Zinn(II)-sulfid

chemische Verbindung

Zinn(II)-sulfid ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Zinn und Schwefel mit der Formel SnS.

Kristallstruktur
Struktur von Zinn(II)-sulfid
_ Sn2+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Zinn(II)-sulfid
Andere Namen

Zinnmonosulfid

Verhältnisformel SnS
Kurzbeschreibung

dunkelgrauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1314-95-0
EG-Nummer 215-248-7
ECHA-InfoCard 100.013.863
PubChem 426379
ChemSpider 377250
Wikidata Q204986
Eigenschaften
Molare Masse 150,76 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,22 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

882 °C[1]

Siedepunkt

etwa 1230 °C[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

Bearbeiten

In der Natur kommt Zinn(II)-sulfid in Form des Minerals Herzenbergit vor.[3]

Gewinnung und Darstellung

Bearbeiten

Zinn(II)-sulfid kann durch Reaktion von Zinn mit Schwefel oder durch Reaktion von Zinn(II)-chlorid mit Schwefelwasserstoff gewonnen werden.

 
 

Eigenschaften

Bearbeiten

Zinn(II)-sulfid ist ein dunkelgrauer Feststoff, der unlöslich in Wasser, jedoch löslich in konzentrierter Salzsäure ist.[4]

Verwendung

Bearbeiten

Schwerlösliches (dunkelbraunes) Zinn(II)-sulfid kann als qualitativer Nachweis für Sn2+-Ionen genutzt werden (Fällungsreaktion). Aus Sn2+-haltigen Lösungen kann hierbei mit Schwefelwasserstoff oder löslichen Sulfidsalzen Zinn(II)-sulfid ausgefällt werden.[5]

 

Des Weiteren findet es als Zusatz in der Pulvermetallurgie Verwendung.[6] Es ist ein binärer Halbleiter mit einer Bandlücke von 1,3 eV bis 1,4 eV und wird in der Halbleitertechnik eingesetzt.[7][8]

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e Eintrag zu Zinn(II)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. September 2007. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Tin(II) sulfide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. April 2011 (PDF).
  3. Mineraldatenblatt - Herzenbergite (englisch, PDF 57,5 kB)
  4. Robert Strebinger: Praktikum der qualitativen chemischen Analyse einschließlich Mikro- und Tüpfelreaktionen. 1939, S. 49.
  5. Gerhart Jander, Ewald Blasius, Lehrbuch der analytischen und präparativen Anorganischen Chemie. 14. Auflage. Hirzel Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-7776-0612-X.
  6. Chemmetall: Verwendung von Metallsulfiden (Memento vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)
  7. Marcel Gielen: Tin Chemistry: Fundamentals, Frontiers, and Applications. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-0-470-75808-3, S. 290 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Jacob A. Andrade-Arvizu et al.: SnS-based thin film solar cells: perspectives over the last 25 years. Journal of Materials Science: Materials in Electronics, 2015, doi:10.1007/s10854-015-3050-z.