Der Punzenstich, auch Punzendruck oder Schrotschnitt ist ein grafisches Tiefdruckverfahren. Eine (Druck) Platte wird punziert, indem mit Stahlstift oder -stempel, sog. Schlagpunzen die Formen in die Platte geschlagen werden. Dabei werden die Umrisslinien meistens gestochen.

Monogrammiste D, Le Jugement dernier, gravure en criblé (Punzenstich / Schrotschnitt)

Punzenstich ist eine alte, heute jedoch seltene Technik, die sich aus einer Verzierungstechnik der Gold-, Silber- und Waffenschmiede entwickelt hat. Die Technik ähnelt dem Schrotschnitt und ist verwandt mit dem Treiben, bei dem Vertiefungen meist zu Reliefs eingeschlagen werden.

Der Grafiker Hermann Naumann verwendet den Punzenstich seit dem Jahr 1950. Er beschrieb die Technik am 29. Oktober 2003 in einem Brief an Dietrich Falke:

„Das durch den Punzenschlag verdrängte Kupfer bildet einen kleinen Krater – viele dieser „Krater“ ergeben eine Rauigkeit – daher zählen Punzenstiche mit den Schabkunstblättern zu den „Raudrucken“. Das Werkzeug ist also denkbar einfach(,) aber der Punkt als graphisches Grundelement bietet eine große Vielfalt der Wirkungsmöglichkeiten.“

Literatur

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  • Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren. Vom Hexenmehl und Drachenblut zur Fotopolymerschicht. Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten – Ein alchemistisches Werkstattbuch. 7. Auflage. Krauchenwies 2020, ISBN 978-3-9821765-0-5 (Inhaltsverzeichnis, Auszüge Online, abgerufen am 3. Oktober 2023).