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§ 127. 128.]
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Lenierung von s, , m, n, l, r.

Flexions­formen der etymo­logisch berech­tigte Laut resti­tuiert worden ist, z. B. mag ‘Feld’ zum Gsg maige, aber immach (d. i. iⁿ mag) ‘hinaus’, wo man den Zusammen­hang weniger fühlte. Ähnlich gewöhn­lich lóg ‘Lohn’, G lóge, doch auch lúach Sg 41 b 6; teg neben tech ‘Haus’, pl. tige; leth ‘Seite’ häufiger als led, G lethe; cath ‘Kampf’, G catha; maith ‘gut’ häufiger als maid, pl. ma(i)thi, und ähnliche. Auch zu oíph wird ein G *oífe gehört haben (mittel­irisch aber aíbe).

II. Lenierung der Dauerlaute s, (f), m, n, l, r.

128. 1. Leniertes s wird zunächst zum Hauchlaut h, der im Anlaut haupt­toniger Silben bis ins Neu­irische bewahrt geblieben ist. Über seine Schrei­bung s, s. § 231,7.

Im Inlaut zwischen Vokalen ist er geschwunden; doch wird er am Anfang eines zweiten Kom­posizions­gliedes manchmal wie anlautend behandelt. Ältere Beispiele sind fochith fochaid ‘Folter, Qual’ aus *fo·ṡagith, míathamle ‘Herrlich­keit’ von míad ‘Ehre’ und samail, wo nach der Synkope γ und δ durch das benach­barte h zu stimm­losem ch und th geworden sind; ebenso impuide ‘Umlagern’ aus imb-ṡuide u. ähnl. (§ 185). Auf die gleiche Behand­lung weisen Schrei­bungen wie deserc déserc Wb neben dearc Wb II 33 d 6 zu serc ‘Liebe’, vgl. comṡuidigud ‘Zusammen­setzung’ Sg.

Dagegen im einheitlichen Worte sind sichere Spuren des h nicht nachzu­weisen; es heißt pl tige ‘Häuser’ aus *tegesa, niemals *tiche. Es war also hier schon vor der Synkope verstummt. Über Spuren des aus­lautenden lenierten s s. § 241.

Daß in sl sr sn bei der Lenierung der zweite Laut stimmlos wurde (oder blieb?), zeigt díltud (neuir. diúltadh) ‘Verleug­nung’ aus *dí-ṡl(on)duth, wo d hinter einem solchen l zu t ver­schoben ist. Vgl. die Schrei­bungen der proto­tonierten Formen zu di·sruth­aigedar ‘deriuat’ von sruth ‘Bach’: dirrudi­geddar, dirui­digud, dirṡuidigud, alle in Sg,