Lola (1981)

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Film
Titel Lola
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1981
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Peter Märthesheimer,
Pea Fröhlich
Produktion Horst Wendlandt
Musik Peer Raben
Kamera Xaver Schwarzenberger
Schnitt Juliane Lorenz
Besetzung
Chronologie

Lola ist der zweite Film der BRD-Trilogie des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1981.

Lola spielt im Jahre 1957 in Coburg. Die Pfründe sind unter den Honoratioren der Stadt aufgeteilt, man arbeitet zum Wohle des eigenen Wohlstands Hand in Hand, und alle sind zufrieden. Geschäftliches wird zwischen dem Bürgermeister, dem Polizeipräsidenten, dem Bankdirektor und dem Baulöwen Schuckert vorzugsweise im örtlichen Bordell, der „Villa Fink“, bei Schampus besprochen, wobei die Unbehaglichkeit der Honoratioren in der Nachkriegsdemokratie unübersehbar ist.

Die Idylle wird jäh gestört, als ein neuer Baudezernent, Herr von Bohm, sein Amt im Rathaus antritt. Korrekt und unbestechlich mit ehernen moralischen Grundsätzen versehen, durchschaut er bald die Machenschaften der Stadthonoratioren. Lola legt es darauf an, ihn kennenzulernen, während sie ihren wahren Beruf als Prostituierte verschweigt. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, wobei sich Herr von Bohm in Lola verliebt. Zunächst durchaus auf Kooperation bedacht, denn vom „Wirtschaftswunder“ profitiert ja auch der kleine Mann, ändert sich seine Haltung schlagartig, als ihm seine zarte Liebe Marie-Luise alias Lola, die „schärfste Hure der Stadt“ und persönlicher „Besitz“ des Baulöwen Schuckert, im Bordell vorgeführt wird. Völlig verzweifelt sammelt er Material gegen Schuckert, um ihn zu vernichten.

Doch niemand möchte am Status quo etwas ändern, nicht einmal die Presse interessiert sich dafür. Und am Ende sind alle, einschließlich von Bohm, in das System integriert. Er bekommt als Schweigegeld Lola von Schuckert überlassen und heiratet sie. Lola wird neue Chefin des Bordells, und die alten Geschäfte werden wieder aufgenommen.

„Dem Spiel der drei Protagonisten Adorf, Sukowa und Mueller-Stahl zuzuschauen, ist Kino-Vergnügen vom Besten. Außerdem zeichnet sich Lola durch etwas aus, was in keinem anderen Film Fassbinders zu finden ist – Humor.“

Horst Claus: Reclams Lexikon des deutschen Films, 1995

„Im Gewand einer populär erzählten Kolportage-Geschichte legt Fassbinder die Moral der ‚Adenauer-Ära‘ bloß, wobei er auch Klischees und grellen Kitsch nicht scheut. Dabei steht die manierierte Inszenierung der satirischen Absicht oft im Wege. (Zweiter Teil von Fassbinders ‚Wirtschaftswunder-Trilogie‘ und beeindruckendes westdeutsches Debüt des DDR-Schauspielers Armin Mueller-Stahl)“

Zur Romanvorlage: „Er, Fassbinder, könne sich vorstellen, dass ich die andere männliche Hauptrolle, den Baulöwen Schuckert, spielen würde. Nun war damals der Professor Unrat eine meiner Traumrollen, und ich war etwas enttäuscht, ich kannte Müller-Stahl kaum und war natürlich davon überzeugt, dass er eine Fehlbesetzung und ich der Richtige für die Hauptrolle wäre. Ich maulte also ein wenig herum, bis Berling, der das Drehbuch kannte, mir zuzwinkerte und zu verstehen gab, dass Schuckert eine ebenso gute Rolle sei, jedenfalls aber die bessere, passendere für mich. Er sollte Recht behalten.“ (Mario Adorf in DIE ZEIT. Nr. 13 vom 18. März 2004)

  • Wolfgang Gast: Rosa Lola oder Was hat R. W. Fassbinders Film „Lola“ mit H. Manns Roman „Prof. Unrat“ zu tun? In: Deutschunterricht. Sehen - Lesen - Drehen. Ausgabe: Dezember, Heft 6 / 2002. (pdf, kostenpflichtig).

Einzelnachweise

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  1. Lola. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 9. Juli 2017.