der Forschung wurde diese Lehre nur am Rande behandelt, zum Beispiel vom Psychologen [[Carl Gustav Jung]].<ref>Carl Gustav Jung: ''Die Psychologie des Kundalini-Yoga''. Walter Verlag, 1998, ISBN 3-530-40684-8</ref> Wissenschaftlich nicht anerkannt sind Versuche von esoterisch-spirituellen Kreisen, die Chakren mit dem [[Nervensystem]] gleichzusetzen, wie sie unter anderem von [[Charles Webster Leadbeater]] vorgeschlagen wurden.<ref>Charles Webster Leadbeater: ''The Chakras.'' Theosophical Publishing House, 1927</ref>

Dabei ist es unerheblich, ob das Vorstellungskonzept von Chakren, [[Nadi (Yoga)|Nadis]] sich ausschließlich [[Esoterik|esoterisch]] aus dem kohärenten System der Tantras erschließt oder ob es tatsächlich ein gemäß dem empirisch-naturwissenschaftlichen Denken verpflichteten Nachweis geben kann oder wird, in dem Sinne, dass sie physisch auffindbar sind, entscheidend ist, dass sie in der meditativen Praxis oder dem Heilritual über die [[Vorstellung]] erfahrbar und wirksam werden können.<ref>''Kundalini und das feinstoffliche System des Körpers.'' Textauszug aus Karin Brucker: ''Die Urkraft Kundalini: Phänomene erkennen, Symptome deuten, Transformation meistern.'' O.W. Barth, München 2011, ISBN 978-3-4264-1037-0, abgerufen 13. Oktober 2018 [http://www.ciando.com/img/books/extract/3426410370_lp.pdf]</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 26. November 2018, 17:01 Uhr

Lage der Chakren im Körper nach John Woodroffe (Pseudonym Arthur Avalon)
Darstellung mit sieben Hauptchakren aus einem Yogamanuskript von 1899. Im unteren, dem vierblättrigen Muladharachakra ist Ganesha als Gottheit angegeben, im Svadhisthana Brahma, im Manipura Vishnu und im Herzchakra Shiva mit seiner Gattin Parvati
Chakrensystem mit Energiekanälen (Nadis) und Farbzuordnungen nach Sahaja Yoga[1]

Mit Chakra (Sanskrit, m., चक्र, cakra, [ʧʌkɽʌ], wörtlich: ‚Rad‘, ‚Diskus‘, ‚Kreis‘), Plural Chakren, werden im tantrischen Hinduismus, im tantrisch-buddhistischen Vajrayana, im Yoga sowie in einigen esoterischen Lehren die angenommenen subtilen Energiezentren zwischen dem physischen Körper und dem feinstofflichen Körper (vgl. Astralleib) des Menschen bezeichnet. Diese seien durch Energiekanäle verbunden.

Sieben der Chakren, die angenommenen Hauptenergiezentren des Menschen, werden entlang der Wirbelsäule bzw. in der senkrechten Mittelachse des Körpers lokalisiert. Sie seien durch den angenommenen mittleren Energiekanal verbunden, der Sushumna-Nadi, durch den auch die Kundalini-Kraft aufsteige. Diese Kundalini, die zugrunde gelegte potentielle Kraft jedes Menschen, ruhe vor diesem Prozess „wie eine Schlange zusammengerollt“ im untersten Zentrum, dem Muladhara-Chakra. Verschiedene Lehren und Schulen variieren in ihren Auffassungen bezüglich Details wie Anzahl und genauer Lokalisation der Chakren, meist geht man heute, besonders im Yoga, von einem System mit sieben Hauptchakren aus. Auch die Aussagen über die vielen Nebenchakren sind widersprüchlich.

Die Hauptchakren

Den sieben Hauptchakren ordnet man eine Anzahl von Blütenblättern einer „Lotusblume“ zu sowie, in modernen Schulen, bestimmte Farben, die aber in den Lehren variieren. Mit jedem Zentrum ist eine Gottheit verbunden, auch diese sind unterschiedlich angegeben. Die Lotusblume wird in Indien als Symbol für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung verwendet; sie steht auch dafür, dass sie ähnlich dem Chakra sich öffnet und wunderschön wird.

Als Hauptchakren gelten, von unten beginnend:

  • Muladhara, als Wurzelchakra bezeichnet (vier Blätter),
  • Svadhisthana, das Sakral- oder Sexualchakra (sechs Blätter),
  • Manipura, Nabel- oder Solarplexuschakra (zehn Blätter),
  • Anahata, Herzchakra (zwölf Blätter),
  • Vishuddha, Hals- oder Kehlchakra (sechzehn Blätter),
  • Ajna, Stirnchakra (zwei Blätter) und schließlich auf dem Kopf das
  • Sahasrara, das Kronen- oder Scheitelchakra, als tausendblättriger Lotos symbolisiert.

Zu jedem der unteren fünf Zentren gehört ein unterstützendes Element wie Erde, Wasser, Feuer, Wind und Äther.

Physischer und psychischer Einfluss

Der Zustand der Chakren soll auf die zugehörigen Organe ebenso wie auf Emotionen, Psyche und Charakter wirken. Störungen und Blockaden können sich daher sowohl auf der physischen als auch auf psychischer Ebene zeigen. Verschiedene Yogasysteme bieten die Möglichkeiten, Chakren zu harmonisieren und Blockaden aufzulösen. Das postulierte Ziel des Yoga ist die Heilung von Körper, Seele und Geist um so zu einer Ganzheit zurückzufinden und in der spirituellen Entwicklung voranzuschreiten. Sind alle sieben Hauptchakren einschließlich des Kronenchakras vollständig geöffnet und kann die Lebensenergie (Prana) ohne Blockaden und Störungen fließen, dann hat das Individuum nach hinduistischer sowie nach buddhistischer Lehre Erleuchtung erlangt.

Chakren in den Schriften

Das hinduistische Chakrensystem kommt in verschiedenen Schriften vor, besonders in einigen Upanishaden und anderen Schriften des Veda. Weitere wichtige Erwähnungen finden sich auch in den Schriften des Tantrismus – so dem Sat-Chakra-Nirupana, Padaka-Pancaka und Gorakshashatakam.[2]

Der Hinduphilosoph Shankara (8. Jh.) geht in seiner populären Hymne 'Sundarya Lahiri' mehrmals auf die Chakren ein.

O meine Göttin, du lebst verborgen mit deinem Gemahl im tausendblättrigen Lotus,
der durch die feinen Bahnen brechend erreicht wird,
durch die Kraft der Erde im Muladhara,
durch die Kraft des Wassers im Manipura, durch die Kraft des Feuers im Svadhisthana,
durch das Feuer der Luft im Herzen und durch die Kraft des Äthers zwischen den Augenlidern.

Chakren in verschiedenen Kulturen

Obwohl das hinduistische System der Chakren das bekannteste ist, gibt es vergleichbare Theorien in verschiedenen esoterischen und mystischen Schulen weltweit.[3]

Der amerikanische Autor (ursprünglich aus Kuba) und medizinischer Anthropologe Alberto Villoldo etwa hat das Chakra-System der Inka im Westen bekannter gemacht. Dieses besteht aus neun Chakren, von denen jedoch sieben in Lage und zugeschriebenen Attributen den bekanntesten hinduistischen Chakren entsprechen.

In der tibetanischen Bön-Religion sind ebenfalls den Chakren entsprechende Energie-Zentren bekannt – allerdings nur fünf an der Zahl.

Weitere Chakren-ähnliche Systeme sind von den Zulu, den Hopi und den Tsalgi (Cherokee) bekannt, diese sind jedoch kaum verbreitet.

Chakren in der Neuzeit

Die Chakrenlehre wurde durch die Veröffentlichungen des Briten Sir John Woodroffe (alias Arthur Avalon) dem Westen zugänglich gemacht und fand Eingang in die Theosophie und andere esoterisch-spirituelle Richtungen. Heute nimmt die Chakrenlehre eine nicht unwichtige Stelle in bestimmten Yogarichtungen zur Erweckung der Kundalini-Energie ein, im Neotantra und auch in alternativen Heilmethoden wie Reiki.

Von der Forschung wurde diese Lehre nur am Rande behandelt, zum Beispiel vom Psychologen Carl Gustav Jung.[4] Wissenschaftlich nicht anerkannt sind Versuche von esoterisch-spirituellen Kreisen, die Chakren mit dem Nervensystem gleichzusetzen, wie sie unter anderem von Charles Webster Leadbeater vorgeschlagen wurden.[5]

Dabei ist es unerheblich, ob das Vorstellungskonzept von Chakren, Nadis sich ausschließlich esoterisch aus dem kohärenten System der Tantras erschließt oder ob es tatsächlich ein gemäß dem empirisch-naturwissenschaftlichen Denken verpflichteten Nachweis geben kann oder wird, in dem Sinne, dass sie physisch auffindbar sind, entscheidend ist, dass sie in der meditativen Praxis oder dem Heilritual über die Vorstellung erfahrbar und wirksam werden können.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Arthur Avalon (alias Sir John Woodroffe): Die Schlangenkraft. Die Entfaltung schöpferischer Kräfte im Menschen. Verlag Barth, Weilheim 1961. Dritte Auflage: O. W. Barth bei Scherz, München 2003, ISBN 978-3-502-61044-1.
  • Kurt Leland: Das Chakra System. Aquamarin Verlag, Grafing 2016. ISBN 978-3-89427-770-3.
  • Alberto Villoldo: Das geheime Wissen der Schamanen. Wie wir uns selbst und andere mit Energiemedizin heilen können. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 978-3-442-14216-3. (Kapitel 4)
Commons: Chakras – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Chakra – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Chakrensystem in Sahaja Yoga
  2. Chakren-Systeme auf Chakren.net
  3. Cyndi Dale: Der Energiekörper des Menschen: Handbuch der feinstofflichen Anatomie. 3. Auflage, Lotos, München 2012, ISBN 3-7787-8232-0
  4. Carl Gustav Jung: Die Psychologie des Kundalini-Yoga. Walter Verlag, 1998, ISBN 3-530-40684-8
  5. Charles Webster Leadbeater: The Chakras. Theosophical Publishing House, 1927
  6. Kundalini und das feinstoffliche System des Körpers. Textauszug aus Karin Brucker: Die Urkraft Kundalini: Phänomene erkennen, Symptome deuten, Transformation meistern. O.W. Barth, München 2011, ISBN 978-3-4264-1037-0, abgerufen 13. Oktober 2018 [1]