Burg Veynau

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Burg Veynau
Blick auf die Kernburg aus südlicher Richtung

Blick auf die Kernburg aus südlicher Richtung

Staat Deutschland
Ort Wißkirchen
Entstehungszeit um 1340
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung Markgraf, Ministeriale
Bauweise Bruchstein
Geographische Lage 50° 38′ N, 6° 43′ OKoordinaten: 50° 38′ 19,5″ N, 6° 43′ 4,8″ O
Burg Veynau (Nordrhein-Westfalen)
Burg Veynau (Nordrhein-Westfalen)

Die Burg Veynau ist eine mittelalterliche Wasserburg und die größte Burganlage im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Sie zählt zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Burgen im Rheinland. Sie liegt am westlichen Rand des Euskirchener Stadtgebietes.

Die Burg liegt unmittelbar am Veybach neben der Bahntrasse der Eifelstrecke sowie der Bundesautobahn 1, von wo aus sie in südlicher Fahrtrichtung gut zu sehen ist. Erreichbar ist sie über die Anschlussstelle Wißkirchen, Bundesstraße 266 und L 11. In der Nähe liegen neben dem Euskirchener Stadtteil Wißkirchen die zu Mechernich gehörenden Orte Obergartzem und Satzvey.

Von der sehr weitläufigen Burganlage sind die äußere und innere Vorburg mit zwei runden Schalentürmen und die Kernburg mit Palas und zwei Ecktürmen erhalten. Der historische Wassergraben, die Wehrmauer sowie Maueransätze der untergegangenen mittelalterlichen Flügelbauten sind noch sehr gut erkennbar. Das imposante Herrenhaus aus Bruchstein steht auf einer Insel, umgeben von einem Wassergraben, und ist durch einen Torbau in der Wehrmauer aus dem 16. Jahrhundert erreichbar.

Die Burg Veynau steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Sie befindet sich in Privatbesitz und wurde zeitweise als Wohn- und Geschäftssitz genutzt. Die Außenanlage ist nur im vorderen Bereich frei zugänglich. Das Gewässer wird durch einen ansässigen Angelverein bewirtschaftet.

Nördlich der Vorburg, an der Brücke über den Veybach, steht eine uralte Linde, deren hohler Stamm sich vielfach aufgeteilt hat, daneben ein altes Steinkreuz.[1] Die Brücke wurde beim Hochwasser 2021 zerstört.

Um 1340 wurde die Burg gegründet und vom Markgrafen von Jülich als Lehen an den Truchsess Dietrich Schinnenmann von Aldenhoven gegeben, der sie zur stärksten Festung der Region ausbaute. 1351 wurde die Burg zum Kölner Offenhaus. 1355 wurde sie beschädigt, aber sofort wieder aufgebaut. Im gleichen Jahr ging die Burg in jülischen Besitz über und wurde Teil des jülischen Burgengürtels um Euskirchen. 1381 ging die Burg dann als Lehen an Balduin von Monyardin. Dieser versäumte 1422, beim neuen Landesherrn, Herzog Adolf von Berg, um eine neue Belehnung mit der Burg nachzusuchen, der daraufhin die Burg eroberte und das Lehen einzog.

1447 erwarb Heinrich von Geisbusch zunächst eine, später auch die zweite Hälfte der Burg. Er starb 1451, und seine Witwe veräußerte die Burg an Dietrich I. von Bourscheidt. Durch einen Umbau erhielt die Burg ihr heutiges Aussehen. Im geldrischen Krieg (1542–1543) konnte die Burg gegen die kaiserlichen Truppen verteidigt werden. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde sie stark beschädigt und von 1661 bis 1664 repariert. Nachdem der französische General Lacroix sie 1708 hatte niederbrennen lassen, wurde die Burg wiederhergestellt, und die Türme erhielten ihre heutigen Hauben. 1722 ging sie an den kurpfälzischen Generalfeldmarschall Maximilian Carl von Martial, der den Westteil des Herrenhauses neu ausbaute. 1743 erbte Joseph Anton Freiherr Beissel von Gymnich die Burg.

Im 19. Jahrhundert verlor die Burg ihre Bedeutung und wurde als Landgut genutzt. 1843 erwarb sie Herzog Prosper Ludwig von Arenberg. Im 20. Jahrhundert stand sie lange leer und verfiel. Ein schweres Erdbeben zog das Gebäude 1951 in Mitleidenschaft. 1973 kaufte der Landwirt Theodor Bamberg die Burg von den Arenbergern. 1988 kam die baufällige Burg in den Besitz von Harald Freiherr von Elmendorff, der sie mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen aufwendig restaurierte. Sein Erbe Alexander von Elmendorff starb 2021. Seitdem wird die Burg von einem Nachlassverwalter verwaltet, da das Erbe strittig ist.

Die Burg war 2014 Drehort für den Horrorfilm Die Präsenz.

Commons: Burg Veynau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Baumläufer: Linde bei Burg Veynau. In: baumkunde.de. 16. Juli 2022, abgerufen am 12. Juni 2023.