Elias of Dereham

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Elias of Dereham († nach April 1245) war ein englischer Geistlicher. Vermutlich als Verwalter war er mit mehreren Baumaßnahmen beschäftigt, damit hatte er wahrscheinlich wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Early English Style.

Elias of Dereham stammte aus West Dereham in Norfolk. Vermutlich bereits 1188 bezeugte er als Master Elias die Gründungsurkunde der Prämonstratenserabtei Dereham, die von dem ebenfalls aus dem Ort stammenden späteren Erzbischof Hubert Walter gegründet wurde. Möglicherweise war er auch der Master Elias, der mindestens zwischen 1193 und 1201 als Verwalter von Gilbert de Glanville, Bischof von Rochester diente, der ein Verwandter und enger Freund von Hubert Walter war. Weniger wahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist, dass Elias of Dereham derjenige Master Elias the Engineer (auch Elias of Oxford) war, der vor 1201 als Baumeister für die Errichtung eines königlichen Palastes in Oxford sowie für den Bau an verschiedenen Burgen in Südengland tätig war. Vor 1201 wechselte Elias of Dereham als Verwalter in den Haushalt von Erzbischof Hubert Walter nach Canterbury. Zu dieser Zeit erhielt er Einkünfte von den Pfarreien in Brightwalton in Berkshire und Melton Mowbray in Leicestershire, die er von Battle Abbey und Lewes Priory erhalten hatte.

Nach dem Tod von Hubert Walter 1205 trat Dereham als Verwalter in den Dienst von Jocelin, Bischof von Wells (+ 1242). Als der Papst 1208 das Interdikt über England verhängte, ging Dereham zusammen mit Bischof Jocelin und dessen Bruder Bischof Hugh of Lincoln ins Exil nach Frankreich. Bischof Hugh verschaffte Dereham eine Stelle als Kanoniker an der Kathedrale von Lincoln und ernannte ihn ihm November 1212 zu einem seiner Testamentsvollstrecker. Im Exil lernte Dereham auch Erzbischof Stephen Langton kennen, für den er zweimal als Gesandter zurück nach England reiste. Als 1213 das Interdikt aufgehoben wurde und die exilierten Geistlichen zurückkehren konnten, wurde Dereham Verwalter des Erzbischofs von Canterbury. 1214 wurde er Verwalter von Rochester Castle, und als König Johann Ohneland im Juni 1215 die Magna Carta anerkennen musste, sorgte Dereham mit dafür, dass Abschriften der Urkunde an die Grafschaften verschickt wurden. Im folgenden Ersten Krieg der Barone zeigte Dereham offen seine Unterstützung für die Adelsopposition, als er beispielsweise in London am St Paul's Cross predigte. Als 1217 jedoch die königliche Partei den Bürgerkrieg gewann, verlor Dereham seine Pfründen und musste erneut nach Frankreich ins Exil gehen. Vor 1220 wurde er begnadigt und durfte wieder in den Dienst von Erzbischof Langton treten. Er war an der Herstellung des neuen Schreins für Thomas Becket beteiligt, weshalb Matthew Paris ihn als unvergleichlichen Handwerker lobte.

Richard Poor, Bischof von Salisbury und ein ehemaliger Schüler von Langton verschaffte Dereham vor 1222 eine Pfründe an der Kathedrale von Salisbury, an deren Neubau er dann bis zu seinem Tod als Baumeister tätig war. Vor 1234 errichtete er für sich selbst eine Wohnung innerhalb der Kathedralfreiheit. Er nahm auch wieder Kontakt zu Bischof Jocelin of Wells auf, der zu dieser Zeit die Kathedrale von Wells umbaute. Nach dem Tod von Erzbischof Langton 1228 diente er auch dessen Nachfolgern Richard Grant und Edmund of Abingdon. Als 1228 Bischof Poor von Salisbury nach Durham wechselte, bezeugte Dereham in der Folge auch Urkunden der Diözese Durham. Erzbischof Edmund of Abingdon übergab ihm eine Pfründe in Harrow in Middlesex, wo er jedoch 1242 den Chorraum der Kirche reparierte. Nach dem Tod von Bischof Poore 1237 diente er als dessen Testamentsvollstrecker. Dazu war Dereham auch für Peter des Roches, Bischof von Winchester tätig, obwohl dieser ein politischer Rivale von Langton und Poore war. Er unterstützte des Roches bei der Gründung der Klöster in Selborne und Titchfield in Hampshire. Nach dem Tod von des Roches 1238 diente er auch diesem mit als Testamentsvollstrecker. Neben seinem Dienst für zahlreiche Geistliche war Dereham auch für König Heinrich III. tätig. Zwischen 1233 und 1238 war er für den Bau der großen Halle von Winchester Castle verantwortlich, dazu überwachte er den Einbau von neuen Fenstern und eines neuen Bodens im Clarendon Palace. Nach 1238 war er an der Fertigung eines Grabdenkmals für Königin Johanna von Schottland, einer Schwester Heinrichs III., in Tarrant in Dorset beteiligt.


Matthew Paris überlieferte in seiner Chronik Derehams Zeichnung einer Windrose. Die meisten seiner Arbeitgeber waren bekannt als Förderer von Kathedral- oder Klosterbauten. Oft wird Elias of Dereham als einer der wichtigsten Baumeister beschrieben, die den Early English Style der Gotik in England entwickelt hätten. Dazu wurde versucht, ihn als Architekten der Kathedrale von Salisbury darzustellen. Diese These ist aber höchstwahrscheinlich falsch, denn Dereham war wohl an dem Bau beteiligt, aber aufgrund seiner anderen Aufgaben als Verwalter und Baumeister konnte er nicht alleine den Bau einer derart großen Kathedrale leiten. Da Dereham aber für derart viele Prälaten tätig war, hatte er zweifelsfrei Talent. Wahrscheinlich war er aber ein fähiger Verwalter und Organisator als Baumeister, der dazu architektonischen Geschmack hatte, und weniger ein Baumeister oder Architekt.

Dereham starb kurz nach April 1245. In seinem Testament stiftete er den Erlös aus dem Verkauf seiner Wohnung in Salisbury für den Weiterbau der Kathedrale. Seine Pfründen wurden zur Versorgung eines päpstlichen Nuntius bestimmt.

Literatur

A. H. Thompson: Marter Elias of Dereham and the king's works. In: Archaeological Journal, 98 (1941), S. 1–35

John Hooper Harvey, A. Oswald: English mediaeval architects: a biographical dictionary down to 1550 : including master masons, carpenters, carvers, building contractors and others responsible for design. Pinhorns, Isle of Wight 1987, ISBN 0-901262-24-2, S. 81-82

Nicholas Vincent Dereham, Elias of (d. 1245) 37391