Stift Innichen

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Die Stiftskirche von Osten

Das Stift Innichen ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner (OSB) und ehemaliges Kollegiatstift in Innichen in Südtirol, Italien. Zum Stift gehören die noch heute erhaltene Stiftskirche zu den Heiligen Candidus und Korbinian und der dazugehörige Klosterkomplex, zu dem das alte Kapitelhaus zählt, in dem sich – bis zur Übersiedelung in die nahe gelegene Peter-Paul-Rainer-Straße 19 – das Stiftsmuseum befand.

Das Benediktinerkloster zum heiligen Candidus wurde 769 durch den bayerischen Herzog Tassilo III. als Stützpunkt für die Slawenmissionierung gegründet. Dazu schenkte er dem Abt Atto von St. Peter in Scharnitz den Ort India (Innichen), auch Campo Gelau (Toblacher Feld) genannt, samt dem Landstrich vom Bach Tesido (Taisten- oder Gsieser Bach) bis zur Slawengrenze, d. i. bis zum rivolum montis Anarasi (Bach vom Anraser Berg), als der jeweiligen West- und Ostgrenze des Innicher Stiftsgebietes.[1][2][3]

Als Atto 783 Bischof von Freising wurde, kam Innichen zum Hochstift Freising und verblieb dort bis zum Jahre 1803. Um 1140 wurde das Kloster zu einem Kollegiatstift umgewandelt. Mit dem Bau der Stiftskirche wurde 1143 begonnen und um etwa 1280 erhielt die Stiftskirche ihre heutige Gestalt. Nach einem Brand im Jahre 1200 wurde die Kirche neu aufgebaut und 1284 geweiht. Der Glockenturm wurde in den Jahren von 1323 bis 1326 hinzugebaut.

Archiv und Bibliothek

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Bedeutsam sind Archiv und Bibliothek des ehemaligen Kollegiatstifts. Unter anderem hat sich hier ein aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stammender Liber ordinarius der bischöflichen Kirche Brixen erhalten, das liturgische Anweisungen enthält.[4]

  • Erika Dobler: Die Portalschauwand an der Südseite der Stiftskirche von Innichen. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte. Bd. 25 (1972), S. 177–186.
  • Erika Dobler: Zum Lettnerproblem und zum Südportal an der Stiftskirche von Innichen. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte. Bd. 28 (1974), S. 185–187.
  • Egon Kühebacher: Das Kollegiatstift zu den Heiligen Candidus und Korbinian von Innichen. In: Hannes Obermair, Klaus Brandstätter und Emanuele Curzel (Hrsg.): Dom- und Kollegiatstifte in der Region Tirol-Südtirol-Trentino in Mittelalter und Neuzeit (= Schlern-Schriften. Band 329). Wagner, Innsbruck 2006, ISBN 978-3-7030-0403-2, S. 193–204.
  • Egon Kühebacher: Kirche und Museum des Stiftes Innichen. In: Begleiter und Führer bei der Betrachtung der Kulturdenkmäler und Kunstwerke des ältesten Tiroler Stiftes. Athesia, Bozen 1993, ISBN 88-7014-721-5.
  • Wolfgang Strobl: Innichen und Polling. Zu den geistigen und geistlichen Beziehungen zwischen zwei altbayerischen Klöstern tassilonischer und angeblich tassilonischer Gründung. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Bd. 85 (2022), Heft 3, S. 545–577.
  • Heinz Wieser: Kloster Innichen wurde vor 1250 Jahren gegründet. In: Der Schlern, Jg. 93, 2019, Heft 2, S. 68–73.

Einzelnachweise

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  1. Gottlieb v. Ankershofen: Urkunden-Regesten zur Geschichte Kärntens, in: Archiv für österreichische Geschichte 1, 1848
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 30–31, Nr. 50.
  3. Peter Anreiter: Der Brenner. In: Namenkundliche Informationen/NI 109/110 (2017), S. 23 (PDF, 364 KB (Memento des Originals vom 9. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ul.qucosa.de).
  4. Cod. VII A 10: semantisch erweiterte digitale Edition der Libri Ordinarii der Metropole Salzburg, Wien/Graz 2019.

Koordinaten: 46° 43′ 58,23″ N, 12° 16′ 58,1″ O