Fischerturako

Art der Gattung Helmturakos (Tauraco)

Der Fischerturako (Tauraco fischeri) ist eine Art der Turakos aus Kenia, Somalia und Tansania.

Fischerturako

Fischerturako (Tauraco fischeri)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Turakos (Musophagiformes)
Familie: Turakos (Musophagidae)
Gattung: Helmturakos (Tauraco)
Art: Fischerturako
Wissenschaftlicher Name
Tauraco fischeri
(Reichenow, 1878)

Merkmale

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Der Fischerturako erreicht eine Körperlänge von 40 cm und ein Gewicht von 227 bis 283 g. Sein Gefieder ist überwiegend glänzend grünblau[1], die Schwanzfedern dunkel blaugrün.[2] Das Rot der Federhaube erstreckt sich bis in den Nacken. Zum Rand hin ist sie düster rot und am Rand dünn weiß, an der höchsten Stelle schwarz gesäumt.[3] Über und unter dem roten Orbitalring befindet sich ein weißer Streif. Der Schnabel ist rot.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Tauraco fischeri bewohnt Küsten- und Flusswälder in Kenya, im nordöstlichen Tanzania und im südlichen Somalia. Die Unterart Tauraco fischeri zanzibaricus ist ein Endemit Sansibars.[1]

Lebensweise

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Der Fischerturako ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet ein Standvogel. Das fragile Nest wird als Plattform aus lockeren Zweigen in 3 bis 10 m Höhe über dem Boden in dichtem Laubwerk gebaut.[3] Das Gelege besteht aus 2 Eiern, die Brutdauer beträgt 22 bis 23 Tage.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Anton Reichenow beschrieb den Fischerturako unter dem Namen Corythaix Fischeri. Das Typusexemplar stammte aus Witu und wurde von Gustav Adolf Fischer (1848–1886) entdeckt.[4] Schon 1779 führte Jan Krzysztof Kluk (1739–1796) die neue Gattung Tauraco für den Guineaturako (Tauraco persa (Linnaeus, 1758)) ein, der erst später auch der Fischerturako zugewiesen wurde.[5] Dieser Name basiert wahrscheinlich auf einem Namen den die westafrikanischen Eingeborenen verwendeten.[6] Der Artnamen ehrt den Entdecker des Typusexemplars.[4] Zanzibaricus bezieht sich auf ‚Sansibar‘. Richard Hercules Wingfield Pakenham (1906–1993) gab den Jozani Chwaka Bay Nationalpark auf Sansibar als Verbreitungsgebiet an.[7]

Literatur

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  • Anton Reichenow: Von Dr. Fischer neu entdeckte Arten, welche folgendermassen benannt und charakterisirt werden. In: Ornithologisches Centralblatt. Organ für Wissenschaft und Verkehr. Nachrichtsblatt des gesammten Vereins-Wesens und Anzeiger für Sammler, Züchter und Händler. Band 3, Nr. 11, 1878, S. 88 (biodiversitylibrary.org).
  • Richard Hercules Wingfield Pakenham: Mr. R. H. W. Pakenham sent the following description of a new race of the East African Red-crested Lourie. In: Bulletin of the British Ornithologists' Club. Band 58, Nr. 414, 1938, S. 111–112 (biodiversitylibrary.org).
  • Jan Krzysztof Kluk: Zwierząt domowych i dzikich, osobliwie krajowych, historii naturalnej początki i gospodarstwo. Potrzebnych i pożytecznych domowych chowanie, rozmnażanie, chorób leczenie, dzikich łowienie, oswojenie, zażycie, szkodliwych zaś wygubienie. Band 2. J. K Mosci, Warschau 1779 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.

Einzelnachweise

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  1. a b c IUCN
  2. a b Nigel Redman, Terry Stevenson, John Fanshawe: Birds of the Horn of Africa: Ethiopia, Eritrea, Djibouti, Somalia and Socotra. Christopher Helm, 2009, ISBN 978-0-7136-6541-3, S. 208.
  3. a b D. A. Turner, P. Boesman (2018): Fischer's Turaco (Tauraco fischeri). In: Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona. (Online)
  4. a b Anton Reichenow, S. 88.
  5. Jan Krzysztof Kluk, S. 25.
  6. James A. Jobling, S. 380.
  7. Richard Hercules Wingfield Pakenham, S. 112.
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Commons: Fischerturako (Tauraco fischeri) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien