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Wikijunior Sprachen/ Lateinisch

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Welche Schrift verwendet diese Sprache?

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Dort wird das lateinische Alphabet heutzutage benutzt

Latein benutzt das, was wir heute als das lateinische Alphabet kennen. Dieses Alphabet ist eine veränderte Version des griechischen Alphabets, welches wiederum eine veränderte Version der alten phönizischen Schrift ist.

Das lateinische Alphabet ist die Grundlage für die meisten europäischen Sprachen und für viele andere Sprachen auf der ganzen Welt. Auch unsere Schrift basiert auf dem lateinischen Alphabet.

Die Römer benutzten Großbuchstaben. Deshalb siehst du auf alten römischen Tafeln nur Großbuchstaben. Erst in der Spätantike wurden die kleinen Buchstaben „erfunden“. Das lateinische Alphabet bestand ursprünglich aus 20 Buchstaben:

A B C D E F H I K L M N O P Q R S T V X

Als Griechenland 146 v. Chr. Teil des Römischen Reiches wurde, sollten auch die Namen von Griechen und Fremdwörter richtig dargestellt werden. Also kamen die Buchstaben Y und Z dazu. Das Alphabet bestand dann aus 22 Buchstaben. Den Laut, den das G darstellt, gab es auch schon. Er wurde durch das C dargestellt. Um aber das Verstehen von Texten zu erleichtern, fügten die Römer irgendwann einen Strich zu dem C dazu, um erkennen zu können, wann sie es als G auszusprechen hatten. Das geschah in der Spätantike.

Im Mittelalter entstand aus zwei aufeinanderfolgenden V das W. Als nämlich Wörter der Germanen wiedergegeben werden sollten, musste auch der Laut w, den die Germanen hatten, umgeschrieben werden. Die Schreiber mochten ihn aber nicht mit V umschreiben, da die Laute nicht zusammenpassten. Also entschieden sie sich, einfach zwei V hintereinander zu schreiben, um w zu kennzeichnen. VV verschmolz dann zu unserem W. Das kann man heute noch an der englischen und französischen Bezeichnung („double u“ und „double v“, auf Deutsch Doppel-U beziehungsweise Doppel-V) erkennen. Warum reden die englisch Sprechenden vom Doppel-U statt vom Doppel-V?

Mit dem U hat es folgende Bewandnis: Das V wurde von jeher als u gesprochen. Vor einem Vokal allerdings veränderte sich wie beim i die Aussprache. Das V wurde dann wie ein (heutiges) v ausgesprochen. Wiederum um sich das Lesen zu vereinfachen, erfand man das Zeichen U und setzte es in das Alphabet. Ebenso wie das U wurde das J in der Renaissance ergänzt. Dafür gibt es folgende Gründe: In Texten sieht es komisch aus, wenn zwei I hinter einander stehen. Trat ii am Ende eines Wortes auf, wurde der Strich beim letzten i nach unten verlängert wie beim heutigen j. Hinzu kommt, dass ein i vor einem Vokal (a, e, o, u) wie j ausgesprochen wird. Man setzte das verlängerte i an diese Stelle, obwohl es ursprünglich eigentlich nur am Ende eines Wortes verwendet wurde.

Nun sind wir bei 26 Buchstaben angelangt:

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Diese Buchstaben bezeichnet man heute als „lateinisches Alphabet“ Im Deutschen Alphabet kommen noch die Buchstaben Ä, Ö und Ü dazu sowie – außer in der Schweiz und Liechtenstein – der Kleinbuchstabe ß. In anderen Sprachen wurden andere Buchstaben ergänzt, um Besonderheiten der Aussprache darstellen zu können, z. B. å, é, ï, ò, û und æ.

Wie viele Menschen sprechen Lateinisch und wo spricht man diese Sprache?

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Die lateinische Sprache gilt als ausgestorben. Das bedeutet, dass es kaum Menschen gibt, die sie im Alltag benutzen. Trotzdem gibt es noch einige Leute, die Latein sprechen können. Viele von ihnen sind Geschichts- und Religionswissenschaftler, die historische Texte in Latein lesen. Im Vatikan, wo der Papst lebt, ist Latein die Amtssprache, obwohl diese Sprache ausgestorben ist. Hier gibt es viele Menschen, die Latein sehr gut beherrschen.

Auch Sprachwissenschaftler, die romanische Sprachen (Französisch, Spanisch, Rumänisch) studieren, müssen die lateinische Sprache kennen, weil diese Sprachen aus der lateinischen Sprache entstanden sind, so dass man deren Geschichte nicht ohne Lateinkenntnisse verstehen kann.

Vor zweitausend Jahren wurde Latein im ganzen römischen Reich gesprochen, welches sich auf seinem Höhepunkt von Portugal bis zum Irak und von Britannien bis nach Nordafrika erstreckte. Während des Mittelalters und der frühen Moderne war Latein die vorherrschende Sprache der Kirche und der Universitäten in Westeuropa. Viele lateinische Wörter und Redewendungen werden noch immer in der Wissenschaft, im Recht und in der Medizin benutzt.

Was wissen wir über die Geschichte dieser Sprache?

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Latein gehört zur Familie der italischen Sprachen und das lateinische Alphabet basiert auf dem alten italischen Alphabet, welches sich wiederum vom griechischen Alphabet ableitet. Latein wurde im 9. oder 8. Jahrhundert v. Chr. von Einwanderern auf die italienische Halbinsel gebracht. Diese Einwanderer kamen aus dem Norden und siedelten sich in der Region Latium an, vor allem am Fluss Tiber, wo sich die römische Zivilisation entwickelte. Latein wurde durch die keltischen Dialekte und die nicht-indo-europäische etruskische Sprache in Norditalien und durch Griechisch in Süditalien beeinflusst.

Trotzdem besteht die überlebende lateinische Literatur fast gänzlich aus klassischem Latein, einer künstlichen, hoch stilisierten und ausgefeilt literarischen Sprache, aus dem 1. Jahrhundert nach Christus; die tatsächlich gesprochene Sprache des römischen Reichs war Vulgärlatein, welches sich deutlich vom klassischen Latein in Grammatik, Vokabular und eventuell Aussprache unterschied. Obwohl Latein die hauptsächlich geschriebene Sprache des römischen Reichs blieb, wurde Griechisch die Sprache, die von der gelehrten Elite gesprochen wurde, ebenso wurde die meiste von den Römern studierte Literatur in Griechisch geschrieben. In der östlichen Hälfte des römischen Reichs, welches später zum byzantinischen Reich wurde, verdrängte Griechisch schließlich das Latein sowohl als geschriebene als auch als gesprochene Sprache.

Wer gehört zu den berühmten Autoren und Dichtern, die in dieser Sprache schrieben?

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  • Julius Caesar – Ein berühmter General, der später der Diktator von Rom wurde. Er schrieb alle seine Berichte von seinen Schlachten im Gallischen Krieg nieder. Wie du weißt, schrieb er sich eigentlich IVLIVS CAESAR, denn das J, U und die Kleinbuchstaben wurden erst viel später eingeführt.
  • Sueton – Ein Historiker, der vor allem durch seine Biographien „Die Zwölf Caesaren“, den ersten zwölf Herrschern des römischen Reichs, bekannt wurde.
  • Vergil – Ein Dichter, der die Aeneis schrieb, ein Buch über die Gründung der Stadt Rom (teilweise auf einer Legende basierend).
  • Cicero – Wahrscheinlich der beste römische Redner, bekannt für seine Arbeit in Politik und Recht.
  • Titus Livius – Ein Autor von „Ab Urbe Condita“, einem Buch über die Stadt Rom. Seine Schriften sind sehr verworren – die meisten seiner Sätze und Redewendungen haben eine Art Unterordnung.
  • Catullus – Ein Dichter, der über und an seine Freunde schrieb, über seine Freundin, um andere zu beleidigen oder um Beileid zu geben.
  • Ovid - Ein sehr bekannter und beliebter römischer Dichter, der aber wegen des Sittenverfalles in Rom verbannt wurde. Er schrieb das bekannte Werk Ars Amatoria das über die Kunst des Liebens erzählt.

Welche Redewendungen könnten in dieser Sprache nützlich sein?

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  • Salve – Hallo oder auf Wiedersehn
  • Veni, vidi, vici (Caesar) – Ich kam, ich sah, ich siegte
  • Opus magnum – Meisterwerk
  • Per aspera ad astra – Durch Mühsal zu den Sternen
  • Exempli gratia – Zum Beispiel
  • Nota bene – Wohlgemerkt (wörtlich: merke gut)
  • Te amo – Ich liebe dich
  • Et – Und(/Auch)
  • Tu – Du
  • Ego – Ich
  • Quod est nomen tuum? - Was ist dein Name?/Wie heisst du?
  • Nomen mihi ... est. - Mein Name ist... ./Ich heisse... .
  • Ut vales? - Wie geht es Dir/Ihnen?
  • Bene/Male valeo. - Es geht mir gut/schlecht.
  • Aegrotus/Aegrota sum. - Ich bin krank. (Eine männliche Person benutzt die Form auf "-us", eine weibliche diejenige auf "-a")
  • Unde venis? - Woher kommst Du/kommen Sie?
  • Ex ... venio. - Ich komme aus ... .
  • Latine loqui potes? - Kannst du Lateinisch sprechen?
  • Ita(/Quippe) - Ja
  • Non(/Immo) - Nein
  • Gratiam ago! - Vielen Dank!
  • Amor vincit omnia – Die Liebe siegt über alles
  • Cogito ergo sum (René Descartes) – Ich denke also bin ich
  • Quo vadis? – Wohin gehst du?
  • Alea iacta est. (Caesar) – Der Würfel ist geworfen. (Im Sinne von "nichts geht mehr", jetzt werden die Würfel auch fallen.)
  • Carpe diem - Nutze den Tag

Was ist ein einfaches Gedicht, das ich in dieser Sprache lernen kann?

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Latein:

Si qui forte mearum ineptiarum
lectores eritis manusque vestras
non horrebitis admovere nobis.

Übersetzung:

Wenn ihr zufällig
Leser meiner Dummheiten sein werdet,
dann werden eure Hände nicht zittern, wenn sie sich durch meine Gedichte bewegen.


Catull, carmen 85:

Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.

Übersetzung:

Ich hasse und liebe. Du fragst mich vielleicht warum ich das tue.
Ich weiß es nicht. Doch ich fühle, dass es geschieht und werde gequält.




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Vielen herzlichen Dank an Alle, die sich an der Übersetzung dieser Seite beteiligt haben. Mitwirkende an dieser Übersetzung sind in der Seitenhistorie dieser Seite vermerkt. Falls Sie Spaß daran gefunden haben und weitere Seiten übersetzen wollen, finden Sie hier weitere.

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