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Wikijunior Europa/ Ukraine

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Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

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Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Die Lage der Ukraine in Europa.

Die Ukraine ist das größte Land, das vollständig in Europa liegt. Sie befindet sich in Osteuropa und grenzt an die Russische Föderation, Moldawien, Rumänien, Ungarn, die Slowakei, Polen und Weißrussland. Außerdem hat es Küsten zum Schwarzen Meer und zum Asowschen Meer.

Die Hauptstadt ist Kiew. Weitere Millionenstädte sind Charkiw, Dnipropetrowsk und Odessa. Die Währung heißt Hrywnja.

Die Ukraine ist u.a. Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Sie gehört nicht zur Europäischen Union, arbeitet aber in vielen Bereich mit der EU und ihren Mitgliedsstaaten zusammen.

Die Flagge der Ukraine.

Geschichte

Durch schwedische Seefahrer, die Wikinger, genauer deren Kriegerkaufleute wird ab dem achten Jahrhundert nach Christus ein russisches Land gegründet, als diese die Flüsse hinauffahren, sich mit der slawischen Bevölkerung mischen und mit ihr zusammen das Land besiedeln; dieses Land wird Kiewer Rus genannt. Im Zuge von Kriegen um den Thronnachfolger (Erbfolgekriege) beginnt das alte russische Reich am Anfang des 12. Jahrhunderts zu zerfallen, sodass die anstürmenden Mongolen unter Dschingis Khan und seinen Nachfolgern den größten Teil des damaligen russischen Reiches beherrschen.

Die Gebiete der heutigen Ukraine werden schon bald von Litauen erobert, das später eine Personalunion mit Polen eingeht. Die Ukraine gelangt damit ab dem 16. Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Ab 1654 bis zu den polnischen Teilungen 1772–1795 wird der größte Teil der Ukraine von Russland erobert; das Land wird (in Erinnerung an die Kiewer Rus) oft als Kleinrussland und auch als Ruthenien bezeichnet; der Name Ukraine bürgert sich erst im 19. Jahrhundert ein.

Nach dem Ersten Weltkrieg wird die Ukraine nach zwei blutigen Bürgerkriegen Teil der Sowjetunion. Im Zweiten Weltkrieg wird die Ukraine von Deutschland besetzt und ausgeplündert. Bis zu einer Million jüdischer Ukrainer werden ermordet; weitere 5,5 Mio. ukrainische Zivilisten sterben. Am Ende des Zweiten Weltkriegs sind nach den Zerstörungen durch die Deutschen etwa 10 Mio. Ukrainer obdachlos.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Ostteil Polens der Ukraine zugeschlagen. Die polnische Bevölkerung wird teils ausgesiedelt, teils vertrieben; umgekehrt wird die ukrainische Minderheit aus Polen in die Ukraine umgesiedelt.

Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion wird die Ukraine 1991 unabhängig. Vor allem in der östlichen Hälfte gibt es weiterhin eine große russische Minderheit. Wegen der Konkurrenz zwischen den Bevölkerungsgruppen und wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten suchen die Politiker der Ukraine seither erfolglos einen Weg zwischen der Russischen Föderation und der Europäischen Union.

Landschaft und Klima

Übersichtskarte.

Die Fläche umfasst 603.700 km².

Das Land wird größtenteils zur Osteuropäischen Ebene gezählt. Dazu gehören vor allem die Tiefebene um den Fluss Dnepr und die Schwarzmeerküste sowie die etwas höher gelegenen „Platten“ (zwischen 200 m und etwa 500 m Höhe). Die Platten sind reich an Rohstoffen (Eisenerz, Kohle) und werden von zahlreichen Flüssen durchschnitten.

Die Halbinsel Krim zählt zu Südosteuropa und hat ein eigenes Gebirge mit Bergen bis zu 1.545 m Höhe. Der Westrand mit einem Teil der Karpaten und dem Rand der Ungarischen Tiefebene zählt zu Mitteleuropa. In den Ostkarpaten liegt mit dem Howerla (2.061 m Höhe) der höchste Berg der Ukraine.

Das Klima unterscheidet sich in den verschiedenen Regionen sehr stark. Der Nordwesten hat noch relativ viel Niederschlag, aber schlechte Böden, und er ist von der Tschernobyl-Katastrophe stark betroffen. Das Zentrum ist sehr fruchtbar und hat mittlere Niederschlagsmengen; es zählte zu Zeiten der Sowjetunion als „Kornkammer“. Auch die Küstengebiete sind sehr fruchtbar; mit milden Wintern werden sie für Obst- und Weinanbau genutzt. Im Südosten gibt es relativ wenig Niederschlag und heiße Sommer; trotz fruchtbarer Böden wird es erst in den letzten Jahrzehnten mit künstlicher Bewässerung stärker genutzt.

Bevölkerung

Der Massandra-Palast auf der Krim.

Die Ukraine hat ungefähr 46 Millionen Einwohner; die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 78 Einwohner pro km². Ukrainer stellen etwa 77 %, Russen etwa 17 %. Die größten weiteren Minderheiten sind Rumänen, Tataren, Weißrussen, Bulgaren, Ungarn, Polen und Armenier.

Etwa drei Viertel der Bevölkerung sprechen Ukrainisch als Muttersprache oder als Zweitsprache; etwa ebenso viele sprechen Russisch. Die Amtssprache ist Ukrainisch, aber Russisch wird selbst in der Hauptstadt im Alltag oft verwendet. Es gibt deshalb starke Bestrebungen, Russisch zur gleichberechtigten zweiten Amtssprache zu machen.

Die Ukraine ist traditionell ein konfessionell gemischtes Land. Fast die Hälfte der Bevölkerung gehört verschiedenen orthodoxen Kirchen an. Etwas mehr als 10 % gehören zur griechisch-katholischen Kirche. Daneben gibt es vor allem Muslime (4 %), evangelische Christen (2,7 %) und römisch-katholische Christen (2,3 %). Etwa 6 % sind Atheisten oder gehören anderen Religionen an.

Die Katastrophe von Tschernobyl

Das Kernkraftwerk von Tschernobyl am Rande der Ukraine.

Zu Informationen über die Ukraine gehört das schlimmste Unglück bei der zivilen Nutzung der Kernkraft. Das Kernkraftwerk Tschernobyl befindet sich im Norden der Ukraine nahe der ukrainisch-weißrussischen Grenze – etwa vier Kilometer von der Stadt Prypjat und 18 Kilometer von Tschernobyl entfernt – und ging zwischen 1978 und 1983 in Betrieb (also zur Zeit der Sowjetunion).

Am 26. April 1986 gab es eine Kernschmelze und eine Explosion im Block 4 des Reaktors. Ursache waren gravierende Konstruktionsmängel sowie Planungs- und Bedienungsfehler bei einem Versuch. Große Mengen an radioaktivem Material wurden in die Luft geschleudert und verteilten sich hauptsächlich über die Region nordöstlich von Tschernobyl, aber auch über viele andere Regionen Europas. Der Unfall führte bei einer nicht genau bekannten Zahl von Menschen zum Tod. (Verschiedene Berechnungen nennen zwischen 25.000 und über 100.000 Toten innerhalb von 20 Jahren.) Bei vielen Erkrankungen wird die Strahlung als mögliche Ursache angesehen. Dazu kommen psychische, soziale, ökologische und ökonomische Schäden.

Der Boden in vielen betroffenen Gegenden ist weiterhin radioaktiv verseucht. Selbst bei den Waldbränden in Russland 2010 wurde befürchtet, dass radioaktive Stoffe erneut aufgewirbelt und verbreitet werden.

Sehenswürdigkeiten

In der Ukraine gab es schon im 19. Jahrhundert viel Tourismus. Vor allem die Schwarzmeerküste und die Krim waren zur Zeit der Sowjetunion die beliebtesten Reiseziele.

Sehenswert sind z.B. die Städte Kiew (Hauptstadt), Lemberg (Lwiw, gehörte bis 1945 zu Polen und vorher zu Österreich-Ungarn), Odessa oder Jalta (auf der Krim). Interessante Landschaften sind z.B. die Krim, die Küsten des Schwarzen Meeres und des Asowschen Meeres, das Donau-Delta oder die Karpaten.

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Siehe auch

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