Sone

Maßeinheit für die subjektive Schalldruckempfindung

Das Sone [soʊn] ist die psychoakustische Maßeinheit für die subjektive Lautheit N eines Schallereignisses, die auf einen Vorschlag von Stanley Smith Stevens aus dem Jahr 1936 zurückgeht.[1] Das Sone ist keine SI-Einheit bzw. gesetzliche Einheit in der EU, wird aber durch die ISO 532 definiert und in der Rechtsprechung als Standard verwendet.

Physikalische Einheit
Einheitenname Sone
Einheitenzeichen
Physikalische Größe subjektive Lautheit
Formelzeichen
Dimension
In SI-Einheiten

Definition

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Zusammenhang zwischen Sone und Phon

Die Definition der Lautheit N in Sone beruht auf der Definition des Lautstärkepegels LN in Phon:

Einem Lautstärkepegel von 40 phon wird die Lautheit 1 sone zugeordnet.[2] (Eine Lautstärke von 40 phon ist definiert als Lautstärke eines Sinustons mit der Frequenz 1 kHz und einem Schalldruckpegel von 40 dB SPL.) Ein doppelt so laut empfundener Schall hat dann eine Lautheit von 2 sone, ein viermal so laut empfundener Schall eine von 4 sone und ein halb so laut empfundener Schall eine von 0,5 sone.

Lautheit > 1 sone

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Für Lautheiten größer 1 sone, also für Lautstärkepegel über 40 phon, führt jede Zunahme des Lautstärkepegels um 10 phon zu einer Verdopplung des Lautheitswerts in Sone (siehe Abbildung).

In diesem Bereich kann die Beziehung zwischen der Lautheit N in Sone und dem Lautstärkepegel LN in Phon auch gemäß folgender vereinfachter Formel bestimmt werden (ISO-Empfehlung ISO/R 131-1959, gestrichelte Kurve im Bild oben):

 
 

Lautheit < 1 sone

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Für Lautstärkepegel unterhalb von 40 phon bzw. Lautheiten kleiner als 1 sone beschreibt die o. g. Formel die wahrgenommene Lautstärke nicht mehr korrekt, hier führen schon Vergrößerungen/Verkleinerungen des Lautstärkepegels um weniger als 10 phon zu einer Verdopplung/Halbierung des Lautheitseindrucks.

Ermittlung

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Will man die Lautheit für andere Geräusche als Sinustöne bestimmen, so muss dies entweder durch vergleichende Hörversuche erfolgen oder die Wahrnehmung der Lautheit durch den Menschen muss durch entsprechende mathematische Modelle nachvollzogen werden.

Genormte Messverfahren zur Lautheitsmessung werden beschrieben in DIN 45631 und ISO 532 B. Diese Messverfahren bestimmen wahlweise die Lautheit in Sone oder den Lautstärkepegel in Phon.[3]

Einflüsse auf die Lautstärkewahrnehmung

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Die Lautstärkewahrnehmung des Menschen und damit auch die Lautheit in Sone hängen vom Schalldruckpegel, dem Frequenzspektrum und der zeitlichen Struktur des Schalls ab. Daher führen Schallsignale mit gleichem Schalldruckpegel, aber unterschiedlichem Frequenzspektrum und Zeitverhalten zu sehr unterschiedlichen Lautheiten in Sone.

Wesentlichen Einfluss auf die Lautheit hat die Umsetzung der Schallsignale in Nervenimpulse im Innenohr. Je nach Stärke der Erregung der Nervenzellen wird ein Geräusch lauter oder leiser beurteilt. Verfahren zur Lautheitsmessung modellieren deshalb das Verhalten des menschlichen Gehörs. Zu den bekanntesten zählt das Verfahren von Eberhard Zwicker, das auf der Modellierung von Maskierungseffekten beruht.

Eine Messung der Lautheit in Sone ist dann sinnvoll, wenn eine Schallimmission beurteilt werden soll. Mehrere Computerzeitschriften messen den von Computern und ihren Komponenten abgestrahlten und auf den Menschen einwirkenden Schall in Sone. Die Wirkung des Schalls auf den Menschen steht bei allen Messungen der Lärmstörung im Vordergrund.

Oft laufende Geräte wie PCs, Kühlschränke in Volllast sollten hier im Bereich von Wohnen und Arbeit unterhalb von 0,4 Sone und dazu noch besser im Leerlauf oder Teillast unterhalb 0,1 Sone liegen, um störende Dauerbelastungen zu vermeiden. Lautstärken über 1 Sone werden oft schon als störend und belastend empfunden.

Beispiele

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Vergleich Schalldruck in Pascal, unbewerteter Schalldruckpegel in Dezibel (dB) und Lautheit in Sone (Schallimmissionswerte):

Situation
und
Schallquelle
Schalldruck p

Pascal
Schalldruck-
pegel Lp
dB re 20 µPa
Lautheit

sone
Schmerzschwelle 100 Pa 134 dB ≈676 sone
Gehörschäden bei
Kurzzeit-Einwirkung
20 Pa ab 120 dB ≈256 sone
Düsenflugzeug
100 m entfernt
6,3–200 Pa 110–140 dB ≈128–1024 sone
Presslufthammer,
1 m entfernt / Diskothek
2 Pa ~ 100 dB ≈64 sone
Gehörschäden bei
Langzeit-Einwirkung
0,36 Pa ab 85 dB ≈22 sone
Hauptverkehrsstraße,
10 m entfernt
0,2–0,63 Pa 80–90 dB ≈16–32 sone
Pkw, 10 m entfernt 0,02–0,2 Pa 60–80 dB ≈4–16 sone
Fernseher in 1 m
Zimmerlautstärke
0,02 Pa ca. 60 dB ≈4 sone
Normale Unterhaltung,
1 m entfernt
2 · 10−3–6,3 · 10−3 Pa 40–50 dB ≈1–2 sone
Sehr ruhiges Zimmer 2 · 10−4–6,3 · 10−4 Pa 20–30 dB ≈0,15–0,4 sone
Blätterrauschen,
ruhiges Atmen
6,3 · 10−5 Pa 10 dB ≈0,02 sone
Hörschwelle bei 2 kHz 2 · 10−5 Pa 0 dB 0 sone
sone 1 2 4 8 16 32 64 128 256 512 1024
phon 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140

Siehe auch

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Literatur

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Wiktionary: Sone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Stanley Smith Stevens: A scale for the measurement of the psychological magnitude: loudness. In: Psychological Review. Band 43. Jahrgang, Nr. 5. APA Journals, 1936, ISSN 0033-295X, S. 405–416 (apa.org [abgerufen am 8. April 2009]).
  2. SoneLexikon der Physik, Spektrum Akademischer Verlag, 1998
  3. Grundlagen der Psychoakustik: Lautheit in Sone. Abgerufen am 18. Februar 2024.