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Dieser Artikel beschreibt die Ereignisse, Personen und Orte die im Wiener Diarium vom 8. August 1703 beschrieben werden.
Inschrift auf Metallstatue Friedrich Wilhelms, dem Reiterstandbild des Grossen Kurfürsten: DIVO FRIDERICO GUILELMO MAGNO S. R. I. ARCHIC. ET ELECT. BRANDENB. SUO PATRIAE EXERCITUUM PATRI OPT. MAX. INCLYTO QUUM lNCOMPARABILIS HEROS DUM VIXIT AMOR ORBIS AEQUE AC TERROR HOSTIUM EXTITISSET HOC PIETATIS ET GLOR. AETERNAE MONUM . L. M. Q. P. (Libenter meritoque prorsus) PRIMUS E SUA STIRPE REX BORUSS. AN. A. CH. N. CIDIDCCIII.[1]
St. Felix: Eine Aktion zwischen den Malcomenten und den königlich- französischenTruppen hat stattgefunden, wobei die letzteren ziemlich gelitten haben.
Ein starkes Detachement Malcontenten sei in das Vivarais eingerückt und habe Reiterei bei sich.
König Peter II. von PortugalLudwig XIV. im Krönungsornat, Porträt von Hyacinthe Rigaud (1701; Musée du Louvre)König Peter II. von PortugalKönig Peter II. von PortugalParis: Der König von Frankreich Ludwig XIV. habe dem Portugiesischen Envoyé [Gesandten] die verlangte Audienz abgeschlagen, welches er alsobald durch einen Kurier an seinen König Peter II. nach Lissabon abgeschickt hat.
Der Donjon des Schlosses von NordostenDer König von Frankreich habe den Herrn Karl Ernst von Wallenstein so zu Vincennesden 10. Juli angelanget wieder vor 50.000 Livres an Kleinodien zustellen lassen.
Haag: Mit Briefen aus der Grossen Armee vom 4. Juli hat man, dass mit dem anbrechenden Tag selbige aufgebrochen, um den Feind aufzusuchenn nachdem man die ganze Nacht die Morasten zu passieren Brücken geschlagen. Es hätte zwar der Feind selbige abgewartet bis sie eine halbe Stund vom Lager arriviert [angekommen] weilen er aber gesehen, daß man die Gründe und Täler passieret und sich en Bataille [im Kampf] vor sein Retrenchement und Linien stellen täte, hat sich der Feind aus seinem Lager in die Linien bey Antorff retiriert [eilig zurückgezogen]. Indessen war unsere Armee zum Schlagen wohlgemuth und ihr bestes zu thun gesinnet. So gleich vernimmt man, daß unsere Armee, weilen die Franzosen zum Schlagen nicht zu bringen und sich wohlretrenchiert, selbige wegen Mangel der Fourage zurückgezogen. Es scheint aber, dass innerhalb weniger Tage die Grosse Armee, so wie man sagt, jetzt 75.000 bis 80.000 Mann stark ist, die Trupen des General Friedrich Johann Freiherr von Baer, Herr zu Schlangenburg damit begriffen, stündlich erwarten und alsdann die Feinde in ihren Linien angreifen oder eine andere Expedition vornehmen werde.
Kayserliches Feldlager: Zwei Redouten wurden zur Perfektion gebracht, der Feind arbeitet am Retrenchement seiner Truppen. Lederne Schiffsbrücken liegen bereit für den Übergang großer Teile der Armee über die Donau. Die fränkischen Truppen stehen eine Stunde von der Hauptarmee. Plan gegen Donauwörth.
Graf de La Tour ist bei Ehingen angelangt. Die Stadt wird aus dem kaiserlichen Lager als anders woher mit Kavallerie verstärkt. 4.000 Mann seien über die Donau marschiert und weitere 8.000 sollen nachfolgen.
Vor etlichen Tagen ist einige Kavallerie aus dem Lager zu Schweighofen über den Rhein detachiert [für besondere Anwendungung abkommandiert] worden; dort befanden sich jetzt ungefähr 6000 neu angekommene Soldaten, die sich den Truppen bei Ober-Bühl einreihten.
Die Holländischen Truppen in Schwaben sollen zu der grossen Armee marschieren.
Hans Karl von Thüngen um 1700General Johann Karl von Thüngen befindet sich in Stollhofen und ist im Begriff aus denen Linien weiter vorzurücken.
Bei Philippsburg erwarten von Landau angekommene Constabler mit ihrer Artillerieauf weitern Marsch die Ordre. Man will versichern, dass ein grosses Dessein [französisch. Plan, Absicht] obhanden, dessen Vollführung sich aber bald zeigen wird.
Die drei holländischen Regimenter, die sich in Bonn befinden, sollen noch nicht heraus marschieren, wie neulich verlauten wollen: Es haben aber die Herren Staaten von Holland dem Kölner Domkapitelvorstellen lassen, dass sie selbst so viele Truppen anwerben werden, wie zur Besetzung der Städte und Festungen des Erzstifts Köln notwendig wären. Auf Seiten des Erzstifts wurden daraufhin weitere Truppen ausgehoben: Zwei jeweils 1000 Soldaten starke Regimenter. Dahero auch die Cöllnische Beamten aus den vom hohen Domkapitel und den Landständen vor dieses Jahr ausgeschriebene Simplen dem Kriegskommissar einliefern müssen zu Ausführung der zur Defension [Verteidigung] destinierten [bestimmten] Werbungen der Regimenter.
Hampton Court Großes TorhausMeinhard von SchombergHampton Court Palace: Es wurde abermals ein großer Rath über die Sache von Portugal und Savoyen abgehalten. Herzog Meinhard von Schomberg, der die britischen Truppen in Portugal befehlen soll, war zugegen.
Sir Cloudesley Shovell, porträtiert von Michael DahlDer Admiral of the Fleet Sir Cloudesley Shovell hat mit seiner Flotte Portsmouth passiert. Acht Kapitalschiffe sollen folgen, so dass die Flotte 58 Schiffe stark sein wird. Die Flotte besteht aus Fregatten, Brandern, Bombarden und Galioten. Er ist im Begriff alle nach Türkei destiniertenKauffahrteischiffe an Neapel und Sizilien vorbei zu konvoieren[geleiten].
D. Luís da CunhaDer portugiesische Ambassadeur [Botschafter] Luís da Cunha hat mit vielen Waffenschmieden dieser Stadt verhandelt wegen 10.000 Musketen und 10.000 Degen, die er nach Portugal senden solle.
Anne Stuart, Gemälde von Michael Dahl, 1705Königin Anne hat eine konsiderable [beachtliche, ansehnliche] Geldsumme, die ihrer Hofhaltung zugeeignet war zu dem Gemeinen besten gegeben.
In einem einzigen Kirchspiel Londons hat man dieser Tagen 4.000 Pfund Sterling freiwillige Kollekte erhoben, um den Malcontenten in den Sevenneszur Hilfe übersandt zu werden.
Zu Falmouth sind zwei französische Capers von Saint-Malo einer mit sechs Stücken und 240 Mann Besatzung, der andere mit 28 Geschützen und 110 Mann Mann Besatzung durch zwei Kriegsschiffe auffgefangen worden.
Leopold I. (HRR) und Erzherzog Karl und Durchlauchtigste Herrschaft besuchen das Amt im königlichen Kloster, danach Mittagsmahl. Abends Vesper und Litanei im Kapuzinerkloster am Neuen Markt
Inneres der Kapuzinerkirche
Drei große Schiffe mit allerhand Kriegsmunition Gestück, Mörser, Granaten, Bomben, Kugeln beladen kommen aus Ungarn und sollen ins Bürgerliche Zeughaus verladen werden.Bürgerliches Zeughaus mit Fiaker
Die Kaiserin begab sich mit den Erzherzoginnen morgens zu einer Armenspeisung und zum Verteilen von Geschenken zum Siechenhaus zum Klagbaum. Danach ging es zurück ins Schloß Favorita. Von hier mit Kaiser Leopold I. zur Dominikanerkirche, Santa Maria Rotunda, um das Hochamt zum Fest de Heiligen Dominikus zu feiern. Danach fuhren sie zurück zum Schloß Favorita und abends zu einer Lustjagd zum Schloss Schönbrunn.
Kaiser Leopold I. mit Familie feiern in der Loretokapelle der Augustinerkirche ein festliches Hochamt zum Fest des Heiligen Kajetan in Gegenwart der neapolitanischen Prinzen.
Die Grosse Armee unter Ludwig Wilhelm vermehrt sich fast täglich.
Aus Wien wurden große Geldsummen durch General Schallenberg zu Ludwig Wilhelm geschickt.
Eugen von Savoyen ist im Begriff ein großes Magazin vor der Armee Ludwig Wilhelms aufzurichten.
General von Guttenstein ist in Innsbruck eingezogen. Hier liess er das Te deum erklingen.
Churbayern ist durch den Scharnitzpass nach Tirol gelangt. Seine Mannschaft besteht aus 3.000 Mann zumeist Granadiers. Sie verschanzten sich gegen Innsbruck und gedachten Scharnitz.
Die Franzosen unter General Vaubonne haben den venezianischen Pass Monte Baldo erobert und sind gegen Tirol vorgerückt. Daraufhin siebenstündiges Gefecht. General Solari war nicht anwesend, wurde aber erwartet.
Die Bayern mussten von Hall abmarschien. Daraufhin hat Max Emanuel seinen Truppen alles prei gegeben, die darauf grausam gehaust haben.
Oberungarn: Die Rebellen verstärken sich weiterhin, verfahren grausam mit Deutschen, die sie antreffen. Sie rücken über die Theiß Richtung Erlau vor. Sie werden als Räubergesindel bezeichnet. Treffen mit österreichischer regulierter Miliz wird erwartet.