Geoff Duke

britischer Motorradrennfahrer und OBE

Geoffrey Ernest „Geoff“ Duke OBE (* 29. März 1923 in St. Helens, Lancashire, England; † 1. Mai 2015 in Douglas, Isle of Man) war ein britischer Motorradrennfahrer. Er war sechsmal Weltmeister in der Motorrad-Straßen-WM der FIM.

Geoffrey Ernest Duke
Geoff Duke 1951
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Motorrad-Weltmeisterschaft
Statistik
Starts Siege Poles SR
62 33 29
WM-Titel: 6
WM-Punkte: 339
Podestplätze: 50
Nach Klasse(n):
250-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Deutschland 1959
Letzter Start: Großer Preis der Nationen 1959
Konstrukteure
1959 NSU, Benelli
WM-Bilanz
WM-Zehnter (1959)
Starts Siege Poles SR
4
WM-Punkte: 5
Podestplätze: 1
350-cm³-Klasse
Erster Start: Dutch TT 1950
Letzter Start: Ulster Grand Prix 1959
Konstrukteure
1950–1952, 1958–1959 Norton
WM-Bilanz
Weltmeister (19511952)
Starts Siege Poles SR
21 11 8
WM-Punkte: 115
Podestplätze: 17
500-cm³-Klasse
Erster Start: Isle of Man TT 1950
Letzter Start: Großer Preis der Nationen 1959
Konstrukteure
1950–1952, 1958–1959 Norton • 1953–1957 Gilera • 1958 BMW
WM-Bilanz
Weltmeister (1951, 19531955)
Starts Siege Poles SR
37 22 21
WM-Punkte: 219
Podestplätze: 32

Karriere

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Der Name von Geoff Duke ist ein Synonym für den Motorsport, weil er die Motorradrennen der 1950er-Jahre dominierte, sechs Weltmeistertitel und fünfmal das schwere Tourist-Trophy-Rennen auf der Isle of Man gewann. Duke wurde bekannt, als er 1949 die Senior-Clubmans-TT und den Senior-Manx Grand Prix gewann. Er wurde der erste Nachkriegs-Superstar der Motorradrennen und war in der Rennszene schlicht als „The Duke“ („der Herzog“, oder „der Chef, der Häuptling“) bekannt.

Geoff Duke war mit dem Werksteam von Norton beim TT-Rennen 1950 liiert. Er beendete die „kleine Klasse“ (350 cm³) als Zweiter und brach die Runden- und Rennrekorde in der Senior-TT, der großen Klasse mit 500-cm³-Maschinen.

Nach Gewinn von drei Weltmeistertiteln für Norton überraschte er alle, als er 1953 nach Italien zu Gilera zog. Für Gilera fuhr er dreimal nacheinander die Weltmeisterschaft in der 500er-Königsklasse ein. Seine Unterstützung für einen Fahrerstreik für höhere Startgelder brachte ihm eine sechsmonatige Sperre ein, die die Hoffnung auf einen vierten Titel in Folge zerstörte. 1955 war er der erste Fahrer, der die TT-Strecke mit (zunächst gemessen) mehr als 100 Meilen in der Stunde umrundete, obschon der Wert später auf 99,97 mph korrigiert wurde. In der Folge wurde die erste 100er-Runde 1957 dem Rennfahrer Bob McIntyre zugesprochen, ebenso auf Gilera. Duke konnte in diesem Rennen wegen einer Verletzung nicht starten. Sein letztes Rennen war die 1959er Junior-TT, die er als Vierter wieder auf einer Norton beendete. 1963 formierte sich sein Rennstall „Scuderia Duke“ auf Gilera, um die Macht von MV Agusta zu brechen.

Duke gab eine gut unterscheidbare Figur auf den Rennstrecken ab, da er der Erste war, der einteilige Lederanzüge trug – er hatte seinen heimatlichen Schneider angewiesen, ihm die erste der in der Folge berühmt gewordenen Ledermonturen zu fertigen. Er wurde 1951 „Sportler des Jahres“, gewann die „Segrave-Trophy“ des Royal Automobile Club (RAC) und wurde 1953 zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt.

Auf der Isle of Man, auf der er so viele Rekorde und Rennsiege herausgefahren hatte, wurde ein Punkt der Bergrennstrecke nach ihm benannt. Drei scharfe Kurven am Meilenstein 32 zwischen Brandywell und Windy Corner tragen seither den Titel „Duke’s“. Der Motorradrennsportverband Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) nahm ihn 2002 in die MotoGP Hall of Fame auf.

Nach seinem Rückzug von den Motorradrennen wurde Duke ein erfolgreicher Geschäftsmann. Zum hundertjährigen Jubiläum der Tourist Trophy 2007 wurde Duke mit einer 100-Pence-Briefmarke der Royal Mail geehrt.

 
Geoff Dukes Trauerzug entlang des TT Grandstand auf der Glencrutchery Road in Douglas, Isle of Man vor seiner letzten Runde auf dem Snaefell Mountain Course.

Geoff Duke starb am 1. Mai 2015 im Alter von 92 Jahren im Elder Grange Nursing Home in seiner Wahlheimat Douglas auf der Isle of Man.[1] Der Trauerzug am 10. Mai 2015 führte entlang der Start-Ziel-Geraden der Isle of Man TT sowie einmal um den über 60 km langen Snaefell Mountain Course.[2]

Statistik

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Ehrungen

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Isle-of-Man-TT-Siege

Jahr Klasse Maschine Durchschnittsgeschwindigkeit
1949 Clubmans Senior Norton 82,97 mph (133,53 km/h)
1950 Senior (500 cm³) Norton 86,06 mph (138,5 km/h)
1951 Junior (350 cm³) Norton 85,73 mph (137,97 km/h)
Senior (500 cm³) Norton 92,37 mph (148,66 km/h)
1952 Junior (350 cm³) Norton 90,29 mph (145,31 km/h)
1955 Senior (500 cm³) Gilera 97,93 mph (157,6 km/h)

North-West-200-Siege

Jahr Klasse Maschine Durchschnittsgeschwindigkeit
1951 350 cm³ Norton 82,54 mph (132,84 km/h)
1955 500 cm³ Gilera 97,60 mph (157,07 km/h)

In der Motorrad-Weltmeisterschaft

Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Podien Punkte Ergebnis
1950 350 cm³ Norton 5 1 5 24 2.
500 cm³ Norton 4 3 3 27 2.
1951 350 cm³ Norton 5 5 5 32 Weltmeister
500 cm³ Norton 6 4 4 35 Weltmeister
1952 350 cm³ Norton 4 4 4 32 Weltmeister
500 cm³ Norton 4 0 2 12 7.
1953 500 cm³ Gilera 5 4 5 38 Weltmeister
1954 500 cm³ Gilera 6 5 6 40 Weltmeister
1955 500 cm³ Gilera 5 4 5 36 Weltmeister
1956 500 cm³ Gilera 1 1 1 8 7.
1957 500 cm³ Gilera 2 0 2 10 4.
1958 350 cm³ Norton 4 1 2 17 3.
500 cm³ Norton 3 1 1 13 3.
1959 250 cm³ Benelli 2 0 1 5 10.
350 cm³ Reynolds-Norton /
Norton
3 0 1 10 5.
500 cm³ Reynolds-Norton /
Norton
3 0 3 12 4.
Gesamt 62 33 50 351

Verweise

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Commons: Geoff Duke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Paolo Scalera: MotoGP, Geoff Duke: addio al 'Duca di ferro'. www.gpone.com, 2. Mai 2015, abgerufen am 2. Mai 2015 (italienisch).
  2. TT Course tribute for Geoff Duke. www.iomtt.com, 8. Mai 2015, abgerufen am 11. Februar 2016 (englisch).