Deflationspolitik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2004 um 21:50 Uhr durch *g (Diskussion | Beiträge) (Erklärung,, Gründe, Kritik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Deflationspolitik war bezeichnend für die Wirtschaftspolitik von Heinrich Brüning während der Weltwirtschaftskrise. Er war der erste Reichskanzler eines Präsidialkabinetts in der Weimarer Republik. Diese Politik war gekennzeichnet durch eine strikte Haushaltssanierung mit Hilfe von Einsparungen und Steuererhöhungen sowie durch Lohn- und Gehaltskürzungen. Es kam also zu sinkenden Preisen, einer Deflation. Das Ziel war eine "Gesundschrumpfung" der deutschen Wirtschaft, durch die niedrigeren Preise sollten deutsche Produkte auf dem Weltmarkt attraktiv werden.

Gründe für die Deflationspolitik

Brünings Ziel war nicht die Krise zu überwinden, der wichtigste Grund für die Deflationspolitik war sein Ziel die Reparationszahlungen Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg zu beseitigen. Er wollte den Alliierten zeigen, dass Deutschland die Zahlungen trotz der äußersten Anstrengungen nicht bewältigen kann. Ein weiterer Grund war die Angst in Deutschland vor einer Inflation nach den schlechten Erfahrungen (siehe: Deutsche Inflation 1914 bis 1923).

Kritik an der Deflationspolitik

Die Deflationspolitik war eine prozyklische Wirtschaftspolitik. Der Staat senkte in einer Konjunkturkrise seine Ausgaben und verschlimmerte diese damit. Die Antizyklische Wirtschaftspolitik von John Maynard Keynes war auch in Deutschland bereits bekannt und es ausgearbeitete Pläne (siehe: WTB-Plan). Da Brüning diese nicht umsetzte konnte sie von den rechten Parteien benutzt werden, allerdings war Brünings Handlungsspielraum stark eingeschränkt und die Möglichkeit einer Antizyklischen Wirtschaftspolitik sind deshalb umstritten.