„Hafen (Düsseldorf)“ – Versionsunterschied

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'''Düsseldorf-Hafen''' ist ein [[Düsseldorf]]er Stadtteil mit 129 Einwohnern, was auf einer Gesamtfläche von 3,85&nbsp;km² einer Einwohnerdichte von 34 Einwohner/km² entspricht; somit ist dies der am dünnsten besiedelte Stadtteil Düsseldorfs. Er ist Teil des [[Düsseldorf-Stadtbezirk 03|Stadtbezirks 03]].
'''Düsseldorf-Hafen''' ist ein [[Düsseldorf]] Stadtteil mit 129 Einwohnern, was auf einer Gesamtfläche von 3,85&nbsp;km² einer Einwohnerdichte von 34 Einwohner/km² entspricht; somit ist dies der am dünnsten besiedelte Stadtteil Düsseldorfs. Teil ]].
Der Stadtteil Hafen gehört zum [[Düsseldorf-Stadtbezirk 03|Stadtbezirks 03]].


Lange Zeit wurde der Hafen als Stadtteil überhaupt nicht wahrgenommen, da dieser Bereich ein großes, zum Teil auch abgesperrtes, Industrieareal war. Erst die, seit den 1990er Jahren, einsetzende Umwidmung der direkt an [[Düsseldorf-Unterbilk|Unterbilk]] grenzenden Teile des Hafengebietes zum sogenannten „Medienhafen“ und die darauf folgende Neubebauung mit zum Teil architektonisch gewagten Bürogebäuden brachten das Gebiet in den Blickpunkt der Düsseldorfer.
Trotzdem ist er ein aufstrebender Stadtteil, in dem sich zahlreiche Medienbetriebe ([[nrw.tv]], [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]], [[Antenne Düsseldorf]] u.&nbsp;a.) angesiedelt haben, weshalb er im allgemeinen Sprachgebrauch fast ausschließlich „Medienhafen“ genannt wird. Früher wurde hier auch die Sendung [[GIGA]] produziert. Der Stadtteil hat sich innerhalb weniger Jahre vom einstigen [[Hafen|Handelshafen]] zu einem modernen Medien- und [[Lifestyle]]-orientierten Stadtteil gewandelt. So siedelten sich hier neben einigen Fernseh- und Radiosendern auch Mode- und Designerbetriebe, ein [[United Cinema International|UCI]]-Multiplex-Kino sowie zahlreiche gehobene Restaurants, Diskotheken und Clubs an (MK-2, 3001, Harpune (bis 18. August 2007)), so dass hier ein reges Nachtleben herrscht.


In diesem Bereich haben sich zahlreiche Unternehmen aus der Medien- und Werbebranche angesiedelt, in letzter Zeit auch vermehrt Mode- und Designerbetriebe mit großflächigen Showrooms. Ein Multiplex-Kino sowie zahlreiche gehobene Restaurants, Diskotheken und Clubs sorgen zudem für ein reges Nachtleben.
[[Bild:2003-09 Düsseldorf Medienhafen (1).jpg|thumb|Gebäude im Medienhafen]]
Durch die Fusion mit dem auf der anderen [[Rhein]]<nowiki></nowiki>seite gelegenen [[Neuss]]er Hafen zur „Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH“ im August 2003 floriert auch der Wirtschaftshafen wieder, so dass bis heute Schiffe be- und entladen werden. Ferner befindet sich in diesem Stadtteil das [[Kraftwerk Lausward]].


[[Bild:2003-09 Düsseldorf Medienhafen (1).jpg|thumb|Gebäude im Medienhafen]]
Sehenswert sind im Hafen unter anderem das Gebäude des [[Landtag NRW|Landtags NRW]], der [[Rheinturm]] und die [[Frank Gehry|Gehry]]-Bauten. Weiterhin zu erwähnen ist, dass hier der erste öffentliche Golfplatz in Deutschland angelegt wurde.


== Weblinks ==


== Geschichte ==
=== Die Anfänge 1886 - 1913 ===
Düsseldorf war durch die Lage am Rhein eigentlich von alters her als Hafenstadt prädestiniert. Aufgrund politischer Verhältnisse sowie der Konkurrenz durch die Rheinhäfen in [[Neuss]] und [[Duisburg]] dauerte es bis ins 17. Jahrhundert bis Düsseldorf ein Hafenbecken in der heutigen [[Carlstadt]] erhielt. Aber erst mit Beginn der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte sich die Notwendigkeit zum Bau eines großen Handelshafens. Am 9. November 1886 beschloß die Stadtverordnetenversammlung den Bau eines Hafens im Bereich der sogenannten „Lausward“, einem Teilgebiet des heutigen Stadtteils Hafen. Der Hafen wurde am 30. Mai 1896 feierlich eröffnet und war einer der modernsten Binnenhäfen seiner Zeit. In der Folge stieg der Warenumschlag so sehr, dass das Gebiet bereits 1904 erweitert werden mußte.

=== Schwere Zeiten 1914 - 1945 ===
An den Folgen des 1. Weltkrieges, der französischen Besetzung und der darauf folgenden Weltwirtschaftkrise litt der Hafen schwer. Erst 1934 konnten die Zahlen von 1913 wieder erreicht werden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde der Hafen vollständig in die Kriegswirtschaft einbezogen. Er war einer der wichtigsten Zu- und Abfuhrhäfen für die deutsche Rüstungsindustrie. Die kriegswichtige Funktion des Hafens machte ihn zu einem vorrangigen Ziel von Bombenangriffen. Nach den letzten Bombardierungen im Januar 1945 kam der Güterverkehr vollständig zum erliegen.

=== Wiederaufbau, Boom und Krise 1948 - 1973 ===
Fast drei Jahre, bis zum Frühjahr 1948, dauerte es, bis der Hafen wieder für die Schiffahrt zu nutzen war. In Folge einer unvorteilhaften Besteuerungsregel für die [[Binnenschifffahrt]] dauerte es jedoch bis 1954 bis wieder das Vorkriegsniveau erreicht werden konnte. Das [[Wirtschaftswunder]] der 1950er Jahre sorgte auch in der Binnenschifffahrt für ein stürmisches Wachstum. Doch bereits zumal seit Anfang der 1960er Jahre stagnierte das Umschlagvolumen bereits. Trotz Verlusten wurde das Hafengebiet bis 1964 noch weiter ausgedehnt. Mit dem Rückgang der Wirtschaftsleistung und Änderungen in den Logistiketten Anfang der 1970er wurde jedoch endgültig klar, dass der Hafen damals überdimensioniert war.

=== Umstrukturierung 1974 - 1989 ===
1974 wurde beschlossen, das Hafengebiet um 33 [[Hektar|ha.]] zu verkleinern. Die Nähe zur Altstadt (ca. 900 m Luftlinie) ließen gemäß einer Studie eine Umwidmung von Teilen des Hafens zu anderen Zwecken wirtschaftlich interessant und durchführbar erscheinen. In der Folge wurde ein Konzept entwickelt, um einereseits den vorhandenen Betrieben Standortsicherheit zu gewährleisten und andererseits Teile des Hafens zu einem modernen Dienstleistungs- und Bürostandort in vier Entwicklungsschritten fortzuentwickeln. Der Auftakt erfolgte im benachbarten Unterbilk 1978 mit der Umwidmung des Zollhafens zu einem Yachthafen, dem Bau des [[Rheinturm|Rheinturms]] (1982), dem Neubau des [[Landtag Nordrhein-Westfalen|Landtags]] (1988), dem Bau des [[WDR]] Landesstudios sowie des Rheinparks [[Bilk]]. Ab 1989 wurde die zweite Phase realisiert. Gemäß verschiedener Ratsbeschlüsse sollte ein modernes Bürogebiet unter Einbeziehung erhaltenswerter Bestandsbebauung und Gebietstrukturen entstehen. Man erwartete, dass die kreative Mischung aus alten Gebäuden mit moderner Architektur die politische gewünschte Ansiedlung von Unternehmen aus der Medienbranche fördern würde.

=== Entwicklung des Medienhafens 1990 - heute ===
[[Bild:Gehry photo office buildings river bank façade 01 Düsseldorf Germany 2005-07-27.jpg|thumb|„Der Neue Zollhof“]]
In der Folge entstand eine rege Bautätigkeit. Anfang siedelten sich zahlreiche Unternehmen an, die im weitesten Sinne zur Medienwirtschaft zählten, einer Anfang der 1990er Jahre durch die Privatisierung des Rundfunks und aktiv durch die NRW Landesregierung geförderte boomende Industrie. Der 1998 fertiggestellte Gebäudekomplex „Der Neue Zollhof“ des Architeken [[Frank Gehry]] wurde rasch zum neuen Aushängeschild des neuen Standortes. Schon bald wurde klar, dass die angebotene Bürofläche zu gross war um ausschließlich durch Medienunternehmen genutzt zu werden. Das Gebiet wurde u.a auch für Unternehmensberatungen, Immobilienmakler und Modeunternehmen interessant. Heute siedeln rund 460 Firmen im Medienhafen. Mit rund 16% der vermieteten Flächen stellen Anwalts- und Beratungsfirmen die meisten Nutzer. Medienunternehmen machen dagegen nur 9% der Nutzer aus. Rund 40 gastronomische Einrichtungen, darunter viele Restaurants des gehobenen Genres sowie zwei große Diskotheken machen den Medienhafen auch abends zu einem lebendigen Viertel und einer Freizeitalternative zur [[Düsseldorf-Altstadt|Altstadt]]. Die dritte Entwicklungsstufe sieht u.a. auch Wohnbebauung vor. Aufgrund der Nähe zu den Industriebetrieben im Hafen ist dies umstritten.


== Neuss Düsseldorfer Häfen / Handelshafen Düsseldorf ==
Durch die Fusion mit dem auf der anderen [[Rhein]]<nowiki></nowiki>seite gelegenen [[Neuss]]er Hafen zur „Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG“ im August 2003 sowie das anhaltende Weltwirtschaftwachstum floriert auch der Wirtschaftshafen wieder. Der Umschlag der beiden Häfen liegt zusammengenommen bei rund 14. Mio. Tonnen jährlich. Im Düsseldorfer Hafengebiet sind neben Speditionen und Logistikunternehmen vor allem Futtermittelhersteller vertreten. Ebenso befindet sich in hier das [[Kraftwerk Lausward]]. Die Industriebetriebe im Hafen fühlen sich von der Entwicklung des Medienhafens in ihrer Entwicklung eingeschränkt, da kaum noch Expansionsmöglichkeiten bestehen.


== Sehenswürdigkeiten und Freizeit ==
* Gebäude des [[Landtag NRW|Landtags NRW]]
* Der [[Rheinturm]] mit 284 m Höhe
* Die [[Frank Gehry|Gehry]]-Bauten

In der Nähe des Kraftwerks Lausward befindet sich der erste öffentliche Golfplatz in Deutschland. Weiterhin befindet sich nördlich der „Bremer Straße“ ein Strandabschnitt am Rheinufer, der ein beliebtes Ausflugsziel ist und durch eine Fußgängerbrücke mit dem Rheinpark Bilk verbunden ist.

== Weblinks ==
* [http://www.nd-haefen.de/untern_03_02.html Neuss Düsseldorfer Häfen, Geschichte des Düsseldorfer Hafens]
* [http://www.duesseldorf.de/medienhafen/index.shtml Stadt Düsseldorf, Der Medienhafen]
* [http://www.duesseldorf.de/bv/03/stadtteile/hafen.shtml Seite der Stadt Düsseldorf]
* [http://www.duesseldorf.de/bv/03/stadtteile/hafen.shtml Seite der Stadt Düsseldorf]



== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 2. Januar 2008, 17:37 Uhr

Düsseldorf Hafen
Wappen der Stadt Düsseldorf Lage des Stadtteils Hafen in Düsseldorfs
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 38,0 m ü. NN
Fläche: 3,85 km²
Einwohner: 129 (Stand 31. Oktober 2007)
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km² [1]
Stadtbezirk: Stadtbezirk 3

Düsseldorf-Hafen ist ein durch Industrie, Logistik, Gewerbe und Büronutzung geprägter Stadtteil Düsseldorfs Stadtteil mit lediglich 129 Einwohnern, was auf einer Gesamtfläche von 3,85 km² einer Einwohnerdichte von 34 Einwohner/km² entspricht; somit ist dies der am dünnsten besiedelte Stadtteil Düsseldorfs. Einen Großteil der Fläche nimmt der 1896 eröffnete Düsseldorfer Wirtschaftshafen in Anspruch, der Teil der Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG ist, dem drittgrößten Binnenhafen in der Bundesrepublik Deutschland. Der Stadtteil Hafen gehört zum Stadtbezirks 03.

Lange Zeit wurde der Hafen als Stadtteil überhaupt nicht wahrgenommen, da dieser Bereich ein großes, zum Teil auch abgesperrtes, Industrieareal war. Erst die, seit den 1990er Jahren, einsetzende Umwidmung der direkt an Unterbilk grenzenden Teile des Hafengebietes zum sogenannten „Medienhafen“ und die darauf folgende Neubebauung mit zum Teil architektonisch gewagten Bürogebäuden brachten das Gebiet in den Blickpunkt der Düsseldorfer.

In diesem Bereich haben sich zahlreiche Unternehmen aus der Medien- und Werbebranche angesiedelt, in letzter Zeit auch vermehrt Mode- und Designerbetriebe mit großflächigen Showrooms. Ein Multiplex-Kino sowie zahlreiche gehobene Restaurants, Diskotheken und Clubs sorgen zudem für ein reges Nachtleben.

Gebäude im Medienhafen


Geschichte

Die Anfänge 1886 - 1913

Düsseldorf war durch die Lage am Rhein eigentlich von alters her als Hafenstadt prädestiniert. Aufgrund politischer Verhältnisse sowie der Konkurrenz durch die Rheinhäfen in Neuss und Duisburg dauerte es bis ins 17. Jahrhundert bis Düsseldorf ein Hafenbecken in der heutigen Carlstadt erhielt. Aber erst mit Beginn der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte sich die Notwendigkeit zum Bau eines großen Handelshafens. Am 9. November 1886 beschloß die Stadtverordnetenversammlung den Bau eines Hafens im Bereich der sogenannten „Lausward“, einem Teilgebiet des heutigen Stadtteils Hafen. Der Hafen wurde am 30. Mai 1896 feierlich eröffnet und war einer der modernsten Binnenhäfen seiner Zeit. In der Folge stieg der Warenumschlag so sehr, dass das Gebiet bereits 1904 erweitert werden mußte.

Schwere Zeiten 1914 - 1945

An den Folgen des 1. Weltkrieges, der französischen Besetzung und der darauf folgenden Weltwirtschaftkrise litt der Hafen schwer. Erst 1934 konnten die Zahlen von 1913 wieder erreicht werden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde der Hafen vollständig in die Kriegswirtschaft einbezogen. Er war einer der wichtigsten Zu- und Abfuhrhäfen für die deutsche Rüstungsindustrie. Die kriegswichtige Funktion des Hafens machte ihn zu einem vorrangigen Ziel von Bombenangriffen. Nach den letzten Bombardierungen im Januar 1945 kam der Güterverkehr vollständig zum erliegen.

Wiederaufbau, Boom und Krise 1948 - 1973

Fast drei Jahre, bis zum Frühjahr 1948, dauerte es, bis der Hafen wieder für die Schiffahrt zu nutzen war. In Folge einer unvorteilhaften Besteuerungsregel für die Binnenschifffahrt dauerte es jedoch bis 1954 bis wieder das Vorkriegsniveau erreicht werden konnte. Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre sorgte auch in der Binnenschifffahrt für ein stürmisches Wachstum. Doch bereits zumal seit Anfang der 1960er Jahre stagnierte das Umschlagvolumen bereits. Trotz Verlusten wurde das Hafengebiet bis 1964 noch weiter ausgedehnt. Mit dem Rückgang der Wirtschaftsleistung und Änderungen in den Logistiketten Anfang der 1970er wurde jedoch endgültig klar, dass der Hafen damals überdimensioniert war.

Umstrukturierung 1974 - 1989

1974 wurde beschlossen, das Hafengebiet um 33 ha. zu verkleinern. Die Nähe zur Altstadt (ca. 900 m Luftlinie) ließen gemäß einer Studie eine Umwidmung von Teilen des Hafens zu anderen Zwecken wirtschaftlich interessant und durchführbar erscheinen. In der Folge wurde ein Konzept entwickelt, um einereseits den vorhandenen Betrieben Standortsicherheit zu gewährleisten und andererseits Teile des Hafens zu einem modernen Dienstleistungs- und Bürostandort in vier Entwicklungsschritten fortzuentwickeln. Der Auftakt erfolgte im benachbarten Unterbilk 1978 mit der Umwidmung des Zollhafens zu einem Yachthafen, dem Bau des Rheinturms (1982), dem Neubau des Landtags (1988), dem Bau des WDR Landesstudios sowie des Rheinparks Bilk. Ab 1989 wurde die zweite Phase realisiert. Gemäß verschiedener Ratsbeschlüsse sollte ein modernes Bürogebiet unter Einbeziehung erhaltenswerter Bestandsbebauung und Gebietstrukturen entstehen. Man erwartete, dass die kreative Mischung aus alten Gebäuden mit moderner Architektur die politische gewünschte Ansiedlung von Unternehmen aus der Medienbranche fördern würde.

Entwicklung des Medienhafens 1990 - heute

„Der Neue Zollhof“

In der Folge entstand eine rege Bautätigkeit. Anfang siedelten sich zahlreiche Unternehmen an, die im weitesten Sinne zur Medienwirtschaft zählten, einer Anfang der 1990er Jahre durch die Privatisierung des Rundfunks und aktiv durch die NRW Landesregierung geförderte boomende Industrie. Der 1998 fertiggestellte Gebäudekomplex „Der Neue Zollhof“ des Architeken Frank Gehry wurde rasch zum neuen Aushängeschild des neuen Standortes. Schon bald wurde klar, dass die angebotene Bürofläche zu gross war um ausschließlich durch Medienunternehmen genutzt zu werden. Das Gebiet wurde u.a auch für Unternehmensberatungen, Immobilienmakler und Modeunternehmen interessant. Heute siedeln rund 460 Firmen im Medienhafen. Mit rund 16% der vermieteten Flächen stellen Anwalts- und Beratungsfirmen die meisten Nutzer. Medienunternehmen machen dagegen nur 9% der Nutzer aus. Rund 40 gastronomische Einrichtungen, darunter viele Restaurants des gehobenen Genres sowie zwei große Diskotheken machen den Medienhafen auch abends zu einem lebendigen Viertel und einer Freizeitalternative zur Altstadt. Die dritte Entwicklungsstufe sieht u.a. auch Wohnbebauung vor. Aufgrund der Nähe zu den Industriebetrieben im Hafen ist dies umstritten.


Neuss Düsseldorfer Häfen / Handelshafen Düsseldorf

Durch die Fusion mit dem auf der anderen Rheinseite gelegenen Neusser Hafen zur „Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG“ im August 2003 sowie das anhaltende Weltwirtschaftwachstum floriert auch der Wirtschaftshafen wieder. Der Umschlag der beiden Häfen liegt zusammengenommen bei rund 14. Mio. Tonnen jährlich. Im Düsseldorfer Hafengebiet sind neben Speditionen und Logistikunternehmen vor allem Futtermittelhersteller vertreten. Ebenso befindet sich in hier das Kraftwerk Lausward. Die Industriebetriebe im Hafen fühlen sich von der Entwicklung des Medienhafens in ihrer Entwicklung eingeschränkt, da kaum noch Expansionsmöglichkeiten bestehen.


Sehenswürdigkeiten und Freizeit

In der Nähe des Kraftwerks Lausward befindet sich der erste öffentliche Golfplatz in Deutschland. Weiterhin befindet sich nördlich der „Bremer Straße“ ein Strandabschnitt am Rheinufer, der ein beliebtes Ausflugsziel ist und durch eine Fußgängerbrücke mit dem Rheinpark Bilk verbunden ist.


Quellen

  1. Amt für Statistik und Wahlen Landeshauptstadt Düsseldorf, Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung am 31. Oktober 2007, Zugriff: 21. Dezember 2007