Deutsche Deklination

Abteilung von Regeln der Formenbildung innerhalb der gegenwärtigen deutschen Grammatik

Die deutsche Deklination beschreibt innerhalb der deutschen Grammatik eine Abteilung der Bildung von Wortformen (Flexion). Deklination ist allgemein der Gegenbegriff zu Konjugation (der Formenbildung von Verben). Sie bezeichnet also die Formenbildung bei den nominalen Wortarten (im weiten Sinne von Nomen); diese sind: Substantiv (Hauptwort), Adjektiv (Eigenschaftswort, Beiwort), Pronomen (Fürwort), Numerale (Zahlwort) und Artikel (Geschlechtswort, Begleiter).

Die grammatischen Merkmale, die für die deutsche Deklination die Hauptrolle spielen, sind:

  1. Kasus (Fall): Nominativ (Wer-Fall), Genitiv (Wes[sen]-Fall), Dativ (Wem-Fall), Akkusativ (Wen-Fall)
  2. Numerus (Zahl): Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl)
  3. Genus (Geschlecht): Maskulinum (männliches Geschlecht), Femininum (weibliches Geschlecht), Neutrum (sächliches Geschlecht).

Dazu kommt bei Adjektiven die sogenannte Stärkeflexion.

Die Deklination im Deutschen geschieht meist mithilfe von Endungen (Suffixen) (Haus, Haus-es, Haus-e, Häus-er, Häus-ern); bei einigen dieser Endungen muss der betonte Vokal bei gewissen deutschen Nomina umgelautet werden (Haus – Häuser, Vater – Väter). Je nach Beschaffenheit des Wortstamms können Endungen auch vollständig weggefallen sein (ein Fenster – viele Fenster), eventueller Umlaut ist dabei erhalten geblieben (der Boden – die Böden).

Durch Verschmelzungen mit dem Wortstamm in früheren Sprachepochen zerfiel die Flexion der Substantive in mehrere Klassen mit unterschiedlichen Endungen. Adjektive und Pronomina haben dagegen ihre eigenen Endungen.

Substantive und Personalpronomen

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Substantive

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Starke, schwache und gemischte Deklinationen von Substantiven

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In der Grammatiktradition nach Jacob Grimm wird zwischen starker, schwacher und gemischter Deklination von Substantiven unterschieden. Die Zuordnung der Substantive zu diesen Klassen erfolgt anhand der Endung im Genitiv Singular und im Nominativ Plural. Allerdings unterscheiden sich die Definitionen und Ordnungskriterien in den verschiedenen Grammatiken (siehe Anmerkungen).

Genitiv Singular Nominativ Plural Klasse Beispiele
Maskulina und Neutra (männliche und sächliche Hauptwörter)
-(e)s
(= -es oder -s)
[a]: kein -(e)n
[b]: -e, -er, -s oder
[c]: -e, -er oder -Ø
stark Tag, Rat, Kind, Rad, Lehrer
nach [a] und [b], nicht nach [c]: Akku
-(e)n –(e)n schwach Mensch, Prinz, Hase
(Anmerkung: Hier gibt es keine Neutra.)
-(e)s –(e)n gemischt Staat; Auge
-(e)ns –(e)n nicht klassifiziert Buchstabe
Feminina (weibliche Hauptwörter)
–(e)n [A]: schwach
oder [B]: gemischt
Frau
[a]: kein -(e)n
oder [b]: -e, -er, -s oder -Ø
oder [c]: -e, -er oder -Ø
stark Gans, Hand; Mutter *
nach [a] und [b], nicht nach [c]: Kamera; Mutti, Oma *

Anmerkungen:

  • Die Klassifizierung erfolgt ungeachtet der Endung -s, die im Genitiv Singular auftreten kann, wie in Mutters Geburtstag (sächsischer Genitiv).[1] und Omas Klamottenkiste.[2]
  • Maskulina und Neutra mit Genitiv Singular -s und Nominativ Plural -s (Beispiel: Akku) sowie Feminina mit Genitiv und Plural -s (Beispiel: Kamera) gehören nach [a] (so bei Hentschel & Weydt, Roeckel) und [b] (so bei Pons: Die große Grammatik Deutsch) zu den starken Substantiven, nach [c] (so bei Pons: Zweifelsfrei Deutsch Grammatik und Pons: Perfektes Deutsch) sind sie nicht klassifiziert.
  • Feminina mit Genitiv Singular und Nominativ Plural -(e)n gehören nach [A] (so bei Pons: Zweifelsfrei Deutsch Grammatik, Pons: Perfektes Deutsch und Pons: Die große Grammatik Deutsch) zu den schwachen Substantiven, nach [B] (so bei Hennings) zu den gemischten.

Diese Unterscheidung von starken, schwachen und gemischten Deklinationen von Substantiven ist jedoch nicht unumstritten, besonders bezüglich der Feminina.[3][4][5][6]

Starke Deklinationen werden in diesem Artikel mit S für englisch strong ‚stark‘ und schwache und gemischte mit W für weak ‚schwach‘ bezeichnet.

Grundsätze

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Im Allgemeinen gelten folgende Grundsätze für die Deklination aller Substantive:

  • Feminina sind im Singular in der Regel unveränderlich. Ausgenommen sind Eigennamen, sowie die Wörter Mama, Mami, Mutti, Oma, Omi. Bei den letztgenannten Wörtern gibt es Genitive wie die Tasche der Mama als auch Mamas Tasche.[7]
  • Im Plural sind Nominativ, Genitiv und Akkusativ stets identisch: die Tage, der Tage, die Tage.
  • Bei Feminina und Neutra sind, in Singular und Plural, jeweils Nominativ und Akkusativ stets identisch.
  • Die Dativ-Singular-Endung -e in einigen Klassen wird heute kaum noch verwendet.
  • Es gibt folgende Endungen: -(e), -(e)n, -(e)r, -(e)s. Bei starken Substantiven ist der Dativ Plural und, bei Maskulina und Neutra, der Genitiv Singular am deutlichsten erkennbar.

Für Substantive, deren Wortstamm auf unbetontes -e, -el, -en, -er endet, gilt Folgendes:

  • Diese Substantive werden nie nach S2 dekliniert, haben also nie die Endung -er.
  • Alle angehängten Endungen verlieren ihr „e“, die Endungen sind also: -, -n, -s.

Durch die geringe Zahl an Endungen ist der Kasus eines Substantives häufig nur durch zusätzliche Artikel oder andere Attribute bestimmbar (zum Beispiel: der Sockel, dem Sockel, den Sockel, die Sockel).

Einige Wörter haben mehrere verschiedene Pluralformen, und bei einigen dieser Wörter sind die unterschiedlichen Pluralformen mit unterschiedlichen Bedeutungen verbunden.

  • Wort: Wörter sind Vokabeln aus einem Wörterbuch, Worte ist eine sorgfältige Aneinanderreihung von Einzelwörtern („er machte nicht viele Worte“, „die Worte des Dichters“).
  • Bank: Bänke sind Sitzgelegenheiten, Banken sind Geldinstitute.

Zugehörigkeit und Übersicht

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Ein Substantiv an sich gibt keine Auskunft über die Zugehörigkeit zu einer Beugungsklasse. Im Allgemeinen lässt sich jedoch feststellen, dass

  • Substantive auf unbetontes -e sowie die meisten Feminina meist nach W1/W2 dekliniert werden;
  • Substantive auf unbetontes -en meist nach S5/S6 dekliniert werden;
  • Substantive auf unbetontes -el, -er meist nach S5/S6 dekliniert werden, wenn sie maskulin/neutral sind, bzw. nach W2, wenn sie feminin sind;
  • Feminina nur nach S3 oder W2 flektiert werden können (Ausnahmen: Mutter und Tochter nach S5).

Die Deklinationsklassen lassen sich zusammenfassen als

  • e-Klasse, der Plural endet auf -e, Umlaut bei S1/S3/S5, kein Umlaut bei S4/S6
  • er-Klasse, der Plural endet auf -er, immer mit Umlaut, Klasse S2
  • en-Klasse, der Plural endet auf -(e)n, ohne Umlaut, Klassen W1/W2
  • Mischklasse, W3 und W4
Kasus e-Klasse e-Klasse
ohne „e“
er-Klasse en-Klasse en-Klasse
ohne „e“
Tag (mask.) Sockel (mask.) Haus (neutr.) Mensch (mask.) Traube (fem.)
Nominativ Singular der Tag der Sockel das Haus der Mensch die Traube
Genitiv Singular des Tages des Sockels des Hauses des Menschen der Traube
Dativ Singular dem Tag(e) dem Sockel dem Hause dem Menschen der Traube
Akkusativ Singular den Tag den Sockel das Haus den Menschen die Traube
Nominativ Plural die Tage die Sockel die Häuser die Menschen die Trauben
Genitiv Plural der Tage der Sockel der Häuser der Menschen der Trauben
Dativ Plural den Tagen den Sockeln den Häusern den Menschen den Trauben
Akkusativ Plural die Tage die Sockel die Häuser die Menschen die Trauben

Starke Deklination

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  • Nominativ und Akkusativ sind stets identisch.
  • Der Genitiv Singular Maskulinum/Neutrum endet auf -(e)s.
  • Der Dativ Singular Maskulinum/Neutrum kann auf -e enden.
  • Im Plural tritt bei vielen Substantiven aller drei Geschlechter ein Umlaut auf (a > ä, aa > ä, au > äu, o > ö, u > ü). Umgelautete Doppelvokale werden gekürzt geschrieben (z. B. Saal – Säle). Substantive, die kein a, o, u als Stammvokal haben, können nicht umgelautet werden (z. B. Brett – Bretter; die Pluralendung -er steht immer mit Umlaut).

Starke Deklinationsklassen beruhen, historisch betrachtet, auf den urgermanischen Klassen mit stammbildendem Themavokal. Es wurde unterschieden zwischen a-, i-, o- und u-Stämmen. Zu den o-Stämmen gehörten nur Feminina, zu den a-Stämmen nur Maskulina und Neutra. Seit mittelhochdeutscher Zeit werden alle ehemaligen u-Stämme wie Substantive aus irgendeiner anderen Klasse behandelt.

Da alle auslautenden Vokale im Mittelhochdeutschen zu schwachem e abgeschwächt wurden, gibt es zwischen diesen beiden Klassen heute keinen Unterschied mehr – bis auf den Umlaut im Plural. Beispiel: im Singular Tag – Tages – Tage – Tag und Gast – Gastes – Gaste – Gast (die Endungen sind identisch), im Plural aber Tage – Tagen gegenüber „Gäste – Gästen“ (identische Endungen, aber Umlaut bei Gast). Tag war also ein alter a-Stamm (gotisch Dativ Plural dagam, deutsch: Tagen), während Gast ein alter i-Stamm war (gotisch Dativ Plural gastim, deutsch: Gästen). Man muss also bei jedem Substantiv die Pluralform mitlernen, da es aus dem Wortstamm selber nicht mehr ersichtlich ist, ob es ehemals ein a- oder i-Stamm gewesen ist.

Die Bildung nach den o-Stämmen ist in frühneuhochdeutscher Zeit verloren gegangen, die meisten betroffenen Substantive werden heute schwach dekliniert. Die Endung -er (mit Umlaut) tritt erstmals im Althochdeutschen bei ein paar vereinzelten Neutra zur Pluralbildung auf. Später wurde es auf einen Großteil aller Neutra und einige Maskulina ausgedehnt.

Die Klassen S1, S2 und S4 sind den Maskulina und Neutra vorbehalten, die Klasse S3 den Feminina.

S1: Umlaut + e (m./n.)
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Zu dieser Klasse gehören viele Maskulina und einige Neutra.

Schema S1: -(e)s, -¨e
Kasus Singular Plural
Nominativ der Baum die Bäume
Genitiv des Baum(e)s der Bäume
Dativ dem Baum(e) den Bäumen
Akkusativ den Baum die Bäume
  • Beispiele für Maskulina: Bach, Napf, Zahn, Hof …
  • Beispiel für Neutra: Floß …
S2: Umlaut + er
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In dieser Klasse sind alle Maskulina und Neutra vertreten, die im Plural einen Umlaut sowie das Endungsmorphem -er aufweisen.

Schema S2: -(e)s, -¨er
Kasus Singular Plural
Nominativ der Wald die Wälder
Genitiv des Wald(e)s der Wälder
Dativ dem Wald(e) den Wäldern
Akkusativ den Wald die Wälder
  • Beispiele für Maskulina: Mund, Rand, Strauch, Wurm …
  • Beispiele für Neutra: Amt, Blatt, Loch, Holz …
S3: Umlaut + e (f.)
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Zu dieser Klasse gehören etwa 40 feminine Substantive in nicht-zusammengesetzter Form.

Schema S3: -, -¨e
Kasus Singular Plural
Nominativ die Frucht die Früchte
Genitiv der Frucht der Früchte
Dativ der Frucht den Früchten
Akkusativ die Frucht die Früchte

Beispiele: Angst, Ankunft, Ausflucht, Axt, Bank (zum Sitzen), Braut, Brunft, Brunst, Brust, Faust, Frucht, Gans, Geschwulst (f. (auch n.); auch mit der Pluralform Geschwulste), Gruft, Hand, Haut, Kluft, Kraft, Kuh, Kunst, Laus, Luft, Lust, Macht, Magd, Maus, Nacht, Naht, Not, Nuss, Sau (auch mit der Pluralform Sauen), Schlucht (auch mit der Pluralform Schluchten), Schnur, Schoß (Frauenrock; auch mit der Pluralform Schoßen), Stadt, -statt (z. B. Schlafstatt; auch mit der Pluralform -stätten),[8] Sucht, Wand, Wulst (f. (auch m.)), Wurst, Zunft.

S4: -e (ohne Umlaut)
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Die Maskulina und Neutra dieser Klasse flektieren wie diejenigen aus S1, sie haben im Plural jedoch keinen Umlaut.

Schema S4: -(e)s, -e
Kasus Singular Plural
Nominativ das Schaf die Schafe
Genitiv des Schaf(e)s der Schafe
Dativ dem Schaf(e) den Schafen
Akkusativ das Schaf die Schafe
  • Beispiele für Maskulina: Bau (Höhle, Unterschlupf), Berg, Docht, Fisch, Gurt …
  • Beispiele für Neutra: Bein, Brot, Kamel, Pferd …

Hierzu gehören alle Substantive auf -ment, z. B. Pergament, Testament.

S5: Umlaut ohne Endung
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Zu dieser Klasse gehören vor allem Maskulina auf -el, -en, -er sowie zwei Feminina auf -er:

Schema S5: -s, -¨
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Boden die Böden die Mutter die Mütter
Genitiv des Bodens der Böden der Mutter der Mütter
Dativ dem Boden den Böden der Mutter den Müttern
Akkusativ den Boden die Böden die Mutter die Mütter
  • Anmerkung: Mutter kann im Genitiv Singular ein s annehmen, wenn es wie ein Eigenname benutzt wird, beispielsweise bei Mutters Geburtstag.
  • Beispiele für Maskulina: Boden, Bogen, Faden, Hafen …
  • Beispiel für Neutra: Kloster …

Hierzu gehören die Verwandtschaftsnamen, Überbleibsel der indogermanischen r-Stämme:

Maskulin: Bruder, Vater
Feminin: Mutter, Tochter
Schwester wird schwach dekliniert.
S6: unveränderter Plural
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Zu dieser Klasse gehören vor allem Maskulina und Neutra auf -el, -er; die einzigen Endungen sind -s im Genitiv Singular und -n im Dativ Plural.

Schema S6: -s, -
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Jäger die Jäger das Opfer die Opfer
Genitiv des Jägers der Jäger des Opfers der Opfer
Dativ dem Jäger den Jägern dem Opfer den Opfern
Akkusativ den Jäger die Jäger das Opfer die Opfer
  • Beispiele für Maskulina: Bürger, Gegner, Meister, Artikel, Teufel …
  • Beispiele für Neutra: Fenster, Feuer, Rudel, Segel …

Hierher gehören fast alle Täterbezeichnungen, sowie viele Bezeichnungen von Völkern: Bäcker, Jäger, Afrikaner, Engländer, Australier …

Schwache und gemischte Deklination

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Die schwachen Klassen haben sich aus den urgermanischen n-Stämmen entwickelt, also Substantiven, deren Wortstamm ursprünglich auf -n- endete. Dieses -n- ist teilweise bis heute in der Deklination zu erkennen. Im Germanischen wurden an-, in- und on-Stämme unterschieden – wie bei den a-, i- und o-Stämmen der starken Deklination waren an-Stämme für Maskulina und Neutra, on-Stämme für Feminina vorbehalten; zu den in-Stämmen zählen nur Abstrakta aus Adjektiven (z. B. Höhe, Größe, Länge ). Der einzige Unterschied zu den starken Klassen ist hier, dass alle umlautfähigen in-Stämme den Umlaut auch im Singular haben.

Die Endung -en entspricht eigentlich dem ursprünglichen Wortstamm, alle nachfolgenden Endungen sind jedoch weggefallen. (Als Beispiel diene die gotische Deklinationsreihe hraba – hrabins – hrabin – hraban – hrabans – hrabane – hrabam – hrabans: der ersten Form hraba entspricht im Neuhochdeutschen Rabe, alle anderen Formen erscheinen vereinfacht zu Raben).

W1: -(e)n (m./n.)
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Schema W1: -(e)n, -(e)n
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Bär die Bären der Bauer die Bauern
Genitiv des Bären der Bären des Bauern der Bauern
Dativ dem Bären den Bären dem Bauern den Bauern
Akkusativ den Bären die Bären den Bauern die Bauern
  • Diese Art der Deklination wird in der Deutschen Grammatik als N-Deklination bezeichnet.
  • Substantive dieser Klasse werden im Singular umgangssprachlich manchmal stark dekliniert, bei Substantiven auf -e ist das jedoch meist nicht der Fall (umgangssprachliche Beispiele: „dem Bär ↔ dem Raben, den Bär ↔ den Raben“, „des Bärs ↔ des Raben“).
  • Beispiele für Maskulina: Bär, Mensch, Held, Herr (Genitiv: Herrn oder selten Herren, Plural Herren), Fürst, Graf, Prinz, Zar, Welf, Schenk, Hirt, Schultheiß, Spatz, Fink, Pfau, Greif, Leu, Narr, Tor, Depp, Geck, Mohr, Oberst, Untertan, Vorfahr, Ahn, Typ, Graph, Tyrann, Kamerad, Bote, Rabe, Löwe, Welpe, Hase …

Hierher gehören alle Zugehörigkeitsbezeichnungen mit den folgenden Endungen (Suffixen):

-ade: Nomade
-ale (m.): Kannibale, Rivale, Wandale
-and: Proband
-ant: Demonstrant, Elefant, Gigant, Informant, Mandant, Musikant, Mutant, Passant, Protestant, Sextant, Trabant
-arch: Anarch, Monarch, Oligarch
-at: Autokrat, Automat, Demokrat, Diplomat, Kastrat, Magnat, Pirat, Prälat, Primat (Säugetier), Soldat
-ent: Abiturient, Dozent, Klient, Konkurrent, Kontrahent, Präsident, Student
-et: Exeget, Komet, Magnet, Planet, Prophet
-isk: Obelisk
-ist: Anarchist, Artist, Buddhist, Christ
-ik: Katholik
-it: Alewit, Eremit, Jemenit, Schiit, Sunnit, Wahhabit
-one: Mormone, Ottone
-ot: Chaot, Idiot
-und: Vagabund
-ut: Rekrut
-aut: Astronaut, Kosmonaut, Argonaut
-eut: Therapeut, Pharmazeut

Weiter alle Bezeichnungen auf -graph/-graf, -loge, -nom und -soph:

Biograph, Digraph, Geograph, Photograph/Fotograf
Astrologe, Biologe, Geologe, Neurologe, Philologe, Psychologe
Astronom, Ökonom, Taxonom
Philosoph, Theosoph

Hierher gehört auch ein Großteil der Bezeichnungen für Volksangehörige mit Endung -e:

Afghane, Apache, Brite, Chinese, Burmese, Däne, Este, Finne …
W2: -(e)n (f.)
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Die meisten Feminina gehören in diese Klasse. Die kurze Endung -n kann nach stammauslautendem -l- oder -r- und nach Vokal stehen. Bei Stämmen auf -in(n)- erscheint das zweite -n- in der heutigen Schreibung nur im Plural. Besonders ursprüngliche o- und on-Stämme befinden sich in dieser Klasse.

Schema W2: -, -(e)n
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ die Stirn die Stirnen die Birne die Birnen
Genitiv der Stirn der Stirnen der Birne der Birnen
Dativ der Stirn den Stirnen der Birne den Birnen
Akkusativ die Stirn die Stirnen die Birne die Birnen

Beispiele für Feminina:

Achse, Akazie, Allee, Ameise …
Ammer, Aster, Blatter, Elster, Flunder …
Art, Bucht, Fahrt, Flur (nutzbare Landfläche), Frau, Furt, Mure, Schau, Schicht, Schlucht, Stirn, Tat, Uhr, Werft …

Hierher gehören die meisten Baumnamen, Fruchtnamen, viele Tier- und Blumennamen sowie Bezeichnungen für Musikinstrumente, außerdem alle Wörter mit den folgenden Suffixen:

-ade: Karbonade, Limonade, Marmelade, Maskerade, Parade, Rochade, Schokolade
-äne: Fontäne, Moräne, Muräne
-ete: Machete, Rakete
-ette: Kassette, Klarinette, Manschette, Marionette, Pinzette, Pipette, Rosette, Silhouette
-euse: Chauffeuse, Friseuse
-ie: Allergie, Embolie
-in (veraltet auch -inn), Plural -innen: Fürstin, Hündin, Journalistin, Lehrerin, Prinzessin, Schneiderin
-ine: Doline, Gardine, Kantine, Kusine, Lawine, Maschine, Praline, Rosine, Saline, Slawine, Turbine
-ode: Mode, Periode
-ole: Konsole, Parole
-ose: Diagnose, Neurose, Psychose, Thrombose, Tuberkulose, Zirrhose
-üre: Allüre, Broschüre, Lektüre, Maniküre

Weiterhin gehören alle Abstrakta hierher, die auf -heit, -keit, -ion, -ung enden.

W3: 1. Mischklasse, Genitiv -(e)s
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Der Singular dieser Mischklasse flektiert stark (Genitiv auf -(e)s), der Plural schwach.

Schema W3: -(e)s, -(e)n
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ das Auge die Augen das Ohr die Ohren
Genitiv des Auges der Augen des Ohr(e)s der Ohren
Dativ dem Auge den Augen dem Ohr(e) den Ohren
Akkusativ das Auge die Augen das Ohr die Ohren
  • Beispiele für Maskulina: Schmerz, Staat, auf -tor endende Substantive (Autor, Prospektor, …)
  • Beispiele für Neutra: Auge, Ohr, Hemd, Bett, Verb …

Ebenfalls in diese Klasse gehört Bau (Gebäude) mit dem unregelmäßigen Plural Bauten.

W4: 2. Mischklasse, Genitiv -ens
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In dieser Mischklasse werden schwache und starke Genitivendung miteinander kombiniert, die übrigen Kasus gehen nach W1. Die meisten (maskulinen) Nomina dieser Klasse kennen im Nominativ Singular neben einer Form auf -e auch eine Variante auf -en, z. B. der Same und der Samen.

Schema W4: -(e)ns, -(e)n
Kasus Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Name die Namen das Herz die Herzen
Genitiv des Namens der Namen des Herzens der Herzen
Dativ dem Namen den Namen dem Herz(en) den Herzen
Akkusativ den Namen die Namen das Herz die Herzen
  • Beispiele für Maskulina: Buchstabe, Name, Same, Friede, Funke, Glaube(n), Wille, Gedanke, Haufe(n)
  • Beispiel für Neutra: Herz

Abkürzungen und Fremdwörter

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Abkürzungen können im Plural -s haben, Maskulina und Neutra können diese Endung ebenfalls im Genitiv Singular haben: der IM, des IM[s], die IM[s]; der PC, des PC[s], die PC[s]; die CD, der CD, die CDs. Die übrigen Kasus sind unveränderlich.

Fremdwörter unterliegen kaum festen Regeln. Häufig werden sie ganz wie deutsche Wörter dekliniert, indem sie in eine Klasse eingeordnet werden (dies gilt vor allem für Lehnwörter, zum Beispiel Armee – Armeen, Karzer – Karzer …).

Ansonsten gilt meist:

  • Der Genitiv Singular Maskulinum/Neutrum hat die Endung -s (nach s, x, z entfällt sie meistens).
  • Dativ und Akkusativ Singular haben keine Endung.
  • Feminina sind im Singular in der Regel unveränderlich.
  • Die Endung für alle Kasus des Plurals ist häufig unregelmäßig, der Dativ Plural bleibt in diesen Fällen unverändert.
  • Fremdwörter, die auf Vokal (außer kurzes e) enden und jünger sind bzw. aus dem Französischen oder Englischen stammen, haben in allen Pluralformen in der Regel -s: Kameras, Büros, Cafés/Kaffees, Kasinos, Kolibris, Taxis. Ausnahmen: Pizzen (auch Pizzas und Pizze), Risiken (auch Risikos). Der Genitiv lautet: der Kamera, des Cafés, des Büros, des Kolibris, des Kasinos, des Taxis, der Pizza usw.
  • Fremdwörter werden teilweise in eine deutsche Klasse eingeordnet. So sind die Fassade (Pl. Fassaden) und die Box (Pl. Boxen) in die schwache Klasse eingeordnet worden, während Computer und Scanner wie Lehrer dekliniert werden. Bei anderen Fremdwörtern wiederum bleibt der fremde Plural (zum Beispiel Debüts, Fans, Joysticks, Hits, Kids) erhalten.

Für Fremdwörter aus dem Lateinischen und Griechischen, aber auch aus romanischen Sprachen gilt:

  • Viele Fremdwörter sind vollständig eingedeutscht: Helikopter – des Helikopters, Fotograf – des Fotografen …
  • Fremdwörter, die ihre alte Rectus-Endung erhalten haben, wurden teilweise mit deutschen Pluralendungen versehen: Zentrum – Zentren, Museum – Museen, Magma – Magmen, Globus – Globen, Virus – Viren, Stimulans – Stimulanzien …, der Genitiv lautet auch hier einfach des Zentrums, des Museums, des Magmas, des Globus oder des Globusses, des Virus, des Stimulans.
  • Andere jedoch haben sogar ihre alte Mehrzahlendung erhalten: das Praktikum – des Praktikums – die Praktika, die Supernova – der Supernova – die Supernovae, der Terminus – des Terminus – die Termini, das Lexikon – des Lexikons – die Lexika, das Genus – des Genus – die Genera, das Tempus – des Tempus – die Tempora, der Kasus – des Kasus – die Kasus, das Numerale – des Numerales – die Numeralia oder die Numeralien.
  • Ein häufiger griechischer Mehrzahltyp für Neutra besteht aus der Endung -ta/te: das Klima – die Klimata, das Stigma – die Stigmata, das Komma – die Kommata …
  • Weitere Überbleibsel alter Pluralformen mit eingedeutschten Nebenformen sind das Lexikon – des Lexikons – die Lexika/Lexiken, der Atlas – des Atlas/Atlasses – die Atlanten/Atlasse, das Visum – des Visums – die Visa/Visen

Fremdwörter aus anderen Sprachen wurden teilweise völlig eingedeutscht (z. B. der Taifun – des Taifuns – die Taifune), andere (weniger gebräuchliche) haben ihre ursprüngliche Mehrzahlbildung beibehalten (z. B. das Ksar – des Ksars – die Ksur, gemeint ist eine rechteckige Berbersiedlung).

Eigennamen

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Eigennamen haben in der Regel keinen Plural, der einzig veränderte Kasus ist dann der Genitiv Singular: Moskau – Moskaus, Mississippi – Mississippis, Mount Everest – des Mount Everests …

Personennamen werden häufig im Genitiv dem Substantiv ohne Artikel vor- oder nachgestellt (Peters Ziegen, die Sorgen Uriels) – hierfür bekommen Personennamen aller Geschlechter die Endung -s – wäre dieses aufgrund eines vorausgehenden Zischlautes (s, ß, x, z) nicht hörbar, wird durch einen Apostroph ersetzt: Peters, Veronikas, Hans’, Max’, Fritz’. Statt des Apostrophs steht manchmal die Endung -ens: Fritzens.

Auch ein Plural muss manchmal gebildet werden. Hierbei gibt es eigentlich überhaupt keine festen Regeln. Man behilft sich folgendermaßen:

  • Bei Namen auf unbetontes -er gibt es keine Endung: alle Peter auf der Welt.
  • Bei Namen auf Zischlaut kann die Endung -e mit Umlaut stehen: alle Mäxe/Hänse auf der Welt.
  • Oftmals steht die Mehrzahlendung -s: alle Veronikas/Uriels/ … auf der Welt.

Bei Namen aus dem Lateinischen gelten manchmal andere Regeln:

  • Petrus, Genitiv Petri
  • Jesus, Genitiv/Dativ/Vokativ Jesu, Akkusativ Jesum
  • Maria hat manchmal den alten Genitiv Mariä (neben Marias und Mariens). Diese Form ist auch als altertümlicher Dativ üblich (der Akkusativ Mariam ist nicht mehr gebräuchlich).

Bei Namen von Unternehmen oder Organisationen und bei Werktiteln besteht eine gewisse Neigung zur Aufgabe der Deklination, indem manchmal der Nominativ für alle Fälle eintritt (Gen.: Betrieb der Deutsche Bahn anstatt: Betrieb der Deutschen Bahn, Dat.: in Schillers Räuber anstatt: in Schillers Räubern). Von den Sprachlehren wird dies abgelehnt.[9]

Personalpronomen

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Flexion der Personalpronomen

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Die Deklination der Personalpronomen unterscheidet sich grundsätzlich von der aller anderen Nomen, allein schon dadurch, dass es bei vielen Pronomen unterschiedliche Stämme gibt (zum Beispiel ichmich, wiruns).

Dieser Zustand ist schon seit indogermanischer Zeit präsent, vergleiche dazu:

  • deutsch ich, gotisch ik, altindisch ahám gegenüber deutsch mich, gotisch mik, lateinisch , altgriechisch emé, me;
  • deutsch wir, gotisch weis, hethitisch u̯ēš gegenüber deutsch uns, gotisch uns, hethitisch anz-.

In der 3. Person stehen verschiedene Stämme:

  • der Pronominalstamm i- liegt deutsch er/ihm/ihn ~ es, gotisch is/imma/ina ~ ita, lateinisch is/ei/eum ‚dieser, er‘ ~ id ‚dieses, es‘ zugrunde;
  • der Demonstrativstamm ḱi- (fortgesetzt in her, hier und hin) tritt auf bei niederländisch hij/hem ~ het, englisch he/him, skandinavisch han/ham.

Das Personalpronomen enk im Akk. Dat. Plural, das in einigen bairischen Dialekten auftritt, entstammt der ursprünglichen Dualform *inke der 2. Person, vergleiche altsächsisch ink und altenglisch inc. Weitere Dualformen kennt das Deutsche nicht mehr.

  • Ein reflexives Personalpronomen existiert nur mehr im Dativ und Akkusativ (sich). Im Genitiv springt dafür das Pronomen der 3. Person ein (seiner/ihrer).
  • Der Genitiv des Personalpronomens wird heute selten verwendet. Er steht im Grunde genommen nur als Objekt nach Verben, die den Genitiv verlangen (erinnert sich meiner, erbarme dich unser, gedenke ihrer …; hier stehen auch vereinzelt die obsoleten Formen mein, dein, zum Beispiel vergiss mein nicht).

Besitzanzeigend stehen die Possessivpronomen (siehe unten).

Singular Plural reflexiv
Kasus 1. Person 2. Person 3. Person 1. Person 2. Person 3. Person 3. Person
Nominativ ich du er sie es wir ihr sie
Genitiv meiner (mein) deiner (dein) seiner (sein) ihrer seiner (sein) unser (unserer) euer (eurer) ihrer
Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen sich
Akkusativ mich dich ihn sie es uns euch sie sich

Im Genitiv ist beim Plural die kürzere, beim Singular sowie bei der Zusammenziehung mit wegen die längere Form üblich. Bei der Zusammenziehung wird das auslautende -er in -et umgewandelt (meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, ihretwegen, unseretwegen, euretwegen, ihretwegen).

Personalpronomen als Teil der Nominalphrase

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Auf Personalpronomen können in Einzelfällen Adjektive folgen:

  • Nach ich, du und Sie werden Adjektive stark (ich arm-es Huhn; du lieb-er Gott; du Verrückt-er; Sie wild-es Kaleidoskop,[10]) im Dativ auch schwach flektiert (mit mir arm-er/arm-en Frau; mit dir faul-em/faul-en Kerl).[11]
  • Nach ihr und wir werden Adjektive im Nominativ meist schwach (ihr fleißig-en [seltener: fleißig-e] Leser; ihr beiden [seltener:] beide), in den anderen Kasus dagegen stark flektiert (für euch fleißi-ge Leser; für euch Fleißi-ge).[12][13]

Kasus und Genus

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Verwendung der Kasus

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Der Nominativ
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Der Nominativ (Wer-Fall) steht als Subjekt des Satzes, außerdem übernimmt er die Form des Vokativs: die Katze springt auf den Tisch, der Schnee fällt, er gibt ihm den Schuh; komm, liebe Katze, komm!, (oh) Mensch!, du Idiot!. Er steht dabei meist am Satzanfang, oft auch nach dem finiten Prädikat, einem Adverb oder einem Objekt.

Adjektive und Substantive im Nominativ können zusammen mit dem Hilfsverb sein das intransitive Prädikat bilden: er ist groß, sie ist seine Sekretärin, viele Leute sind Protestanten, sie werden bald arbeitslos sein.

Der Genitiv
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Der Genitiv wird in der Umgangssprache und den Dialekten relativ selten verwendet, am häufigsten wird er hochsprachlich genutzt.

Der Funktionsumfang des Genitivs ist am größten von allen vier Kasus:

  • Bildung des Possessivs: das Buch des Händlers, Ursulas Haus
  • Zugehörigkeit: die Tür des Hauses, die Blätter der Bäume
  • Genitivobjekt bei bestimmten Verben: sie verwiesen ihn des Landes, er wurde dieses Verbrechens beschuldigt
  • Er steht nach den Präpositionen wegen, ob, innert, während, trotz, dank, kraft, mittels, zwecks, aufgrund, innerhalb, im Laufe … und der Postposition halber: wegen des Regens, ob dieser Umstände, der Eintracht halber, zwecks einschneidender Lohnsenkungen, trotz der Proteste, aufgrund der Geschehnisse, innerhalb eines Tages, im Laufe dreier Jahre
  • Er kann zusammen mit bestimmten Adjektiven stehen: der deutschen Sprache mächtig, in älterem Sprachgebrauch kann er prädikativ verwendet werden: sie ist guter Dinge.
  • Er fungiert (eingeschränkt) als Genitivus absolutus, also zur Beschreibung eines (tatsächlichen oder figürlichen) Begleitumstands ohne grammatische Abhängigkeit vom Rest des Satzes: er verließ das Büro erhobenen Hauptes, stehenden Fußes (Lehnübersetzung aus dem Lateinischen), heutigentags (von *„heutigen Tags“) usw.

In den drei ersten Fällen steht das im Genitiv deklinierte Substantiv hinter dem Bezugswort.

Die Präposition wegen kann dem Bezugswort auch nachgestellt werden: des Regens wegen. Bei Personalpronomen steht der Dativ; dies ist die einzige Möglichkeit, wenn das Personalpronomen noch erweitert wird (wegen euch beiden); steht es jedoch das Personalpronomen allein, sind die Komposita meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, unseretwegen, euretwegen, ihre(n)twegen möglich und dann hochsprachlich einzig zugelassen (in der Umgangssprache auch hier mit Dativ, wegen mir usw.) In einigen Dialekten kann auch der Genitiv stehen (so im Bairischen wegen meiner, auch wenn dieses den Genitiv anderweitig fast und gerade nach wegen vollständig verloren hat).

Der Genitiv wird häufig durch die Präposition von+Dativ umschrieben. Dies geschieht in partitiver Verwendung: niemand von uns. Vor Substantiven steht im Partitiv die Präposition aus: drei Arbeiter aus dieser Fabrik. Vor Pluralwörtern ohne Artikel und begleitendem Adjektiv (die sonst unmarkiert wären) ist die von-Umschreibung auch in der Hochsprache zulässig und verbindlich: ein Zeitraum von Stunden, aber ein Zeitraum mehrerer Stunden.

Umgangssprachlich werden die genannten Funktionen folgendermaßen umschrieben:

  • Possessiv: das Buch vom Händler/dem Händler sein Buch, das Haus von (der) Ursula/Ursula ihr Haus.
    Man bedient sich also der Präposition von+Dativ oder des Rheinischen Genitivs.
    Possessivpronomen werden nach wie vor häufig verwendet.
  • Zugehörigkeit: die Tür vom Haus, die Blätter von den Bäumen/den Bäumen ihre Blätter
  • Das Genitivobjekt wird bei einigen Verben durch ein Akkusativobjekt (veraltet, heute noch gehoben: jemandes vergessen, daneben auch jemanden vergessen), bei anderen durch eine Partizipialkonstruktion (älter oder gehoben: sich jemandes erinnern, jünger: sich an jemanden erinnern; älter oder gehoben: jemanden einer Sache anklagen, jünger jemanden wegen einer Sache anklagen) ersetzt, im Übrigen muss es umschrieben werden: sie wiesen ihn aus dem Land, man gab ihm die Schuld an dem Verbrechen.
  • Die Präpositionen wegen und trotz (sowie auch innert) tragen – je nach Region – umgangssprachlich häufig den Dativ: wegen dem Regen, trotz den Protesten. Bei anderen Präpositionen, deren Konstruktion teilweise noch deutlich erkennbar ist (aufgrund, anstatt, im Laufe, aber auch: innerhalb), steht von: aufgrund von den Ereignissen, innerhalb von einem Tag, im Laufe von drei Jahren.
  • Der Genitiv mit bestimmten Adjektiven oder in prädikativer Stellung existiert ohnehin nur in einigen Redewendungen, sodass diese in der Umgangssprache noch Verwendung finden. Der adverbiale Genitiv wird durch Präpositionen ersetzt: er verließ das Büro mit erhobenem Kopf.
Der Dativ
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Der Dativ steht hauptsächlich als indirektes Objekt: das sehe ich dir an, er gibt ihm den Schuh. Außerdem steht er oft bei subjektiven Eindrücken: es ist mir zu kalt, das Buch ist ihm zu kompliziert.

Der Dativ steht nach folgenden Präpositionen:

mit, ab, aus, bei, nach, von, vor, zu, binnen

Außerdem steht er nach folgenden Präpositionen zur Angabe des Ortes:

an, in, auf, unter, über, vor, hinter, bei, neben

sowie vor den Postpositionen

voraus, voran
Der Akkusativ
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Der Akkusativ (dessen Formen von denen des Nominativs häufig nicht verschieden sind), steht als direktes Objekt bei transitiven Verben: ich sehe dich, er gibt ihm den Schuh.

Der Akkusativ steht nach folgenden Präpositionen:

für, ohne, durch, gegen, um, bis

Außerdem steht er nach den Präpositionen an, in, auf, unter, über, vor, hinter, durch und neben zur Angabe der Richtung oder der Bewegung und vor der Postposition entlang.

Unsicherheiten
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In einigen Fällen besteht auch bei deutschen Muttersprachlern vielfach Unsicherheiten und schwankender Sprachgebrauch. Dies betrifft unter anderem:

Appositionen
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Bei Appositionen herrscht Kasuskongruenz, wenn die Apposition:

  • einen Artikel enthält (Oskar Roehler, der Sohn von Gisela Elsner, ist ein bekannter Filmregisseur. Oskar Roehler, dem Sohn von Gisela Elsner, wurde der Deutsche Filmpreis verliehen. Die Veranstalter der Berlinale luden Oskar Roehler, den Sohn von Gisela Elsner, ein.)[14]
  • ein Demonstrativ- oder Possessivpronomen enthält (Der Designer arbeitet am liebsten mit Kaschmir, diesem vielseitigen Material. Erika unternahm die Reise mit Klaus, ihrem Bruder.)[14]
  • ein Kalenderdatum enthält (Die Potsdamer Konferenz begann am Dienstag, dem 17. Juli 1945. Die Uraufführung findet Sonnabend [=adverbialer Akkusativ], den 3. Februar, in München statt.)[15]

Nicht-standardsprachliche Abweichungen von der Kasuskongruenz in Form eines „appositiven Dativs“ finden sich besonders häufig:

  • nach Präpositionen, die den Genitiv oder Akkusativ regieren („Ein Geschenk für Bruno, dem Bruder von Maria“ – statt standardsprachlich: „für Bruno, den Bruder von Maria.“ – „Wegen eines Schnupfens, diesem leidigen Wehwehchen“ – statt standardsprachlich: „eines Schnupfens, dieses leidigen Wehwechens.“)[16]
  • bei Akkusativobjekten (Sorgfältige Anmerkungen und ein Register erschließen den inhaltsreichen und gut bebilderten Band..., „einem wichtigen Beitrag über Thoma und seine Zeit.“ – statt standardsprachlich „...einen wichtigen Beitrag“.)[16]
  • bei possessiven Attributen („Das Kino zeigt einen Film Oskar Roehlers, dem Sohn von Gisela Elsner.“ – statt standardsprachlich: „...des Sohns...“)[16]

Wenn die Apposition sich nach einer vorausgehenden Präposition richtet, wie im Beispiel „von + Dativ“, soll standardsprachlich hingegen die Apposition in den Dativ gesetzt werden, statt den gesamten von-Teil durch einen Genitiv aufzugreifen:

  • „Der Unfall von Toni Kalderer, einem erfahrenen Skiläufer [statt: eines erfahrenen Skiläufers], überraschte allgemein.“[17]

Kasusabweichungen sind bei Appositionen möglich oder gar zwingend, wenn die Apposition:

  • kein Artikelwort, aber ein Adjektiv oder ein substantiviertes Adjektiv enthält (Kasuskongruenz oder Nominativ: Die Delegation traf sich mit Dan Meridor, stellvertretendem/stellvertretender Premierminister von Israel. Alexander VII. begrüßte Claude de Mesmes, Abgesandten/Abgesandter des französischen Königs.)[18]
  • weder ein Artikelwort noch ein Adjektiv enthält (nur Nominativ: Das Spätwerk des vielfach preisgekrönten Philip Roth, Schriftsteller in New York. Das Erstlingswerk des ehemaligen Stipendiaten, Lutz Seiler.)[16]
Reihungen
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Kasusabweichungen sind auch bei Reihungen möglich. Beispiel:

  • Fügungen mit Kalenderdatum, wenn diese nicht als Apposition, sondern als Reihung gedeutet werden (Die findet Sonnabend [=adverbialer Akkusativ], dem 3. Februar, in München statt.). Ob solche Reihungen als korrekt aufzufassen sind, ist umstritten.[15]
Elliptische Parenthesen
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Von Appositionen zu unterscheiden sind elliptische Parenthesen: verkürzte eingeschobene Sätze. Hier sind Kasusabweichungen möglich. Beispiele:

  • Fügungen mit alles, jedes (Nominativ: Die Pléiade bestand aus Ronsard, Du Bellay, Dorat, Belleau, de Baïf, de Tyard und Jodelle, alles Männer.)[15]
  • Fügungen am Satzanfang, die man als verkürzte Partizipphrasen (mit Weglassung von seiend) auffassen kann (Nominativ: In zahlreichen Familien ein gern gesehener Gast, betraute man ihn mit dieser Aufgabe.)[15]

Genus (Geschlecht)

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Deutsche Substantive, Adjektive und Pronomen treten in drei Genera (Geschlechtern) auf: maskulin (männlich), feminin (weiblich) oder neutral (sächlich). Das natürliche Geschlecht (Mädchen ist eine weibliche Person, Tisch ist ein Gegenstand) stimmt vor allem bei nichtbelebten Dingen meist nicht mit dem grammatischen Geschlecht überein (das Mädchen (neutral), der Tisch (maskulin)).

Grundsätzlich gilt:

  • Substantive auf -ei, -schaft, -heit, -keit, -ung, -(t/s/x)ion, -(i)tät, sowie auf -öse (franz. -euse), -iere (franz. -ière) sind feminin
  • Substantive auf -tum, -lein, -chen sind neutral (wobei es auch Ausnahmen gibt, z. B.: der Irrtum, der Reichtum)

Artikelwörter und Adjektive

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Artikelwörter und Adjektive haben im Deutschen besondere Flexionsendungen gemeinsam, die sich oft grundlegend von denen der Substantive unterscheiden.

Was sind Artikelwörter?

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Die traditionelle, aus der Beschreibung des Lateinischen entstandene Grammatik mit ihrer Scheidung von Artikeln, Pronomen, Adjektiven und Zahlwörtern als unterschiedliche Wortarten ist für eine adäquate Beschreibung der Flexion im Deutschen wenig leistungsfähig. In der aktuellen Ausgabe der Duden-Grammatik tritt an ihre Stelle daher die Unterscheidung von Artikelwörtern (Determinativa) und Adjektiven.

Artikelwörter: Übersicht[19]
Wortklasse Beispiele
Moderne Bezeichnung Bezeichnung in der Traditionsgrammatik
Definiter Artikel Bestimmter Artikel der, die, das
Indefiniter Artikel Unbestimmter Artikel ein, eine
Possessive Artikelwörter Possessivpronomen mein Buch
Demonstrative Artikelwörter Demonstrativpronomen das Buch, dieses Buch, jenes Buch, dasjenige Buch, dasselbe Buch
Relative Artikelwörter Relativpronomen sie möchte sich die Haare färben lassen, mit welcher Absicht er gar nicht einverstanden ist (selten)
Interrogative Artikelwörter Interrogativpronomen welches Buch? was für ein Buch?
Indefinite Artikelwörter Indefinitpronomen (irgend-)jemand Neues, ein bisschen Butter; außerdem: niemand, nichts, (irgend-)etwas, (irgend-)was, (irgend-)wer, genug, alle, jeder, sämtliche, beide, einige, etliche, manche, (irgend-)welche, solche, irgendein, kein, allerlei, solcherlei, derlei, dreierlei, ein wenig, ein paar

Besonderheiten der Flexion der Artikelwörter und Adjektive

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Adjektive und Artikelwörter können adjektivisch und substantivisch verwendet werden:

  • Adjektivisch stehen sie vor einem Substantiv in der Reihenfolge Artikel/Pronomen/Possessivpronomen + Adjektiv + Substantiv: „das Haus, dieses Haus, große Häuser, dieses große Haus, alle diese großen Häuser, diese vielen großen Häuser“. Die Adjektive werden dabei in Aufzählungen durch Kommata voneinander abgetrennt: er mag keine blauen, roten oder grünen Häuser. Possessivpronomen werden in der Regel ohne weitere Pronomen verwendet, selten werden sie durch das Pronomen dies näher bestimmt: dieses mein Haus.
  • Substantivisch stehen Adjektive und Artikelwörter in Vertretung eines Substantives: das Haus – es ist groß, die Häuser – sie sind groß; dieses hier gefällt mir, jenes dort gefällt mir nicht; sie steht auf rote Autos, aber nicht auf grüne.
    das ersetzt umgangssprachlich die substantivischen Pronomen dieses, jenes und es: das hier ist großartig, das da aber nicht.
    Substantivische Adjektive und Pronomen im Singular Neutrum beziehen sich auch auf mehrere Dinge, bei Personen wird der Plural verwendet: Großes (Neutrum Singular) wird von Mächtigen (Plural) erwartet = große Dinge werden von mächtigen Personen erwartet.

Substantivische Adjektive und Artikelwörter können in einigen Fällen keinen Genitiv bilden. In attributiver Stellung kann er durch von + Dativ umschrieben werden: das Geld von Reichen, bei den Präpositionen wegen und trotz steht der Genitiv: wegen vieler, trotz so weniger. In Süddeutschland, in der Schweiz und in Österreich wird grundsätzlich gern anstelle des Genitivs der Dativ verwendet. Dabei ist der Dativ die ältere Form, wird aber heute seltener benutzt.[20]

Wortgruppenflexion

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Im Deutschen werden in der Mehrzahl der Fälle nicht Einzelwörter, sondern ganze Nominalphrasen dekliniert. Grundlage der Wortgruppenflexion ist die Kongruenzregel: In Nominalphrasen stimmen Artikelwörter und Adjektive mit dem Substantiv in Genus, Numerus und Kasus überein (ein heißer Kaffee).[21]

Artikelwörter, Adjektive und Substantive sind die Merkmalträger der Nominalphrase: sie enthalten Informationen über Genus, Numerus und Kasus. Dabei enthält jede Nominalphrase einen Hauptmerkmalträger; die anderen Elemente sind Nebenmerkmalträger. Hauptmerkmalträger (hier hervorgehoben) ist das am weitesten links stehende Element, das eine Endung trägt:[21]

  • weich-er blau-er Stoff
  • ein/kein/mein weich-er blau-er Stoff
  • d-er/dies-er weich-e blau-e Stoff
  • wegen d-es weich-en blau-en Stoff-es
  • wundervoll weich-er blau-er Stoff
  • mit wundervoll weich-em blau-em Stoff(-e)
  • mit kostbar-em weich-en blau-en Stoff(-e)
  • unter-m grünen Baum; i-m Weißen Haus; zu-r alten Mühle

Auch substantivierte Adjektive sind entweder Haupt- oder Nebenmerkmalträger:[22]

  • ein trocken-er Rot-er
  • jed-er trocken-e Rot-e

Ob ein Wort eine Endung erhält (eventuell auch: und was für eine Art von Endung), hängt davon ab, ob es Haupt- oder Nebenmerkmalträger ist:[21]

Wortart Hauptmerkmalträger Nebenmerkmalträger
Artikelwörter starke Endung
  • manch-er gut-e Hinweis
keine Endung
  • manch gut-er Hinweis
Adjektive starke Endung
  • ein schlimm-er Husten
schwache Endung
  • d-er schlimm-e Husten

Adjektive und Ordinalia

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Ob und wie das Adjektiv dekliniert wird, hängt von seinem Gebrauch ab:[23] Ordinalia verhalten sich grammatisch wie andere Adjektive auch.

Deklinierter vs. nicht deklinierter Gebrauch von Adjektiven

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Deklination Keine Deklination

Das Adjektiv wird dekliniert, wenn es attributiv und auf ein Substantiv bezogen („adsubstantivisch“) verwendet wird.

Das Adjektiv ist dem Substantiv entweder voran- oder nachgestellt:

  • Voranstellung ist für attributive Adjektive der Normalfall (kleine Ursachen können große Wirkungen haben).[24]
  • Daneben können flektierte Formen dem Substantiv auch als Nachtrag folgen (Alles geben Götter, die unendlichen, / Ihren Lieblingen ganz, / Alle Freuden, die unendlichen, / Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz. [Goethe]).[25]

Das Adjektiv wird nicht dekliniert, wenn es adverbial (er läuft schnell) oder prädikativ verwendet wird (Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. [Schiller]).

Nicht dekliniert werden auch:

  • bestimmte Farbadjektive, die meist von Substantiven abgeleitet sind (orange, lila, rosa, beige, rosé)[26]
  • Adjektive auf Vollvokal (prima, mini, hetero, tabu, sexy)[26]
  • abgeleitete Adjektive auf -er (die Türme des Bremer Doms; Zweierbeziehung; in den achtziger Jahren)[27]
  • als erster Teil in zusammengesetzten Wörtern: Neuruppin, Altkanzler, Altbau, Neubau, Großvater, Grünfink, Jungunternehmer, Rotkreuzschwester; in bestimmten mehrteiligen Wörtern (wie Zusammensetzungen): kölnisch Wasser, Schwäbisch Gmünd, vorangestellte Adjektive in bestimmten festen Verbindungen (vor Eigennamen: in ganz England; Personennamen: Jung Siegfried; in Nummerierungssystemen für Abschnitte und Kapitel: weiter mit A [gelesen: groß A]; vereinzelt: Bad mit warm Wasser)[28]
  • nachgestellte Adjektive:
    • in engen (oft: idiomatischen) Nachträgen (mein Mann selig, tausend Euro bar, mit Max Schulze jun. [= junior]; Produktbezeichnungen: Forelle blau, Henkell trocken; presse- und werbesprachlich: Fußball brutal, Luxus pur; fachsprachlich: Nadelfeilen rund nach DIN 8342; Volkslied: Hänschen klein; poetische Sprache des 18./19. Jahrhunderts: bei einem Wirte wundermild [Uhland], Ich arme Jungfer zart, / Ach hätt ich doch genommen / Den König Drosselbart!)[29]
    • in lockeren Nachträgen bzw. Appositionen (in Relativsatzfragmenten: die Sekretärin, müde und abgespannt, legte die Füße auf das Pult; in technischen Texten: bestell mir noch 200 Schrauben, verzinkt)[30]

Deklination bei zwei und mehr Adjektiven

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Wenn zwei und mehr Adjektive aufeinander folgen, die jeweils ein eigenständiges Attribut zum Substantiv bilden, werden sie alle dem Substantiv entsprechend dekliniert. Die Interpretation solcher Konstruktionen kann variieren zwischen:

  • Reihung (Max besitzt weiße, blaue und graue Hemden)
  • Unterordnung (Max trägt am liebsten sein altes blaues Hemd)[24]

Im zweiten Fall kann altes so gedeutet werden, dass es sich auf eine Einheit blaues Hemd bezieht.

Im Gegensatz hierzu wird ein Adjektiv nicht dekliniert, wenn es sich enger auf ein Adjektiv bezieht, das seinerseits das einzige Attribut bildet:[31]

  • ein [entsetzlich kalter] Wind

Deklination bei substantivischen Komposita

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Bei substantivischen Komposita werden attributiv verwendete Adjektive stets der ganzen Verbindung entsprechend dekliniert (ein steinerner Brückenpfeiler).[32] Dies gilt auch in den relativ seltenen Fällen, in denen das Adjektiv sich nicht auf den letzten, sondern auf den ersten Teil des Kompositums bezieht (das geheime Wahlrecht; Eigennamen: die St. Johannkirche, die Teutoburger Waldeisenbahn).[33]

Regeln für die Bildung der Deklinationsformen

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Attributive Adjektive richten sich in Kasus, Numerus und Genus nach dem Substantiv, auf das sie sich beziehen. Genusunterschiede bestehen nur im Singular.[34]

Einen entscheidenden Einfluss auf die Deklinationsformen haben die Artikelwörter. Jedes Adjektiv kann stark und schwach gebeugt werden. Wenn dem Adjektiv ein Artikelwort mit Beugungsendung vorangeht, wird das Adjektiv schwach flektiert, sonst stark.[34]

  • schwache Deklination (nach Artikelwort mit Beugungsendung): dieser blaue Hut
  • starke Deklination (ohne Vorausgehen eines Artikelwortes mit Beugungsendung): blauer Hut; blauer Nagellack

Bei Artikelwörtern, die teils endungslose, teils flektierte Formen aufweisen (ein, kein, mein usw.), werden nachfolgende Adjektive teils stark, teils schwach flektiert. Einzelheiten siehe unten.

Starke Flexion und schwache Flexion
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ kalter Kaffee
der kalte Kaffee
kaltes Wasser
das kalte Wasser
kalte Milch
die kalte Milch
kalte Getränke
die kalten Getränke
Genitiv wegen kalten Kaffees
trotz des kalten Kaffees
wegen kalten Wassers
trotz des kalten Wassers
wegen kalter Milch
trotz der kalten Milch
wegen kalter Getränke
trotz der kalten Getränke
Dativ mit kaltem Kaffee
mit dem kalten Kaffee
mit kaltem Wasser
mit dem kalten Wasser
mit kalter Milch
mit der kalten Milch
mit kalten Getränken
mit den kalten Getränken
Akkusativ für kalten Kaffee
für den kalten Kaffee
für kaltes Wasser
für das kalte Wasser
für kalte Milch
für die kalte Milch
für kalte Getränke
für die kalten Getränke

Die starke Deklination der Adjektive deckt sich zu großen Teilen mit der Deklination der Pronomen, insbesondere mit der des Demonstrativpronomen dieser. Zu Abweichungen kommt es lediglich beim Genitiv Singular Maskulinum (kalten Kaffees – dieses Kaffees) und beim Genitiv Singular Neutrum (kalten Wassers – dieses Wassers).[34]

Bei der schwachen Deklination der Adjektive kommen nur zwei Endungen vor: -e und -en. Die Endung -en steht bei allen Pluralformen, bei allen Dativ- und Genitivformen sowie beim Singular des Maskulinums im Akkusativ.[35]

Abweichungen von den Grundregeln
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In einigen Fällen kommt es zu Abweichungen von den Grundregeln für die Wahl der Adjektivflexion:

  • Nach stark flektierten Artikelwörtern wie z. B. mancher, die eine unbestimmte Menge, aber keine Gesamtheit angeben, werden die darauf folgenden Adjektive entweder schwach (wie gewöhnlich nach Artikelwörtern) oder stark (wie nach Zahladjektiven) dekliniert:[36]
    • „Sie hat manche gute(n) Gründe.“
    • „Er hat einiges gute(s) Material.“
    • „Die Familie besitzt vieles teure(s) Porzellan.“
  • Nach Adjektiven, die demonstrativen Artikelwörtern und dem Indefinitum alle nahekommen, werden die darauffolgenden Adjektive tendenziell schwach flektiert (wie nach starken Artikelwörtern):[36]
    • „Die Tabelle enthält folgende neue(n) Waren.“
    • „Sportfans kennen die Namen sämtlicher neuen/neuer Spieler.“
  • Bei einigen festen Wendungen, Sprichwörtern und Zitaten hat sich die im Mittelhochdeutschen bzw. Frühneuhochdeutschen mögliche Endungslosigkeit (statt -es) im Nominativ und Akkusativ Neutrum Singular bei starker Flexion erhalten:
    • „unser täglich Brot“, „trocken Brot“
    • „heiß Wasser“, „warm Wasser“, „fließend Wasser“
    • „ein ander Mal“
    • „auf gut Glück“
    • „für teuer Geld“
    • „sein eigen Fleisch und Blut“
    • „Gut Ding will Weile haben“ (Sprichwort)
    • Kein schöner Land“ [Komparativ] (Volkslied)
    • „Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!“ (Zitat aus Goethes Faust I, Szene in Auerbachs Keller)
    • „All Ding ist Gift“ (Zitat von Paracelsus)
Adjektive auf -el, -er, -en
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Bei Adjektiven, die auf -el, -er oder -en enden, fällt, wenn sie mit einem vokalisch endenden Suffix kombiniert werden, zuweilen ein unbetontes e weg (e-Tilgung):[37]

  • dunkel → ein dunkler Wald; illuster → eine illustre Gesellschaft; zerbrochen → ein zerbroch(e)ner Krug (Einzelheiten siehe im Artikel Kontraktion)
Unregelmäßig dekliniertes Adjektiv
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Das einzige Adjektiv im Deutschen, das unregelmäßig dekliniert wird, ist hoch. Der suffixlosen Form hoch stehen hier die – von einem vokalisch anlautenden Suffix gefolgten – Formen hohe, hoher, hohes usw. gegenüber. Lediglich im Superlativ, wo das Suffix konsonantisch anlautet (-st) erscheint ebenfalls die Grundform (am höchsten).[38]

Indeklinables Adjektiv
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Bestimmte Adjektive werden nicht dekliniert. Hierzu gehören neben Zahlwörtern und geographischen Angaben vor allem Fremdwörter wie super, easy, gratis, extra, trans oder bi.[39]

Flexion komparierter Adjektive

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Komparierte Adjektive werden ebenso flektiert wie nicht komparierte:

  • der klein-e/kleiner-e/kleinst-e Hund
  • für den klein-en/kleiner-en/kleinst-en Hund
  • trotz des klein-en/kleiner-en/kleinst-en Hundes
  • mit dem klein-en/kleiner-en/kleinst-en Hund

Artikelwörter, artikelähnliche Wörter und Pronomen

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Übersicht

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Bei den Artikelwörtern unterscheidet man endungslose von solchen, die eine Endung haben.[40]

Artikelwörter haben großen Einfluss darauf, wie ein nachfolgendes Adjektiv flektiert wird. Hier einige ausgewählte Beispiele:

Flexion der Adjektive nach unterschiedlichen Artikelwörtern
Artikelwort Nominativ Genitiv
Maskulin Neutrum Plural Maskulin Singular
der der kalte Kaffee das kalte Wasser die kalten Getränke trotz des kalten Kaffees
diese dieser kalte Kaffee dieses kalte Wasser diese kalten Getränke trotz dieses (strittig: diesen) kalten Kaffees
all aller kalte Kaffee alles kalte Wasser alle kalten Getränke trotz allen kalten Kaffees
jede jeder wichtige Hinweis
ein jeder wichtiger/wichtige Hinweis
jedes wichtige Stichwort
ein jedes wichtiges/wichtige Stichwort
trotz jeden (auch: jedes) wichtigen Hinweises
trotz eines jeden wichtigen Hinweises
ein ein kalter Kaffee ein kaltes Wasser wegen eines kalten Kaffees
folgende folgender wichtiger/wichtige Hinweis folgendes wichtiges/wichtige Stichwort folgende wichtige/wichtigen Einzelheiten trotz folgenden wichtigen (= wichtigen) Hinweises
solche solcher kalter/kalte Kaffee solches kaltes/kalte Wasser solche kalte/kalten Getränke trotz solchen kalten (= kalten) Kaffees
manche mancher wichtige Hinweis manches wichtige Stichwort manche wichtige/wichtigen Einzelheiten trotz manchen wichtigen Hinweises
viele vieler kalter Kaffee vieles kaltes/kalte Wasser viele kalte Getränke trotz vielen kalten (= kalten) Kaffees
sämtliche sämtlicher kalter/kalte Kaffee sämtliches kaltes/kalte Wasser sämtliche (selten: kalte) kalten Getränke trotz sämtlichen kalten (= kalten) Kaffees
andere anderer kalter Kaffee anderes kaltes Wasser andere kalte Getränke trotz anderen kalten (= kalten) Kaffees
etwas etwas kalter Kaffee etwas kaltes Wasser trotz etwas kalten Kaffees
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion, fett = irreguläre Fälle

Flektierte Artikelwörter

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Flektierte Artikelwörter mit schwach flektiertem Adjektiv
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Bestimmter Artikel; diese, jene
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Flexion des bestimmten Artikels und von diese
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ der kalte Kaffee
dieser kalte Kaffee
das kalte Wasser
dieses kalte Wasser
die kalte Milch
diese kalte Milch
die kalten Getränke
diese kalten Getränke
Genitiv trotz des kalten Kaffees
trotz dieses (strittig: diesen)* kalten Kaffees
trotz des kalten Wassers
trotz dieses (strittig: diesen)* kalten Wassers
trotz der kalten Milch
trotz dieser kalten Milch
trotz der kalten Getränke
trotz dieser kalten Getränke
Dativ mit dem kalten Kaffee
mit diesem kalten Kaffee
mit dem kalten Wasser
mit diesem kalten Wasser
mit der kalten Milch
mit dieser kalten Milch
mit den kalten Getränken
mit diesen kalten Getränken
Akkusativ für den kalten Kaffee
für diesen kalten Kaffee
für das kalte Wasser
für dieses kalte Wasser
für die kalte Milch
für diese kalte Milch
für die kalten Getränke
für diese kalten Getränke
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion, fett = irreguläre Fälle

* Bei diese ist im Genitiv Maskulin und Neutrum die Form mit -es korrekt. In zunehmendem Umfang wird daneben aber auch -en gebräuchlich.[41]

Nach demselben Muster wie diese wird das Wort jene flektiert.[42]

Beim Wort all kommen zwei Gebrauchsweisen vor:

  • unflektierter Gebrauch (all die/diese/unsere vergebliche Mühe)
  • flektierter Gebrauch (all-e vergebliche Mühe)

Bei flektiertem Gebrauch weisen alle Formen Endungen auf. Nachfolgende Adjektive werden stets schwach flektiert:[43]

Flexion des Wortes all
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ aller kalte Kaffee alles kalte Wasser alle kalte Milch alle kalten Getränke
Genitiv trotz allen kalten Kaffees trotz allen kalten Wassers trotz aller kalten Milch trotz aller kalten Getränke
Dativ mit allem kalten Kaffee mit allem kalten Wasser mit aller kalten Milch mit allen kalten Getränken
Akkusativ für allen kalten Kaffee für alles kalte Wasser für alle kalte Milch für alle kalten Getränke
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Das Wort jede besitzt nur Singularformen.

Beim Genitiv Maskulinum und Genitiv Neutrum wird bei nachfolgenden Adjektiven in zunehmendem Umfang die Endung -es verwendet. Der – konservative – Gebrauch der Endung -en ist nur zulässig, wenn das nachfolgende Substantiv ein Genitiv-s aufweist (die Pflicht jed-es Schüler-s; die Pflicht jed-en Schüler-s; die Pflicht jed-es Student-en; die Pflicht jeden Studenten).[44]

Dem Wort jeder kann der unbestimmte Artikel ein vorangestellt werden. In Fällen, wo dieser endungslos ist, kann ein nachfolgendes Adjektiv wahlweise stark oder schwach flektiert werden:[45]

Flexion des Wortes jeder
Kasus Maskulin Neutrum Feminin
Nominativ jeder wichtige Hinweis
ein jeder wichtiger/wichtige Hinweis
jedes wichtige Stichwort
ein jedes wichtiges/wichtige Stichwort
jede wichtige Anmerkung
eine jede wichtige Anmerkung
Genitiv trotz jeden (auch: jedes) wichtigen Hinweises
trotz eines jeden wichtigen Hinweises
trotz jeden (auch: jedes) wichtigen Stichwortes
trotz eines jeden wichtigen Stichwortes
trotz jeder wichtigen Anmerkung
trotz einer jeden wichtigen Anmerkung
Dativ mit jedem wichtigen Hinweis
mit einem jeden wichtigen Hinweis
mit jedem wichtigen Stichwort
mit einem jeden wichtigen Stichwort
mit jeder wichtigen Anmerkung
mit einer jeden wichtigen Anmerkung
Akkusativ für jeden wichtigen Hinweis
für einen jeden wichtigen Hinweis
für jedes wichtige Stichwort
für ein jedes wichtiges/wichtige Stichwort
für jede wichtige Anmerkung
für eine jede wichtige Anmerkung
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion, fett = irreguläre Fälle

Das Wort beide besitzt nur Pluralformen. Wenn es Hauptmerkmalträger ist, wird es stark flektiert, sonst schwach. Nachfolgende Adjektive werden stets schwach flektiert.[46]

Flexion des Wortes beide
Kasus Plural
Nominativ beide kalten Getränke
diese beiden kalten Getränke
Genitiv trotz beider kalten Getränke
trotz dieser beiden kalten Getränke
Dativ mit beiden kalten Getränken
mit diesen beiden kalten Getränken
Akkusativ für beide kalten Getränke
für diese beiden kalten Getränke
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion
Flektierte Artikelwörter mit uneinheitlich flektiertem Adjektiv
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Paradigma ein
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Zu diesem Typ gehören die Wörter ein und kein sowie die possessiven Artikelwörter (mein, dein, sein, ihr, unser, euer). Diesen ist gemeinsam, dass sie beim attributiven Gebrauch in einigen Fällen keine Endung haben.[40] Die Suffixlosigkeit des Artikelwortes erzwingt in diesen Fällen eine starke Flexion des Adjektivs; in allen übrigen Fällen wird das Adjektiv schwach flektiert.[47]

Flexion des possessiven Artikelworts mein
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ mein kalter Kaffee mein kaltes Wasser meine kalte Milch meine kalten Getränke
Genitiv wegen meines kalten Kaffees wegen meines kalten Wassers wegen meiner kalten Milch wegen meiner kalten Getränke
Dativ mit meinem kalten Kaffee mit meinem kalten Wasser mit meiner kalten Milch mit meinen kalten Getränken
Akkusativ für meinen kalten Kaffee für mein kaltes Wasser für meine kalte Milch für meine kalten Getränke
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Da Nominalphrasen im Deutschen immer einen Hauptmerkmalträger enthalten müssen, erscheinen bei prädikativem Gebrauch Endungen auch in den sonst endungslosen Formen:[40]

  • attributiv: Mia liest ein Buch.
  • prädikativ: Auch Vera liest ein-(e)s.

Die possessiven Artikelwörter unser und euer können vor einer Endung kontrahierte Formen erhalten:

  • mit unseren/unsern/unsren Partnern (Einzelheiten im Artikel Kontraktion)
Paradigma folgende
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Das demonstrative Adjektiv folgende wird, wenn es Hauptmerkmalträger sind, stark flektiert; nachfolgende Adjektive können stark oder schwach flektiert werden. Wenn folgende Nebenmerkmalträger ist, wird es, gemeinsam mit eventuell nachfolgenden Adjektiven, schwach flektiert:[12]

Flexion des Wortes folgende
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ folgender wichtiger/wichtige Hinweis
dieser folgende wichtige Hinweis
folgendes wichtiges/wichtige Stichwort
dieses folgende wichtige Stichwort
folgende wichtige (= wichtige) Anmerkung
diese folgende wichtige Anmerkung
folgende wichtige/wichtigen Einzelheiten
diese folgenden wichtigen Einzelheiten
Genitiv trotz folgenden wichtigen (= wichtigen) Hinweises
trotz dieses folgenden wichtigen Hinweises
trotz folgenden wichtigen (= wichtigen) Stichworts
trotz dieses folgenden wichtigen Stichworts
trotz folgender wichtiger/wichtigen Anmerkung
trotz dieser folgenden wichtigen Anmerkung
trotz folgender wichtiger/wichtigen Einzelheiten
trotz dieser folgenden wichtigen Einzelheiten
Dativ mit folgendem wichtigem/wichtigen Hinweis
mit diesem folgenden wichtigen Hinweis
mit folgendem wichtigem/wichtigen Stichwort
mit diesem folgenden wichtigen Stichwort
mit folgender wichtiger/wichtigen Anmerkung
mit dieser folgenden wichtigen Anmerkung
mit folgenden wichtigen (= wichtigen) Einzelheiten
mit diesen folgenden wichtigen Einzelheiten
Akkusativ für folgenden wichtigen (= wichtigen) Hinweis
für diesen folgenden wichtigen Hinweis
für folgendes wichtiges/wichtige Stichwort
für dieses folgende wichtige Stichwort
für folgende wichtige (= wichtige) Anmerkung
für diese folgende wichtige Anmerkung
für folgende wichtige/wichtigen Einzelheiten
für diese folgenden wichtigen Einzelheiten
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Artikellose demonstrative Adjektive wie z. B. obige, erstere, letztere, besagte, fragliche, selbige werden nach demselben Muster flektiert.[13]

Die Wörter welche, etwelche und irgendwelche werden nach demselben Muster flektiert, erscheinen jedoch nie mit vorangestelltem Artikelwort (welch-er kalt-e/kalt-er Kaffee; dieser welche kalte Kaffee).[12][48]

Adjektive, die auf eine flektierte Form von solche folgen, werden wahlweise stark oder schwach flektiert. Wenn dem flektierten solche der unbestimmte Artikel ein vorausgeht, wird ein Adjektiv, das nachfolgt, parallel zu solche flektiert:[48]

Flexion des Wortes solche
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ solcher kalter/kalte Kaffee
ein solcher kalter Kaffee
solches kaltes/kalte Wasser
ein solches kaltes Wasser
solche kalte (= kalte) Milch
eine solche kalte Milch
solche kalte/kalten Getränke
Genitiv trotz solchen kalten (= kalten) Kaffees
trotz eines solchen kalten Kaffees
trotz solchen kalten (= kalten) Wassers
trotz eines solchen kalten Wassers
trotz solcher kalter/kalten Milch
trotz einer solchen kalten Milch
trotz solcher kalter/kalten Getränke
Dativ mit solchem kaltem/kalten Kaffee
mit einem solchen kalten Kaffee
mit solchem kaltem/kalten Wasser
mit einem solchen kalten Wasser
mit solcher kalter/kalten Milch
mit einer solchen kalten Milch
mit solchen kalten (= kalten) Getränken
Akkusativ für solchen kalten (= kalten) Kaffee
für einen solchen kalten Kaffee
für solches kaltes/kalte Wasser
für ein solches kaltes Wasser
für solche kalte (= kalte) Milch
für eine solche kalte Milch
für solche kalte/kalten Getränke
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Ebenso wie welche und manche kann solche auch endungslos und unflektiert werden (solch ein gutes Buch; siehe unten).

Wenn auf das Wort manche ein Adjektiv folgt, so wird dieses im Singular schwach, und im Plural wahlweise stark oder schwach flektiert:[45]

Flexion des Wortes manche
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ mancher wichtige Hinweis manches wichtige Stichwort manche wichtige Anmerkung manche wichtige/wichtigen Einzelheiten
Genitiv trotz manchen wichtigen Hinweises trotz manchen wichtigen Stichworts trotz mancher wichtigen Anmerkung trotz mancher wichtiger/wichtigen Einzelheiten
Dativ mit manchem wichtigen Hinweis mit manchem wichtigen Stichwort mit mancher wichtigen Anmerkung mit manchen (wichtigen=) wichtigen Einzelheiten
Akkusativ für manchen wichtigen Hinweis für manches wichtige Stichwort für manche wichtige Anmerkung für manche wichtige/wichtigen Einzelheiten
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion, fett = irreguläre Fälle

Das Wort manche wird daneben auch endungslos verwendet (siehe unten).

Wenn auf das Wort viele ein Adjektiv folgt, so wird dieses stark flektiert. Im Neutrum wird es daneben oft schwach flektiert:[48]

Flexion des Wortes viel
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ vieler kalter Kaffee
dieser viele kalte Kaffee
vieles kaltes/kalte Wasser
dieses viele kalte Wasser
viele kalte Milch
diese viele kalte Milch
viele kalte Getränke
diese vielen kalten Getränke
Genitiv vieler kalter Kaffee
trotz dieses vielen kalten Kaffees
trotz vielen kalten (= kalten) Wassers
trotz dieses vielen kalten Wassers
trotz vieler kalter Milch
trotz dieser vielen kalten Milch
trotz vieler kalter Getränke
trotz dieser vielen kalten Getränke
Dativ mit vielem kaltem Kaffee
mit diesem vielen kalten Kaffee
mit vielem kaltem/kalten Wasser
mit diesem vielen kalten Wasser
mit vieler kalter Milch
mit dieser vielen kalten Milch
mit vielen kalten Getränken
mit diesen vielen kalten Getränken
Akkusativ für vielen kalten Kaffee
für diesen vielen kalten Kaffee
für vieles kaltes/kalte Wasser
für dieses viele kalte Wasser
für viele kalte Milch
für diese viele kalte Milch
für viele kalte Getränke
für diese vielen kalten Getränke
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion, fett = irreguläre Fälle

Das Wort viele wird daneben auch endungslos verwendet (siehe unten).

Sämtliche
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Wenn auf das Wort sämtliche ein Adjektiv folgt, so wird dieses wahlweise stark oder schwach flektiert. Im Plural Nominativ, Akkusativ und Dativ wird es meist schwach flektiert.[45]

Flexion des Wortes sämtliche
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ sämtlicher kalter/kalte Kaffee sämtliches kaltes/kalte Wasser sämtliche kalte (= kalte) Milch sämtliche (selten: kalte) kalten Getränke
Genitiv trotz sämtlichen kalten (= kalten) Kaffees trotz sämtlichen kalten (= kalten) Wassers trotz sämtlicher kalter/kalten Milch trotz sämtlicher kalter/kalten Getränke
Dativ mit sämtlichem kaltem/kalten Kaffee mit sämtlichem kaltem/kalten Wasser mit sämtlicher kalter/kalten Milch mit sämtlichen (kalten=) kalten Getränken
Akkusativ für sämtlichen kalten (= kalten) Kaffee für sämtliches kaltes/kalte Wasser für sämtliche kalte (= kalte) Milch für sämtliche (selten: kalte) kalten Getränke
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion
Wer, irgendwer
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Die flektierten Indefinitpronomen wer und irgendwer erscheinen gelegentlich mit einer Apposition, meist einem substantivierten Adjektiv. Dieses wird – der Grundregel der Adjektivflexion entsprechend – schwach flektiert. Ebenso wie bei nach den Indefinitpronomen jemand und niemand erscheint im Nominativ und Akkusativ grundsätzlich aber die Endung -es, die keineswegs auf ein Neutrum, sondern auf einen ursprünglichen Genitiv verweist.[49][50]

Flexion des Wortes wer
Kasus Singular
Nominativ wer Unbekanntes
Genitiv
Dativ mit wem Unbekannten
Akkusativ für wen Unbekanntes, für wen Unbekannten
Erklärung: grün = ursprünglicher Genitiv, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion
Artikelwörter, die sich wie Adjektive verhalten
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Adjektive, die auf die Artikelwörter andere, wenige, einige, etliche und etwelche folgen, werden flektiert, als ob ein Adjektiv voranginge:[46]

Flexion des Wortes ander (im Vergleich zum Adjektiv frisch)
Kasus Maskulin Neutrum Feminin Plural
Nominativ anderer kalter Kaffee
dieser andere kalte Kaffee
anderes kaltes Wasser
dieses andere kalte Wasser
andere kalte Milch
diese andere kalte Milch
andere kalte Getränke
diese anderen kalten Getränke
frischer kalter Kaffee
dieser frische kalte Kaffee
frisches kaltes Wasser
dieses frische kalte Wasser
frische kalte Milch
diese frische kalte Milch
frische kalte Getränke
diese frischen kalten Getränke
Genitiv trotz anderen kalten Kaffees
trotz dieses anderen kalten Kaffees
trotz anderen kalten Wassers
trotz dieses anderen kalten Wassers
trotz anderer kalter Milch
trotz dieser anderen kalten Milch
trotz anderer kalter Getränke
trotz dieser anderen kalten Getränke
trotz frischen kalten Kaffees
trotz dieses frischen kalten Kaffees
trotz frischen kalten Wassers
trotz dieses frischen kalten Wassers
trotz frischer kalter Milch
trotz dieser frischen kalten Milch
trotz frischer kalter Getränke
trotz dieser frischen kalten Getränke
Dativ mit anderem kaltem Kaffee
mit diesem anderen kalten Kaffee
mit anderem kaltem Wasser
mit diesem anderen kalten Wasser
mit anderer kalter Milch
mit dieser anderen kalten Milch
mit anderen kalten Getränken
mit diesen anderen kalten Getränken
mit frischem kaltem Kaffee
mit diesem frischen kalten Kaffee
mit frischem kaltem Wasser
mit diesem frischen kalten Wasser
mit frischer kalter Milch
mit dieser frischen kalten Milch
mit frischen kalten Getränken
mit diesen frischen kalten Getränken
Akkusativ für anderen kalten Kaffee
für diesen anderen kalten Kaffee
für anderes kaltes Wasser
für dieses andere kalte Wasser
für andere kalte Milch
für diese andere kalte Milch
für andere kalte Getränke
für diese anderen kalten Getränke
für frischen kalten Kaffee
für diesen frischen kalten Kaffee
für frisches kaltes Wasser
für dieses frische kalte Wasser
für frische kalte Milch
für diese frische kalte Milch
für frische kalte Getränke
für diese frischen kalten Getränke
Erklärung: rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Folgende Besonderheiten:

  • Mit Ausnahme von wenige (der wenige kalte Kaffee) erscheinen die Wörter dieser Gruppe nie mit vorangestelltem Artikelwort (einiger kalter Kaffee; dieser einige kalte Kaffee).[12][13]
  • Das Wort mehrere besitzt aber nur Pluralformen (mehrere kalte Getränke).[45]

Nicht flektierte Artikelwörter

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Manch, solch, welch, viel, wenig
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Einige sonst flektierte Artikelwörter weisen in bestimmtem Gebrauch endungslose Formen auf:

  • manch kann in gehobenem Stil endungslos gebraucht werden (manch junge Frau; aber: manch-e junge Frau)[51]
  • dasselbe gilt für solch (mit solch groß-em Aufwand; aber: mit solch-em groß-em/groß-en Aufwand)[48]
  • welch kann in Ausrufesätzen endungslos gebraucht werden (Mit welch kühnem Schwung(e) die Buchstaben geschrieben sind! Aber: welch-er kühne Schwung)[51]
  • auch die Wörter viel und wenig können endungslos gebraucht werden (mit viel/wenig kalt-em Wasser; aber: mit viel-em/wenig-em kalt-en Wasser)[48]
Etwas, genug, nichts, Bildungen auf -erlei; dessen, deren, wessen
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Einige Artikelwörter und Pronomen werden nicht adjektivisch, sondern substantivisch gebeugt. Dies betrifft u. a. die Wörter etwas, nichts, genug, niemand, dessen/deren, wessen sowie die Bildungen auf -erlei (beiderlei, derlei, mancherlei, vielerlei, zweierlei usw.). Nachfolgende Adjektive werden stets stark flektiert:[52][13]

  • etwas grün-er Tee
  • Wigman, deren ausdrucksstark-er Tanz das Publikum faszinierte
Jemand, irgendjemand, niemand
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Die Indefinitpronomen jemand, irgendjemand und niemand schwanken zwischen substantivischer und adjektivischer Flexion: jemand sein – trotz jemand/-es hoffen – mit jemand/-em sprechen – für jemand/-en bürgen.[53]

Beiden Wörtern, sowie auch dem Wort wer, kann eine enge Apposition folgen. Meist handelt es sich um ein substantiviertes Adjektiv. Standardsprachlich weist dieses Adjektiv im Nominativ und im Akkusativ die Endung -es auf. Hierbei handelt es sich um einen ursprünglichen Genitiv, der heute jedoch meist als Nominativ/Akkusativ Neutrum empfunden wird.[50]

Standardsprachlich findet die Grundregel der Adjektivdeklination Anwendung (auf endungslose Formen folgen stark flektierte Formen). Daneben existieren jedoch auch verschiedene umgangssprachliche Formen:[50]

Flexion des Wortes jemand
Kasus Standardsprachlich
analog zur Beugung des Neutrum
Umgangssprachlich
Nominativ jemand Unbekanntes jemand Unbekannter
Genitiv trotz jemand Unbekannten
Dativ mit jemand Unbekanntem mit jemandem Unbekanntem, mit jemandem Unbekannten
Akkusativ für jemand Unbekanntes für jemand Unbekannten, für jemanden Unbekanntes
Erklärung: grau = endungslose Formen, grün = ursprünglicher Genitiv, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion
Kardinalzahlen
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Die Kardinalzahlen von zwei bis zwölf, die gewöhnlich gar nicht flektiert werden, erhalten im Genitiv, sofern kein Artikelwort verwendet wird, die starke Endung -er (die Kinder zwei-er Menschen). Nachfolgende Adjektive werden stark flektiert (die Kinder zwei-er glücklich-er Menschen).[54]

Das Zahlwort eins wird in adjektivischer Position auch als unbestimmter Artikel verwendet und wird wie ein Possessivpronomen dekliniert, in substantivischer Position wie ein übliches Adjektiv.

Das Zahlwort zwei wird im jüngeren Neuhochdeutschen normalerweise nicht mehr in seinem Geschlecht angepasst (siehe dazu Zwei#Sprachliches):

Die übrigen Zahlwörter bleiben in der Regel unverändert, sie werden kaum substantivisch verwendet: in drei Häusern (Dativ).

Flexion der Kardinalzahlen
Kasus ein zwei dreizehn
Nominativ ein großer Hund
der eine große Hund
zwei große Hunde
die zwei großen Hunde
dreizehn große Hunde
die dreizehn großen Hunde
Genitiv trotz eines großen Hundes
trotz des einen großen Hundes
trotz zweier großer Hunde
trotz der zwei großen Hunde
trotz dreizehn großer Hunde
trotz der dreizehn großen Hunde
Dativ mit einem großen Hund
mit dem einen großen Hund
mit zwei großen Hunden
mit den zwei großen Hunden
mit dreizehn großen Hunden
mit den dreizehn großen Hunden
Akkusativ für einen großen Hund
für den einen großen Hund
für zwei große Hunde
für die zwei großen Hunde
für dreizehn große Hunde
für die dreizehn großen Hunde
Erklärung: grau = endungslose Formen, rosa = starke Flexion, hellblau = schwache Flexion

Anmerkungen zum Genitiv:

  • Zahlen von zwei bis zwölf ohne Artikel erhalten im Genitiv die Endung -er.
  • Der attributive Genitiv wird gewöhnlich durch die Präposition von umschrieben oder benötigt den bestimmten Artikel: die Türen von 21 Häusern, die Türen der 21 Häuser.
  • Der präpositionale Genitiv und der Genitiv als Objekt können nur mit der Endung -er (für Zahlen von 1 bis 12), dem bestimmten Artikel oder anderen Pronomen gebildet werden: mittels zweier Anrufe, aufgrund dieser drei Anrufe; er erbarmte sich der drei Wanderer.

Der substantivische Dativ wird bei Zahlen von eins bis zwölf durch die Endung -en gebildet: dort stehen drei Häuser – in zweien brennt es. Bei anderen Zahlen kann der Partitiv zur Hilfe genommen werden: dort stehen zwanzig Häuser – in neunzehn (von ihnen) brennt Licht.

Substantivisch existieren darüber hinaus Hunderte – von Hunderten – zu Hunderten und Tausende – von Tausenden – zu Tausenden, sowie (das) Hundert – vom Hundert und (das) Tausend – vom Tausend.

Einzelnachweise

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  1. duden.de: Mutter
  2. duden.de: Klamottenkiste
  3. Elke Hentschel & Harald Weydt: Handbuch der deutschen Grammatik. 4. Auflage. Walter de Gruyter, 2013, S. 138f.
  4. Thorsten Roelcke: Sprachtypologie des Deutschen. Walter de Gruyter, 1997, S. 137.
  5. Pons-Grammatiken:
    • Ines Balcik: Pons. Band 2: Zweifelsfrei Deutsch. Grammatik. Sichere Antworten auf knifflige Fragen. Klett, Stuttgart u. a. 2007, S. 10f.
    • Ines Balcik, Jürgen Folz, Klaus Röhe: Pons. Band 3: Perfektes Deutsch. Der Ratgeber in sprachlichen Zweifelsfällen. PONS, Stuttgart u. a. 2009, S. 162–164.
    • Ines Balcik, Klaus Röhe, Verena Wróbel: Pons. Band 2: Die große Grammatik Deutsch. Das umfassende Nachschlagewerk. PONS, Stuttgart u. a. 2009, S. 111ff.
  6. Thordis Hennings: Einführung in das Mittelhochdeutsche. Dritte, durchgesehene und verbesserte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2012, S. 149.
  7. Beispiele:
    • Im Eintrag Oma bei duden.de heißt es zum Genitiv Singular „der Oma, Omas“
    • Duden Grundschulwörterbuch. Sag es besser! Die richtige Wortwahl. 2013, S. 68. Zitat: „An Mamas Ring funkelt ein smaragdgrüner Stein.“
  8. Beispiele:
    • Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Leipzig 1793–1801:
      „Die Bèttstatt, plur. die -stätte, oder Bettstätte, plur. die -n […]“
      „Die Hofstatt, plur. die -stätte […]“
      „Die Wêrkstatt, plur. die -stätte, oder die Werkstätte, plur. die -n […]“
      „Die Wohnstatt, plur. die -stätte, oder die Wohnstätte, plur. die -n […]“
    • Olla Potrida. Erstes Stük. Weversche Buchhandlung, Berlin 1788, S. 143: „Die Werkstätte sind in geringer Anzahl, und die Arbeiter nur einen Theil des Jahres beschäftigt.“
    • Joseph Schneider: Warum sterben heut zu Tage die Menschen früher, als in der Vorzeit? Ein Programm, als Beitrag zur Verherrlichung der priesterlichen Jubiläums-Feier Seiner Hochfürstlichen Gnaden Adalbert III, Fürt-Bischofs zu Fulda, des heil. Römischen Reichs Fürsten, Ihrer Majestät der Römischen Kaiserinn Erzkanzlers durch Germanien und Gallien Primas rc. rc. Fulda 1811, S. 11: „Unsere Schlafstätte sind itzt weiche und erhitzende Federbetten […]“
    • Heinrich Zschokke: Geschichte vom Kampf und Untergang der schweizerischen Berg- und Waldkantone, besonders des alten eidsgenössischen Kantons Schwyz. In vier Büchern. Bern / Zürich 1801, S. 23: „Im Jahre 1257 wählten daher die vereinten Waldstätte den Tapfersten in Helvetien zu ihrem Schirmvogt.“
    • Ferdinand Meyer: Die evangelische Gemeinde in Locarno, ihre Auswanderung nach Zürich und ihre weitern Schicksale. Ein Beitrag zur Geschichte der Schweiz im sechszehnten Jahrhundert. Erster Band. Zürich 1836, S. 332: „Kurz darauf finden wir die Boten der vier Waldstätte, mit sämtlicher sieben Orte Vollmacht, in Luzern versammelt.“
  9. Duden. Die Grammatik. Band 4, 5. Auflage. Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich 1995, § 427.
  10. Frag mich mal. In: Die Zeit. 26. Dezember 2018, abgerufen am 15. Januar 2019.
  11. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 954 f.
  12. a b c d Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 955.
  13. a b c d Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 958.
  14. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 980.
  15. a b c d Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 982.
  16. a b c d Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 981.
  17. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 981 f.
  18. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 980 f.
  19. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 253 ff.
  20. Duden Bd. 9, 2007, S. 890.
  21. a b c Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 948.
  22. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 948 f.
  23. Vgl. Peter Eisenberg: Das Wort. Grundriss der Deutschen Grammatik. Band 1. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2006.
  24. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 342.
  25. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 343.
  26. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 344.
  27. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 345 f.
  28. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 343 f.
  29. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 346.
  30. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 346 f.
  31. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 354.
  32. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 347 f.
  33. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 348.
  34. a b c Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 363.
  35. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 363 f.
  36. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 952.
  37. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 365.
  38. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 366.
  39. a b c Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 950.
  40. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 260–262.
  41. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 287 f.
  42. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 309 ff., 954.
  43. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 262, 969.
  44. a b c d Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 956.
  45. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 954.
  46. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 364.
  47. a b c d e Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 957.
  48. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 329.
  49. a b c Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 998 f.
  50. a b Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 951.
  51. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 951, 954.
  52. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 319.
  53. Duden-Redaktion: Die Grammatik. 8. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04048-3, S. 954, 958.