Der Tatra 147 war ein schwerer dreiachsiger Lastkraftwagen des tschechoslowakischen Fahrzeugherstellers Tatra. Dieser Typ wurde aus dem Tatra 111 entwickelt und wurde ab 1957 in Serie gebaut. Nachfolgemodell war der Tatra 138.

Zugmaschine Tatra 147 6×6
Bauzeit: 1957–1961
Stückzahl: ca. 500
Entwicklungsland: Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Motor
Typ T 111 A-8, V12-Diesel, luftgekühlt
Hubraum 14.825 cm³
Bohrung/Hub 110/130 mm
Verdichtung 16,5/1
Einspritzpumpe 2 Sechszylinder Motorpal
Höchstleistung 132,5 kW (180 PS) bei 1800/min
max. Drehmoment 726 Nm bei 1200/min
Kraftübertragung
Zweischeiben-Trockenkupplung, hydraulisch betätigt, mit pneumatischer Verstärkung mechanisches Viergang-Getriebe, pneumatisch unterstützt, mit Zweigang-Zusatzgetriebe und zweistufigen Planetengetriebe, Allradantrieb, Vorderradantrieb ist abschaltbar, Untersetzungsgetriebe in den Radnaben, Differenzialsperren
Fahrgestell
Zentralrohrrahmen, Pendelachsen, Teleskopstoßdämpfer, Reifen 11.00–20, Vorderachse mit mechanischer Schneckenlenkung ausgeführt und als Pendelhalbachse mit Blattfeder abgefedert, hydraulische Lenkhilfe, Hinterradachse als Pendelhalbachse ausgeführt sowie gefedert mittels halbelliptischer Längsblattfeder
Bremsen
pneumatische Zweikreis-Betriebsbremsanlage mit Trommelbremsen, Feststellbremse mechanisch, Anhängerbremsanlage mit Zweileitungsanschluss
Aufbau
Fahrerhaus hinter Motorhaube, feststehend, 3 Sitze, 2 Türen
Abmessungen, Gewichte und Fahrleistungen
Spurweite v/h 2.080 / 2× 1.800 mm
Länge / Breite / Höhe 6.130 / 2.500 / 2.610 mm
Radstand 2.900 + 1.220 mm
Bodenfreiheit 290 mm
Leergewicht 9.655 kg
Nutzlast 9.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 61 km/h
Verbrauch 34 l auf 100 km

Einsatzgebiet

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Der Tatra 147 wurde von dem Forschungsinstitut für Bau- und Keramikmaschinen Brünn aus dem Tatra 111 zu einem Muldenkipper umkonstruiert, weshalb er anfangs auch die Bezeichnung Tatra 111 Dumpcar erhielt. Das Fahrgestell des Spenderfahrzeuges war gekürzt worden und ihm ein Hinterkipper aufgebaut. Bestimmt war das Fahrzeug für den Transport von Steinen, Schüttgut und Erden in unwegsamen Geländen. Bedingt durch den gekürzten Radstand hatte der Wagen mitsamt dem Allradantrieb eine hohe Manövrier- und Geländegängigkeit verliehen bekommen.

Es ist nicht genau bekannt, wie viele Fahrzeuge von diesem Typ hergestellt wurden. Die Produktion endete im Jahr 1961, und es wurden nach einer Quelle ungefähr 500 Exemplare hergestellt[1], eine andere Quelle spricht von 1.024 gefertigten Muldenkippern.[2] Das Einsatzgebiet der Fahrzeuge waren vorrangig im Tagebau und in Steinbrüchen, wo sie dank ihrer Manövrierfähigkeit und Geländegängigkeit mit jeder Situation zurechtkamen. Einige wenige Exemplare wurden auch in die DDR exportiert.

Laut Quellangaben sollen bis jetzt 2 Exemplare erhalten geblieben sein.[1]

 
Antriebsmotor des Tatra 147

Von vorne gesehen ähnelt das Fahrzeug sehr dem Tatra 111, die Unterschiede ergeben sich lediglich in der Seitenansicht. Selbst die markante Form des Fahrerhauses ähnelt noch sehr dem Tatra 111 durch seine negative Neigung der Frontscheiben und unterscheidet sich so von dem in Deutschland mehr bekannten Tatra 141. Wie alle Lastkraftwagen von Tatra wurden auch die Hinterkipper nach dem Tatra-Prinzip hergestellt, also mit Zentralrohrrahmen, Allradantrieb und Stirnrad-Differentialgetriebe. Die Bereifung des Fahrzeuges war mit 11.00-20 ausgeführt, an den Vorderrädern als Einfachbereifung, an den Hinterrädern als Zwillingsbereifung. Die Räder besaßen bedingt durch das Tatra-Prinzip beim Ausfedern einen positiven Sturz.

Der Antriebsmotor des Hinterkippers war der T 111 A-8. Er war ein Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Luftkühlung. Der Motor besaß 3 Nockenwellen. Die Schmierung des Motors war eine Druckumlaufschmierung.

Die Stahlmulde des Hinterkippers fasste 5 m3 und besaß einen Schutz für das Fahrerhaus. Zur Verminderung von Erschütterungen des Fahrgestelles beim Beladen besaß sie einen doppelten Boden. In ihm waren 50 mm starke Holzbohlen eingelagert. Das Kippen erfolgte hydraulisch durch Betätigung eines Hebels im Fahrerhaus. Die durchschnittliche Kippdauer betrug ca. 20 Sekunden.[2]

Literatur

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  • Joachim Köster: DDR-Lastwagen-Importe aus der Tschechoslowakei, Polen, Rumänien und Ungarn. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-613-03758-8.

Einzelnachweise

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  1. a b Internetseite über die Technik des Tatra 147 auf Tatraportal
  2. a b Joachim Köster: DDR-Lastwagen-Importe aus der Tschechoslowakei, Polen, Rumänien und Ungarn. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2015, Seite 44, ISBN 978-3-613-03758-8.
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Commons: Tatra 147 – Sammlung von Bildern